[Debatte-Grundeinkommen] Argumentationshilfen von Marx

Rüdiger Heescher ruediger.heescher at attac.de
Do Nov 2 13:08:10 CET 2006


Einige Zitate von Karl Marx als Argumentationshilfe gegen Lohnarbeit/ 
Entfremdung und für das bGE!

gruss

Rüdiger

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"Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das 
durch Not und äussere Zweckmässigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt 
also in der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen 
materiellen Produktion."

Aus : Das Kapital Bd. III

"Man hat eingewendet, mit der Aufhebung des Privateigentums werde alle 
Tätigkeit aufhören und eine allgemeine Faulheit einreissen. Hiernach 
müsste die bürgerliche Gesellschaft längst an der Trägheit zugrunde 
gegangen sein; denn die in ihr arbeiten, erwerben nicht, und die in ihr 
erwerben, arbeiten nicht."

Aus: Marx/Engels: Mainifest der kommunistischen Partei

"Es ist eins der grössten Missverständnisse, von freier, 
gesellschaftlicher menschlicher Arbeit, von Arbeit ohne Privateigentum 
zu sprechen. Die "Arbeit"  ist ihrem Wesen nach die unfreie, 
unmenschliche, ungesellschaftliche, vom Privateigentum bedingte und das 
Privateigentum schaffende Tätigkeit. Die Aufhebung des Privateigentums 
wird also erst zu einer Wirklichkeit, wenn sie als Aufhebung der Arbeit 
gefasst wird."

Aus: Über Friedrich List

"Die Betätigung der Arbeitskraft, die Arbeit, ist aber die eigene 
Lebenstätigkeit des Arbeiters, seine eigne Lebensäusserung. Und diese 
Lebenstätigkeit verkauft er an einen Dritten, um sich die nötigen 
Lebensmittel zu sichern. Seine Lebenstätigkeit ist für ihn also nur ein 
Mittel, um existieren zu können. Er arbeitet, um zu leben. Er rechnet 
die Arbeit nicht selbst in sein Leben ein, sie ist vielmehr ein Opfer 
seines Lebens. Sie ist eine Ware, die er an einen Dritten zugeschlagen 
hat. Das Produkt seiner Tätigkeit ist daher auch nicht der Zweck seiner 
Tätigkeit. Was er für sich selbst produziert, ist nicht Seide, die er 
webt, nicht das Gold, das er aus dem Bergschacht zieht, nicht der 
Palast, den er baut. Was er für sich selbst produziert, ist der 
Arbeitslohn, und Seide, Gold, Palast lösen sich für ihn aus in ein 
bestimmtes Quantum von Lebensmitteln, vielleicht in eine Baumwolljacke, 
in Kupfermünze und in eine Kellerwohnung. Und der Arbeiter, der zwölf 
Stunden webt, spinnt, bohrt, dreht, baut, schaufelt, Steine klopft, 
trägt usw. – gilt ihm dies zwölfstündige Weben, Spinnen, Bohren, Drehen, 
Bauen, Schaufeln, Steinklopfen als Äusserung seines Lebens, als Leben? 
Umgekehrt. Das Leben fängt da für ihn an, wo diese Tätigkeit aufhört am 
Tisch, auf der Wirtshausbank, im Bett. Die zwölfstündige Arbeit dagegen 
hat ihm keinen Sinn als Weben, Spinnen, Bohren usw., sondern als 
Verdienen, das ihn an den Tisch, auf die Wirtshausbank, ins Bett bringt. 
Wenn der Seidenwurm spänne, um seine Existenz als Raupe zu fristen, so 
wäre er ein vollständiger Lohnarbeiter."

Aus: Lohnarbeit und Kapital



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