[Debatte-Grundeinkommen] Aber wer bezahlt unbezahlte Arbeit? AW: Debatte-Grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 21, Eintrag 24

Ines Eck ines.eck at textlandschaft.de
Mi Dez 27 15:22:05 CET 2006


Zur Zeit leben die sogenannten Steuerzahler auf Kosten der Erwerbslosen, sie
geben fast keine bezahlte Arbeit ab.
Ich-AGs und Bürgerzwangsarbeit sind keine Problemlösung. Zwangsarbeit macht
Menschen krank, depressiv oder aggressiv.
Ein Grundeinkommen wäre ein Grundhonorar für Arbeit, die jeder im Interesse
anderer leistet, in dem er lebt.

Geld ist ausreichend vorhanden.
Es müsste sonst gedruckt werden, weil es zur Zeit mehr Waren und
Dienstleistungsangebote als Geld, das im Umlauf ist, gibt.
Herzlich ines eck
www.anwaelte-gegen-hartz4.de



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Gesendet: Mittwoch, 27. Dezember 2006 15:01
An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Betreff: Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 21, Eintrag 24


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Meldungen des Tages:

   1. Re: Bad Schmiedeberg (Tobias Crefeld)
   2. Re: Bad Schmiedeberg (lächelnjetzt)
   3. Re: KREATIVITÄTS-SCHUB durch ein BGE (lächelnjetzt)
   4. Streichung von der Mailing-Liste (Hinrich Hayessen)


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Message: 1
Date: Tue, 26 Dec 2006 15:29:19 +0100
From: Tobias Crefeld <tc-wasg at onlinehome.de>
Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Bad Schmiedeberg
To: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Message-ID: <20061226152919.30ab76aa at tux3d.tangocharly>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8

On Fri, 22 Dec 2006 08:14:16 +0100 "Wolfgang Strengmann-Kuhn"
<strengmann at t-online.de> wrote:

> Eine Stadt schafft Hartz IV einfach ab.
> Meines Erachtens geht das stark in Richtung Grundeinkommen.
> Oder?
> Zumindest zeigt es, dass und wie ein Grundeinkommen funktionieren
> kann.
>
> Ein zentraler Punkt ist sicher, wie freiwillig die Buergerarbeit ist.
> Von den Medienberichten her scheinen die Betroffenen aber begeistert
> zu sein.

Der Tenor des Beitrags ist eigentlich: Seht her, es geht doch auch mit
den Instrumentarien von Hartz4 - der dafür angezapfte europäische
Sozialfond, usw. wird ja eher im Nebensatz erwähnt. Von "Abschaffung"
ist also nicht die Rede. Es ist letztlich eine sozialversicherte
Variante von ABM. Was aber bringt die Sozialversicherung? Im Falle von
Arbeitslosigkeit nach längerer "Bürgerarbeit" erwerben sie Anspruch auf
ALG-1 - 80% von 800 EUR? Ziemlich sinnlos.

Ein Grundeinkommen im allgemeinen Sinn ist bereits die Sozialhilfe
gewesen. Nur eben nicht bedingungslos und seit ALG-2 auch mit
Arbeitszwang. Das Konzept, alles über Versicherungssysteme von der
Erwerbstätigkeit abhängig zu machen, bleibt dabei unangetastet.

Es geht aber noch weiter. Die 800 EUR im Monat (lt. taz) sind
vielleicht in Sachsen-Anhalt geeignet, das Überleben zu sichern, im
Raum München sind sie es schon nicht mehr und beiderorts sind sie
ungeeignet, eine umfassende, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Von einer Existenzsicherung kann also keine Rede sein - es ist wieder
nur eine vorübergehende Lösung auf dem Weg in die Verarmung. Insgeheim
geht auch dieses Konzept davon aus, dass "Bürgerarbeit" nur eine
Durchlaufstation ist, weil sie auf 30 h/Woche limitiert ist, damit die
"Bürgerarbeiter" noch 8,5 h pro Woche Zeit haben, sich eine "richtige"
Arbeit zu suchen.


Bei aller Sympathie dafür, den Leuten eines kleinen Orts zu ungeahnter
Popularität und Ansehen zu verhelfen und somit ein Licht am Horizont
anzubieten: Mit einem BGE hat das nichts zu tun.

Ich hielte es auch für eine Scheinlösung, wenn man sowas als Einstieg
bezeichnen wollte. Wir müssen letztlich dahin, dass die Mehrheit in
diesem Land begreift, dass ein Einkommen, das aufgrund ausreichender
Höhe echte gesellschaftliche Teilhabe bietet, ein grundgesetzlich
verankerter Anspruch ist. Ebenso wie das GG Zwangsarbeit verbietet.
Alles, was dahinter zurückbleibt, zementiert den Status der
Arbeitslosigkeit als eine "vorübergehende" Ausweglösung. Das hielte ich
nicht für im Sinne des BGE, sorry.

