[Debatte-Grundeinkommen] Zwei Anmerkungen zu Sigrid , Band 18, Eintrag 26

Florian Hoffmann florian.hoffmann at intereasy.de
Di Sep 19 17:46:50 CEST 2006


Liebe Sigrid Herwig,
liebe Listis,

nur zwei Anmerkungen:

1. Wenn die alles entscheidende Frage, die Frage nach der Höhe ist, so wird
es niemals zu einem BGE kommen, weil sich seine effektive Höhe nie und zu
keiner Zeit bestimmen läßt! Die "richtige" Höhe ist für jeden anders.
Statistische Aussagen ergeben nur Mittelwerte und Bandbreiten, aber keine
effektive Höhe. Jede Höhe ist bei jedem unterschiedlich hoch.

	Deshalb: Die richtige Höhe ist nur die maximal mögliche Höhe!

Und die richtet sich nach der höhe der maximal vertretbaren allgemeinen
Belastung. Denn jede Auszahlung muß ja auch steuerlich geschultert werden.
Die prozentual maximale Höhe der Belastung dürfte da liegen, wo sie derzeit
ist - vielleicht bei Einführung eines BGE sogar etwas höher.

2. Auch einer Aufklärungsarbeit bedarf es nicht. Auch diese Frage kann man
absolut vernachlässigen. Es bedarf allenfalls der politischen Aufklärung, um
die Einführung zu ermöglichen. Denn auch Kindergeld wird ohne
Aufklärungsarbeit ausgezahlt. BGE ist doch das Nichtvorhandensein von
Bevormundung! Dazu gehört auch die Vernachlässigung jeglicher Art von
Aufklärung, denn niemand muß darüber aufgeklärt werden, was er mit  s e i n
e m  Geld macht! Die Mündigkeit ist doch genau die Voraussetzung, die wir
bei jedem (!) vermuten und weshalb wir es für unbedenklich, berechtigt und
sinnvoll halten, ein BGE einzuführen.

Schöne Grüße
Florian Hoffmann



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> An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> Betreff: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 18, Eintrag 26
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> Message: 1
> Date: Tue, 19 Sep 2006 09:18:52 +0200
> From: "Werner & Sigrid Herwig" <wesi.herwig at gmx.de>
> Subject: [Debatte-Grundeinkommen] (kein Betreff)
> To: "Debatte Grundeinkommen"
> 	<debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
> Message-ID: <002101c6dbbb$dd00eaf0$0ab2a8c0 at oemcomputer>
> Content-Type: text/plain; charset="windows-1252"
>
> Liebe Diskutanten,
>
> bGE ist richtig. bGE an alle, nicht, um damit die Neiddiskussion
> zu begraben, derartiges wird Mensch immer erhalten bleiben. bGE,
> damit endlich wieder die Zukunft beginnt.
>
> Liegt aber nicht die alles entscheidende Frage darin, in welcher
> Höhe wird es ausbezahlt? Damit es effektiv ist und auch wirklich
> denen hilft, die Hilfe nötig haben aufgrund von Arbeitslosigkeit
> bzw. Ausbeutung am Arbeitsplatz? Und ist nicht folgende Frage
> außerordentlich wichtig, welche Aufklärungsarbeit dazu nötig ist,
> damit bGE nicht verpufft?
>
> Genau diese feurige Diskussion zeigt doch deutlich, welche
> Gefahren bGE in sich birgt, wenn die dazu notwendigen Fragen:
> Warum wirds gemacht? und Welches Ziel steht damit verbunden?  der
> Bevölkerung nicht klar beantwortet werden. Noch immer ist bGE
> nicht Gegenstand öffentlicher Debatten. Kaum jemand in der
> breiten Bevölkerung kann damit was anfangen. Wenn ich mit Wessis
> rede, heißst es oft, "Oh, lass davon die Finger. Das sind
> kommunistische Parolen". Ossis stehen der Sache häufig offener
> gegenüber. Aber vielen, das sehe ich auch, fehlt die Kraft, bGE
> zu Ende zu denken. Sie haben investiert, wollten sich etwas
> Eigenes aufbauen. Nun sind sie deprimiert, stehen unter doppelter
> Knechtschaft, nämlich der von Banken und daraus resultierend der
> von miesen Arbeitgebern. Da hilft ein bGE auch nicht so schnell
> weiter. Da bleibt keine Kraft, bGE zu Ende zu denken.
>
> Dass die Aktzeptanz derer zu bGE wächst, die keine Arbeit oder
> schlimme Arbeitsbedingungen haben, ist richtig. Aber das sind
> eben nicht alle. Wir brauchen alle (abgesehen von den Reichen,
> denen es gleich sein kann). Deshalb muss bGE auf einem wirklich
> breiten Sockel stehen, damit das überzeugte Ja dem einer
> Volksabstimmung gleich kommt.
>
> Nach jetzigem Stand steht m. E. zur Diskussion: bGE am
> Existenzminimum verlängert die Leiden. Deutlich über dem
> Existenzminimun liegendes bGE wird all diejenigen, denen gute
> Ausbildung verweigert wurde, in die Hände der Konsumstrategen
> treiben. Und das sind nicht Wenige. Das sind gerade die jungen
> Menschen, die Hoffnungsträger einer Gesellschaft. Worin liegt
> also das Angebot, um wirklich was zu verändern? Erst wenn das
> öffentlich geklärt ist, sind wir reif für die Abstimmung. Alles
> andere ist das überstürzte Überstülpen einer hervorragenden, aber
> nicht zu Ende gedachten Idee, die kaum geboren, ins Wanken
> geraten kann. Ein weiterer Weg in eine unsichere Zukunft also.
> Und davon haben wir doch schon lange genug. Dafür braucht man
> kein gutes Geld in die Hand zu nehmen.
>
> Die Idee ist reif zur Vorstellung in der Öffentlichkeit. Das wäre
> richtig. Der nächste Schritt wäre, die Ohren dann weit offen zu
> halten, um zu erfahren, ob Mensch sich in der Lage fühlt, sich
> dank eines ausreichend hohen bGE (existenzsichernd +
> Investitionsmittel) zu befreien. Falls das nicht der Fall sein
> sollte, muss man Mensch über seine Chancen aufklären. Ich
> wünschte mir, dass man bei A beginnt und nicht bei C. Ich wünsche
> mir den wohlüberlegten Aufbruch in eine freie Zukunft für alle.
> Und dies bedeutet, gegen das scharfe Schwert des globalen
> Kapitalismus anzutreten. Deswegen brauchen wir alle!
>
> Einen schönen Tag
>
> Sigrid
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