[Debatte-Grundeinkommen] kleine Schritte

Matthias Dilthey info at psgd.info
So Nov 5 19:46:38 CET 2006


Am Sonntag, 5. November 2006 18:55 schrieb Georg Jaehnig:

>
> Wirklich gezwungen wären die meisten aber nur, sich vielleicht 200 EUR
> netto dazuzuverdienen, um dann 800 zu haben - die sollten durchaus
> reichen.

Ich weiß nicht, wie und wo Du lebst. Zumindest in Erlangen kann man mit 800,-- 
Euro pro Monat ÜBERleben, aber keinesfalls LEBEN.

Schon das Ticket für den ÖVP kostet so um die 50,-- Euro im Monat. Das 
mindestens braucht Mann/Frau aber, um überhaupt arbeiten zu können.

Rücklagen für Reparatur/Ersatz technischer Geräte, z.B. Kühlschrank, Computer 
zu bilden, ist nicht möglich mit so einem geringen BGE.

Versicherungen? Nicht mal eine private Haftpflicht ist mehr drin. Essen gehen? 
Kneipe? Museum? Freibad? Kino?

In welcher Welt lebst Du?????



>
> Somit bräuchten sie nur Teilzeitjobs und nicht Vollzeitjobs wie heute.

Heute braucht auch keiner einen Job, das ALGII ist deutlich höher als Althaus. 
Allenfalls bei Bedarfsgemeinschaften tritt eine leichte Besserung durch 
Althaus ein.



> Viele würden auch gar nicht mehr arbeiten, weil ihnen 600 EUR reichen.

Das mag für Gegenden mit extrem geringer Miete gelten und nur dann, wenn man 
sich zu Hause "vergräbt".

In Erlangen könnte ich mit 600,-- Euro im Monat nicht einmal ÜBERleben, ich 
wäre GEZWUNGEN für jeden noch so niedrigen Stundenlohn jede noch so ekelhafte 
Arbeit anzunehmen, um nicht obdachlos zu werden oder zu verhungern!



>
> Das gesamte Angebot an Arbeitnehmer-Arbeitsstunden wäre also geringer,
> somit würden die Löhne eher steigen als sinken.

Ob das Arbeitnehmerangebot durch Althaus nun größer oder kleiner werden würde, 
spielt erstmal keine Rolle. Es wird auf alle Fälle ein Überangebot an 
Arbeitskräften bestehen bleiben.
Und gleichzeitig wissen die Unternehmungen, daß die Arbeitssuchenden auf 
BIEGEN und BRECHEN einen angebotenen Job annehmen MÜSSEN.

Das wird zu Vollzeit-Jobs für ca. 200,-- Euro netto bzw. 400,-- brutto führen.
Zwangsläufig!

Und da helfen auch keine gesetzlichen Mindestlöhne. Denn will ich nicht 
verhungern, kann ich mich nicht auf den Mindestlohn berufen ...


Den Vergleich Althaus zu Heute hat die PsgD durchgerechnet, das Ergebnis 
findet Ihr hier:
http://psgd.info/forum/thread.php?threadid=189


Liebe Grüße

Matthias Dilthey 



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