[Debatte-Grundeinkommen] [Gr.NetzGE] Re: Namensfindung BGE

Joerg Drescher iovialis at gmx.de
Fr Aug 10 10:59:13 CEST 2007


Hallo Joachim und alle interessierten,

der Fairness wegen bitte ich doch darum, die Liste zu vervollständigen:

FDP: Bürgergeld (TG-M-Derivat ???)
CDU: solidarisches Bürgergeld (Althaus-Modell; TG-M-Derivat)
PDS("Linke" brrr): Bedingungsloses Grundeinkommen (TG-M-Derivat ???)
SPD: Fehlanzeige
Gewerkschaften: Fehlanzeige
CSU: Fehlanzeige

Grüne: Sozialdividende (zugrunde liegendes Modell???)

PsgD: emanzipatorisches BGE (Dilthey-Modell/Mehrwert-finanziert)

(es gibt noch mehr Parteien, die für ein Grundeinkommen eintreten, wobei
diese hauptsächlich auf der Arbeitsethik nach Calvin basieren)

Die Namensdebatte stieß ich ursprünglich an, weil uns die Bezeichnung
"emanzipatorisches BGE" für die Teilhabe an der "jovialen
Wirtschaftsordnung" nicht ganz gefiel.

Bei den letzten Wahlen gab's bei Spiegel-Online einen Parteienvergleich, mit
welcher Partei wem was unterm Strich an Geld bleibt. Wenn Demokratie sich
auf diesen egoistischen (manche sagen dazu "neoliberalen") Ansatz
beschränkt, dann stimmt etwas nicht. Aber die Leute sind inzwischen so weit
"verkommen", daß man eben mit diesem Ansatz beginnen muß. Deshalb die Idee
mit einem "Ich habe..." - und am besten mit dem Zusatz: "in Höhe von XXX
nach Modell YYY".

Es hört sich (nach meinem Sprachgefühl) einfach bescheuert an, wenn jemand
sagt:

"Ich habe ein emanzipatorisches bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von
60% des bundesweiten Durchschnittslohns nach dem Dilthey-Modell".

Es wäre doch schön, wenn das etwas griffiger ginge ;-)

Für die CDU würde gelten:
"Wenn ich mehr als 1600 Euro verdiene habe ich ein Bürgergeld in Höhe von
200 Euro nach dem Althaus-Modell, und wenn ich weniger verdiene 600 Euro"

Für die SPD/Gewerkschaften/CSU:
"Ich habe eine Fehlanzeige in Höhe von 0 Euro nach der sozialen
Marktwirtschaft und bekomme auf Antrag etwas, wenn ich nachweisen kann, daß
es mir wirklich schlecht geht"

Die Vervollständigung der Liste wäre doch mal zum Vergleich ganz
interessant?

Viele Grüße aus Kiew,

Jörg (Drescher)

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Sent: Friday, August 10, 2007 11:00 AM
Subject: Re: [Gr.NetzGE] Re: [Debatte-Grundeinkommen] Namensfindung BGE


> Lieber Frank, lieber Ludwig-Paul, liebe Liste
>
> grundsätzlich stimme ich Dir zu: Grundeinkommen ist und bleibt der
> generische Ausdruck mit quasi biblischer Wucht ( bedingungslos ist, wie
> Ludwig-Paul richtig ausführt ein unsinnges Adjektiv, das nur Emotionen
> schürt ).
>
> Ich dachte bei meinem Vorschlag mehr an den Parteiinternen Verkaufsprozeß:
>
> FDP: Bürgergeld
> CDU: solidarisches Bürgergeld
> PDS("Linke" brrr): Bedingungsloses Grundeinkommen
> SPD: Fehlanzeige
> Gewerkschaften: Fehlanzeige
> CSU: Fehlanzeige
>
> Grüne: Sozialdividende
>
> Natürlich ist die Sozialdividende ein Grundeinkommen. Wie ich die Grüne
> Parttei verstehe, hat sie ein besonderes Herz für gequälte Minderheiten.
Da
> macht sich der Begriff sozial ganz gut, auch wenn Ludwig-Pauls Kritik
> berechtigt ist: Es handelt sich nicht um Geld für Notleidende. Und
Dividende
> als Anteil am Volkseinkommen ist auch nicht negativ belegt ( immerhin sind
> Aktien immer noch die Anlageform mit einer langfristig positiven Rendite,
da
> bekomme ich keinen Schüttelfrost ).
>
> Grüße
> Joachim




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