Vor diesem Hintergrund sehe ich auch die Forderungen von Teilnehmern
dieses Netzwerks kritischer, erstmal einen Einstieg a la Althaus auf
einem niedrigeren Einkommensniveau zu probieren, um dann später
aufzustocken. Es mag zwar dem Stil unserer neueren Bundespolitik
entsprechen, erstmal loszufahren und dann zu überlegen, wo man hin
will, aber diese Politik ist nicht umsonst über weite Strecken zumindest
sozial- und finanzpolitisch gescheitert. Das wirtschaften planvoll
wirtschaften heißt, lernt man zumindest hier in Bayern schon in den
ersten Stunden Wirtschaft an den weiterführenden Schulen.


Gruß,
 Tobias.




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Message: 2
Date: Tue, 26 Dec 2006 17:34:24 +0100
From: "lächelnjetzt" <axel.tigges at gmx.de>
Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] Bad Schmiedeberg
To: Tobias Crefeld <tc-wasg at onlinehome.de>
Cc: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Message-ID: <20061226163424.199250 at gmx.net>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"


Datum: Tue, 26 Dec 2006 15:29:19 +0100
Von: Tobias Crefeld <tc-wasg at onlinehome.de>

> Alles, was dahinter zurückbleibt, zementiert den Status der
> Arbeitslosigkeit als eine "vorübergehende" Ausweglösung. Das hielte ich
> nicht für im Sinne des BGE, sorry.
>
> Vor diesem Hintergrund sehe ich auch die Forderungen von Teilnehmern
> dieses Netzwerks kritischer, erstmal einen Einstieg a la Althaus auf
> einem niedrigeren Einkommensniveau zu probieren, um dann später
> aufzustocken. Es mag zwar dem Stil unserer neueren Bundespolitik
> entsprechen, erstmal loszufahren und dann zu überlegen, wo man hin
> will, aber diese Politik ist nicht umsonst über weite Strecken zumindest
> sozial- und finanzpolitisch gescheitert. Das wirtschaften planvoll
> wirtschaften heißt, lernt man zumindest hier in Bayern schon in den
> ersten Stunden Wirtschaft an den weiterführenden Schulen.
 Gruß,
>  Tobias.
>


Es wird immer deutlicher, Ziele können nur einfach formuliert auch Erfolg
haben, und das heißt einfache Lösungen, die die Mehrheit versteht, und das
ist im Rahmen von Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit erst einmal
ein ausreichendes bedingungsloses Grundeinkommen. Die Finanzierung ist erst
der zweite Punkt. Und der Zweifel daran zeigt, dass diese Menschen nicht
zielgerichtet nach vorne denken können. Warum propagiert dieses einfache
Modell Götz Werner? Weil er gezeigt hat, er ist zielgerichtet und
erfolgreich, sonst wäre es ihm nicht gelungen in den Zeiten der Rezession
seinen Mitarbeiterstamm in den letzten drei Jahren auf 3000 zu erhöhen.

All die Diskussionen, die Zwischenlösungen möchten, möchte nicht wirklich
den Paradigmenwechsel,der wie der Zusammenbruch der Mauer über uns kommen
wird, wenn die Schleusen öffentlich dafür geöffnet werden, und das dauert
noch maximal 2 Jahre.

Nachträglich Frohe Weihnachten und einen wundervollen Rutsch ins
Überraschungsjahr 2007

http://www.publik-forum.de/wwforum/forum_posts.asp?TID=363&PN=1&TPN=11
www.lachen-und-atmen.net

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Message: 3
Date: Tue, 26 Dec 2006 18:01:28 +0100
From: "lächelnjetzt" <axel.tigges at gmx.de>
Subject: Re: [Debatte-Grundeinkommen] KREATIVITÄTS-SCHUB durch ein BGE
To: Netzwerk_BGE at gmx.net
Cc: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Message-ID: <20061226170128.199220 at gmx.net>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"

