[Debatte-Grundeinkommen] Grundeinkommen und Existenzsicherung

Rblaschke at aol.com Rblaschke at aol.com
So Okt 16 18:04:37 CEST 2005


 
Wenn man Existenzsicherung und gesellschaftliche Teilhabe am monetären  
Armutsbegriff festmacht - was nicht unumstritten ist, s. u. - könnte man  die an 
der Einkommensungleichverteilung orientierte Grenze der relativen  
Einkommensarmut zugrunde legen (was wiederum auch umstritten ist, da  
Einkommensarmutsgrenzen auf vielfältige Weise bestimmt werden können,  nicht nur über die 
Einkommensungleichverteilung, sondern über Warenkörbe  wie bei der BAG SHI / 
Existenzgeld oder bei der Sozialhilfe bis 1990  oder über Mindesteinkommenbefragungen 
oder über vollkommen willkürliche  politische Festlegungen wie jetzt bei der 
Höhe der Sozialhilfe/Alg  II).
Angehängt habe ich eine Vergleich zwischen zwei Varianten  der Bestimmung der 
Einkommensarmut (orientiert an der  Einkommensungleichverteilung - einmal 
nach Datenbasis EVS, einmal nach SOEP) und  den willkürlich festgelegten Alg II / 
Sozialhilfe - Höhen.
 
Übrigens: Monetäre Bezifferungen von Existenzsicherung / Teilhabe blenden  
vollkommen infrastrukturelle Bedingungen und Versorgungen mit /  
Zugangsmöglichkeiten zu öffentlichen Gütern aus. U. a. daher ist  eine rein monetär geführte 
Grundeinkommensdebatte sehr  problematisch. 
 
Beste Grüße 
Ronald  Blaschke          
 
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In einer eMail vom 16.10.2005 16:51:04 Westeuropäische Sommerzeit schreibt  
aralex at gmx.net:

Hallo an  alle

Die vielen Gespräche, Recherchen und Auszüge beantworten immer  noch 
nicht genau, wie existenzsichernd das eingeführte Grundeinkommen sein  
soll. Dass die meisten es begrüssen, dass die Einführung und Erhalt des  
Grundeinkommens bedingungslos ist und nicht mit Zwängen oder Druck  
verbunden sein soll, ist schon mal gut.
Aber  welche Höhe soll das  Grundeinkommen haben? Grundbedürfnisse plus 
Warmmiete (Warmmiete-Anteil  bis zu welcher Höhe?), plus 
Krankenkassenprämien-Übernahme extra, evtl.  noch Übernahme des 
Abonnements für den öffentlichen Verkehr und einer  Extra-Summe für den 
Anteil an einer sozio-kulturellen Teilhabe?

Das  Grundeinkommen soll nicht niedrig angesetzt werden. Sprechen doch 
schon  Viele vom Abbau des Sozialstaates. Gut, aber was kommt uns dann 
entgegen?  Ein Grundeinkommen, bedingungslos? Gut, das begrüsse ich auch, 
aber wie  existenzsichernd soll es, kann es, sein. Was wird diesbezüglich  
angegangen? Hoffentlich genügend ausreichend, dass man nicht unter den  
gegebenen Mindeslöhnen und der Grundlage von Working Poors fällt. Ich  
verstehe das Grundeinkommen nicht als ein Almosen oder so ein  
Taschengeld. Es soll doch ein existenzsicherndes Mittel darstellen. Ein  
Grundrecht für alle.

Was meinen Sie/Ihr alle  dazu?

Freundliche Grüsse
Avji Sirmoglu




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