[Debatte-Grundeinkommen] Onkel-Dagobert-Syndrom

Werner Schumacher schumacher.marburg at freenet.de
Mo Nov 28 20:54:14 CET 2005


Lieber Herr Schultz,

> Sehr interessant, die Diskussion in letzter Zeit, insbesondere der 
> Hinweis von Werner Schumacher, die qualitative Seite anzuschauen statt 
> immer auf das Geld zu starren. Schon die Anschauung von Geld ist ein 
> Problem.

Ja. Ich würde sogar sagen, die Anschauung von Geld ist das Problem um 
das geht, ist das das einzige Problem.
Vermutlich rührt das Geldproblem - und ich meine damit nicht das 
fehlende, sondern das exisitierende Geld - daher, das Geld nur als 
Paradoxie möglich und nur durch Behandlung seiner Paradoxie sowohl 
Nutzen als auch Schaden anrichten kann. Geld ist nämlich deshalb so 
interessant, weil es vollständig uninteressant ist, es hat nur einen 
Wert, weil es keinen hat.
Deshalb ist schon die Diskussion um das Grundeinkommen ein phänomenaler 
Fortschritt, weil die Spekulationen über die Finanzierbarkeit des 
Grundeinkommens irgendwann zur Frage führen wird, wo es denn herkommt, 
aber es wird noch etwas dauern bis man begreift, dass es in jeder 
Ladenkasse, in jedem Portmonnaie entsteht. Vielleicht irre ich mich 
gewaltig, wenn ich behaupte, dass dem uns bekannten Katalog an 
Menschenrechten ein weiteres, wichtiges Recht hinzugefügt werden sollte: 
Das Recht eines jeden Menschen, sein eigenes Geld zu machen.
Noch sind wir nicht soweit, uns vorstellen zu können, wie das geht, was 
wohl zuerst damit zusammenhängt hängt, dass wir nicht ahnen, wie es 
überhaupt gehen kann.

Unsere Ahnungslosigkeit in diesen Dingen macht mich sehr optimistisch.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schumacher




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