Hallo Peter,

das macht nichts, wenn Du mir widersprichst, ich beschäftige mich mit
Kreativität und nicht mit Finanzierungsmodellen, mir haben erfolgreiche
Unternehmer da mehr Anregungen gegeben, die bedingungslos ihre Ziele
verfolgt haben, leider manchmal zum Schaden der anderen, doch Fred Gratzon
zeigt ja die faule erfolgreiche  Variante an vielen Beispielen sehr
deutlich: http://www.lazyway.de/lazy_zusammenfassung.html
Hier wird ja von Dir der Vorwurf erhoben, das die Leute vollversorgt in
einem Schlaraffenland leben wollen. Meine Argumentation ist umgekehrt, wer
das Schlaraffenland kennt, macht was daraus, denn unsere Faulheit ist der
Motor für etwas Neues nicht unser MÜSSEN. Doch das begreift nur der, der
fähig ist in dieser bedingungslosen "Faulheit" zu leben.
Deshalb spreche ich ja davon es wird wie beim Mauerfall ein Aufschrei durch
die Bevölkerung gehen, die  dann endlich finanziell so abgesichert sind, wie
sie sich das im Kommunismus, im Christentum, und auch im Kapitalismus
erträumt haben, doch was auf Grund von Herrschen und Teilen von Oben nach
Unten  bislang noch nicht gelungen ist.

Alles kommt und alles geht, und  wenn eine Idee einer anderen im Wege steht,
wen kümmert's

Ein wunderbares neues Jahr 2007

Die Lösungen kommen von ganz anderen Ebenen, bGE ist doch nur ein Zeichen in
Richtung Freiheit - Gleichheit - Geschwisterlichkeit der Möglichkeit zum
Paradigmenwechsel

Robert Jungk: "Die Krise des modernen  Menschen hat mit Religion überhaupt
nichts zu tun, sie  ist in Wirklichkeit eine Krise seiner falschen
Weltwahrnehmung."


http://www.publik-forum.de/wwforum/forum_posts.asp?TID=333&TPN=12

Das Verständlichste an der Sprache ist nicht das Wort selber, sondern Ton,
Stärke, Modulation, Tempo, .. kurz, die Musik hinter den Worten, die
Leidenschaft hinter dieser Musik, die Person hinter dieser Leidenschaft."-
Friedrich Nietzsche, bei Biser, Glaubensprognose
http://www.publik-forum.de/wwforum/forum_posts.asp?TID=341&TPN=61

Axel Tigges
www.lachen-und-atmen.net





Netzwerk_BGE at gmx.net
Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] KREATIVITÄTS-SCHUB durch ein BGE

> Hallo Axel,
>
> auch ich widerspreche Dir, dass die Auswirkungen von dem was YUNUS (und
> inzwischen auch viele andere für insgesamt 100 Mio Familien) tun - und was
> ein BGE bei uns bewirken kann - nicht vergleichbar ist. Im Bereich
> Kreativitäts-Schub auf alle Fälle!
>
> Bei beiden geht es darum den Menschen Angst vor der nächsten Zukunft zu
> nehmen.  Wo steht denn geschrieben - oder wo sind die Erfahrungen - dass
bei
> uns den Menschen erst dann "die Angst" genommen ist, wenn sie vollversorgt
> im Schlaraffenland leben?   Ich kann aus eigener Erfahrung mit der sich
> von unten her machtvoll bildenden solidarischen alternativen Ökonomie
> (SoAlÖk) berichten, dass allein bei uns in unserer organisierten
> Nachbarschaftshilfe (oNa) einer Kleinstadt sechs Ich-AGs florierende
Dienstleister
> geworden sind mit zunehmend auch Kunden in der "normalen"? Wirtschaft.
>
> Ciao Peter Scharl

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Message: 4
Date: Tue, 26 Dec 2006 18:49:09 +0100
From: Hinrich Hayessen <hayessen at googlemail.com>
Subject: [Debatte-Grundeinkommen] Streichung von der Mailing-Liste
To: Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
Message-ID: <45916095.7030603 at googlemail.com>
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-15; format=flowed

Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte streichen Sie meinen Namen  aus dem Verteiler. Ich  habe
inzwischen  leider den Eindruck gewonnen, dass in diesem Forum  das BGE
nicht in Frage gestellt wird. Man ist vom GGE geradezu mit religiöser
Inbrunst überzeugt und streitet höchstens über das wie und wie hoch ,
und das oft auch in recht  polemischer Form. Mein Fazit ist: Es
spricht  viel für die Idee des BGE, aber wir können es uns z.Z. noch
nicht leisten. Denn die hohen Steuern, die zur Finanzierung benötigt
werden, werden einen hohen Anreiz ausüben,  durch steuerfreie Einkünfte
das BGE aufzustocken.  Und wenn man das verhindern will, braucht man
genau so einen Kontrollapparat,  wie man ihn bisher bei der
Arbeitsverwaltung und anderen Sozilatransfer-Behörden hat.
MfG
Hinrich Hayessen

--
Hinrich Hayessen
Eckermannstraße 17
29549 Bad Bevensen
Tel. 05821-977136



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_______________________________________________
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Debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen


Ende Debatte-grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 21, Eintrag 24
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