[Debatte-Grundeinkommen] Kombilohneffekte?
Ernst Ullrich Schultz
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Fr Okt 13 21:26:20 CEST 2006
Liebe MitstreiterInnen,
die Debatte um Kombilohn und Mindestlohn macht mich ein wenig ratlos.
Geht es bei der Idee Grundeinkommen nicht um einen radikalen
Paradigmenwechsel in unserem sozialen und wirtschaftlichen
Zusammenleben? Um ein Umdenken weg vom Zwang zur Arbeit um existieren
zu dürfen, hin zu einer gesicherten Existenz, wo in Freiheit sich jeder
Mensch, soweit er das kann, sich einbringt in die Gemeinschaft?
Kombilohn ist doch Subventionierung von Erwerbsarbeit, um die
Arbeitslosenstatistiken zu schönen und das auf Kosten der
Allgemeinheit. Grundeinkommen sollen alle bekommen, das ist der
entscheidende Unterschied.
Mindestlohn ist im heutigen System wohl notwendig, aber z.B. an
Menschen, die Kinder erziehen hat man dabei nicht gedacht - 18 Stunden
für einen Säugling täglich tätig zu sein, wo bleibt da der Mindestlohn?
Noch ein Wort zum Thema Substitution. Es ist nicht möglich,
Grundeinkommen, dass an alle Bürger bezahlt wird, zusätzlich zu den
heutigen Einkommen auszuzahlen. Das brächte lediglich eine starke
Geldentwertung mit sich, weil das Verhältnis von Produktion und
Konsumtion nicht mehr stimmen wird. Bei einer stufenweisen Einführung
des BGE wird sich auch die Tarifsituation verändern müssen.
Herbstlichen Gruß,
Ernst Ullrich Schultz
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