[Debatte-Grundeinkommen] BGE contra aktueller Sozialpolitik

Manfred Bartl sozial at gmail.com
Do Aug 17 10:58:14 CEST 2006


Auch ich wundere mich über die Einseitigkeit der Debatte. Allerdings
würde ich nicht so weit gehen, wie Peter von einer "Partei-Linie" zu
sprechen - welche Partei sollte das sein? (Ich selbst bin bei der
WASG.)

Zwar würde ich sehr wohl behaupten, dass das Ulmer BGE, wenn es denn,
wie Ihr auf Eurer Website schreibt, 1:1 von Althaus übernommen wurde,
niedrig ist, denn bei 800 Euro MINUS 200 Euro für die
Krankenversicherung bleibt (da die Miete auch in der Pauschale
enthalten sein soll) weniger übrig, als der durchschnittliche
Alg-II-Empfänger heute zugestanden bekommt!

Dennoch muss klar sein, dass JEDES Bürgergeld-Modell uns dem BGE und
der Gerechtigkeit näher bringt, denn der Kapitalismus ist am Ende und
weiß es nur noch nicht und würde gerade mit einem niedrigen, Trotz und
Unwillen und Revolutonsbereitschaft hervorrufenden Bürgergeld nicht
nur seinen Untergang beschleunigen, nein, er würde seine Revolutionäre
noch fürs Revoltieren bezahlen!

Ich weiß ich weiß: Ich bin ein Sozialromantiker! :-)

Gruß
Manfred


-- 
Manfred Bartl
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On 8/17/06, Netzwerk_BGE <Netzwerk_BGE at gmx.net> wrote:
> Hallo Alle,
>
> ich schüttle auch den Kopf, weil hier versucht werden soll, alle BGE-Befürworter samt Netzwerk
> auf eine Linie "zu   trimmen", und zwar auf eine Partei-Linie!
>
> Was ist an dem Brainstorming der Ulmer BGE-Gruppe - das sich Althaus 1:1 zueigen gemacht hat - "NIEDRIG"?
> 800 € BGE für Erwachsene - 500 € für Kinder bei denen jeweils 200€ für eine SOLIDARISCHE Finanzierung
> des Gesundheits- und Pflegewesens bestimmt sind. Das soll für den ANFANG niedrig sein?
>
> Es wäre immerhin für die HA(r)TZ-IV-Gepeinigten eine Steigerung um ca. 75% und das BEDINGUNGSLOS!
>
> Ich arbeite nicht nur bei den Ulmern, sondern auch bei der BAG der LINKEN mit.
> Dort wird das vorgeschlagene Modell als eine ENDSTUFE bezeichnet!
>
> Also nehmen wir den Althaus doch beim Wort!  Es wäre ein gigantischer Einstieg in ein BGE!
>
> Peter Scharl  - Mitarbeit bei www.Ulmer-BGE-Modell.de
>
> ***************************************************************************************
>
> | ----- Ursprüngliche Nachricht -----
> | Von:         info at psgd.info (Matthias Dilthey)
> | Gesendet am: Donnerstag, 17. August 2006 05:43
> | An:          debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
> | Betreff:     [Debatte-Grundeinkommen] BGE contra aktueller Sozialpolitik
> |
> | Mit Kopfschütteln habe ich die aktuelle BGE-Diskussion auf einigen
> | attac-Listen verfolgt.
> |
> | Dabei trafen im Wesentlichen 3 Positionen aufeinander:
> |
> | (1) Die Verfechter der Gewerkschaftsposition, aktuelle sozialpolitische
> | Instrumente zu reformieren
> |
> | (2) Die Vertreter von Pelzer/Althaus, die ein niedriges BGE, basierend auf
> | einem Transfer-Grenzen-Modell, befürworten
> |
> | (3) Die Befürworter der "Netzwerk Grundeinkommen" - Kriterien, speziell der
> | Existenzsicherungs-Kriterien
> |
> |
> | Um eine der BGE-Sache wenig dienliche Diskussion nicht auch hier aufkommen zu
> | lassen, erachte ich es als richtigen Weg, in eine Diskussion über die Analyse
> | von Ronald Blaschke:
> |
> | "Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE),
> | Mindestlohn, Arbeitszeitverkürzung
> | Dresden, Juni 2006
> | Veröffentlicht in:
> | http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/existenz/blaschke3.pdf "
> |
> | einzutreten, um dann auf Grundlage des Diskussions-Ergebnisses über die
> | Blaschke-Analyse mit der Diskussion der Eingangs geschilderten Positionen, die
> | natürlich auch erweiterbar sind, fortzufahren.
> |
> | Wobei sich mir jedoch die Frage stellt, ob es im "Netzwerk Grundeinkommen"
> | Diskussionsbedarf über diese Arbeit Blaschkes gibt oder ist dieses Papier
> | nicht sowieso konsensfähig?
> |
> |
> | Matthias Dilthey
> |
> | 30.09.06 ist Grundeinkommenstag!



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