[Debatte-Grundeinkommen] Linke Bewegung am Ende?

Matthias Dilthey info at psgd.info
Mo Okt 23 08:24:54 CEST 2006


Hallo Herr Walczak, hallo Liste,

offensichtlich hatte ich mein Beitrag nicht unmißverständlich formuliert.

Sie haben geschrieben:

"... ich verstehe nicht, warum hier (gegen Götz Werner) eine künstliche Front  
aufgebaut wird."


Keinesfalls wollte ich mit meinem Beitrag eine Front gegen Götz Werner 
aufbauen.
Vielmehr ging es mir darum aufzuzeigen, daß der Einsatz finanzieller Mittel 
hilfreich, jedoch nicht das Allheilmittel ist.

Es muß uns gelingen, die Menschen zum "selbsttätig werden" zu bewegen, 
andernfalls ist der Versuch, den Ausstieg aus der Erwerbsarbeitswelt zu 
bewerkstelligen, von vornherein zum Scheitern verurteilt.


Ein BGE mutet den Menschen zu, von sich aus aktiv zu werden und schafft die 
Rahmenbedingungen dafür.

Die mediale Aufmerksamkeit jedoch erzeugt lediglich "Mitläufer", kreiert keine 
"Macher".
Gelingt es, die Menschen zum "selbsttätig Machen" zu bewegen, kommt das BGE 
von ganz alleine. Denn der "Macher" fordert die zum "Machen" notwendigen 
Rahmenbedingungen selbsttätig ein.


Matthias Dilthey


Am Sonntag, 22. Oktober 2006 14:28 schrieb lothar walczak:
> Hallo Herr Dilthey.
>
> Von dem Grundeinkommestag habe ich nur hier in der Liste etwas
> vernommen.
>
> Götz Werner dagegen begegne ich sehr oft in den Medien und bei
> Vorträgen. Einer, dem die Leute wirklich gern zuhören.
> Er hat die Diskussion  sehr vorangebracht, ich verstehe nicht, warum
> hier eine künstliche Front aufgebaut wird.
>
> Wahrscheinlich ist einfach die Zeit reif für das Nachdenken über das
> Thema, also weniger "unser" persönlicher Verdienst. Die meisten Leute,
> denen ich von der Idee erzähle, verstehen es und sind nicht abgeneigt,
> es für realisierbar zu halten. Missionarisch tätig werden zu wollen bei
> Leuten, die es ablehnen, ist völlig sinnlos, damit verstärkt man nur
> die Widerstände.
>
> Die Gewerkschaften sind in dieser Sache vor allem an sich selbst
> interessiert - ein Grundeinkommen würde ihre Existenzberechtigung in
> Frage stellen. Also braucht man nichts anderes von ihnen erwarten,
> oder?  (Ausserdem war das Subproletariat oder eben Unterschicht noch
> nie das Klientel der SPD und damit der Gewerkschaften, wie ein
> Spiegelbeitrag von Franz Walter darlegt
> http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,443793,00.html )
>
>
>
> Grüße
>
> Lothar Walczak
>
> Am 22. Okt 2006 um 06:29 schrieb Matthias Dilthey:
> > "Groß?-Demo"
> >
> > Mit an die Grenze der finanziellen Möglichkeiten gehend, gelang es den
> > Gewerkschaften, gerade mal 0,0002% der Menschen in Deutschland zum
> > Mitmachen
> > zu bewegen.
> >
> > Lag es an der Konzeptlosigkeit, den mangelnden realisierbaren
> > Gegenvorschlägen
> > zur Regierungspolitik?
> > Götz Werner hat mit sehr viel Geld die BGE-Diskussion kurzzeitig in
> > die Medien
> > befördert. Nicht von Erfolg getragen, wie die letzte Sendung im ZDF
> > (Berlin
> > Mitte) bewies.
> >
> >
> > Der Grundeinkommenstag am 30.09. dagegen war ein voller Erfolg:
> > Nicht medienwirksam, aber das Herz der Menschen treffend!
> >
> >
> > Von Seiten der PsgD wurden gerade mal 1.500,-- Euro, aber sehr viel
> > mehr
> > Engagement investiert.
> > Könnt Ihr Euch vorstellen, was Grundeinkommenstag.org mit einem Budget
> > von
> > Prof. Werner zuzüglich der Kosten der (mißlungenen?) Protest-Aktion
> > "auf die
> > Beine" gestellt hätte?
> >
> > Der Grundeinkommenstag hat "Macher" bewegt, die Gewerkschaften
> > versuchen,
> > Mitläufer zu finden.
> >
> > Laßt uns endlich machen!
> >
> >
> > Matthias Dilthey
> > _______________________________________________
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