[Debatte-Grundeinkommen] [Fwd: Einladung zum Podiumsgespräch: Arbeit zwischen Utopie und Image]
Katrin Mohr
kmohr at gwdg.de
Di Dez 6 10:34:01 CET 2005
-------- Original Message --------
Subject: Einladung zum Podiumsgespräch: Arbeit zwischen Utopie und Image
Date: Mon, 05 Dec 2005 23:41:59 +0100
From: Sabine Winkler <sabine.winkler at berlin.de>
EINLADUNG ZUM
Podiumsgespräch im Brandenburgischen Kunstverein Potsdam e.V.
08.12.05: 19:Uhr
anschließend Party
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung
³ Modell: Verpaßte Gelegenheit Symptome der Überforderung³
_http://www.verpasstegelegenheiten.de/
_
Arbeit zwischen Utopie und Image
Wirtschaftsfördermodelle im Land Brandenburg: vom Großprojekt zum
Clusterobjekt
PodiumsteilnehmerInnen
Thomas Grimm: Autor zahlreicher Fernsehdokumentationen und Buchpublikationen
Mirko Hörmann: Geschäftsführer der CargoLifter GmbH
Heiko Müller: wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion des
Brandenburgischen Landtages
Sascha Liebermann: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. Vertreter des
Grundeinkommens
Judith Siegmund: Künstlerin und Philosophin
Utopie
Die gescheiterten Großprojekte im Land Brandenburg, die als große
Hoffnungsträger für die Region gehandelt und gefördert wurden, traten
alle mit einem wirtschaftsfördernden und arbeitsplatz-beschaffenden
Anspruch an. Das Cargo-Lifter Projekt unterscheidet sich von der
Chipfabrik in Frankfurt Oder oder dem Lausitz Ring auch dadurch, daß es
einen hohen Identifikationsgrad bei den Aktionären etablieren konnte.
Die Mythen Flugobjekt, technologische Innovation, Wirtschafts-wachstum,
zivilisationsbringendes Objekt, der Glaube an ein Objekt, das Grenzen in
vielerlei Hin-sicht überschreiten könne, wurden kollektiviert und als
Erfolgsmodell mit Einladung zum partizipa-torischen Teilhaben situiert.
Das utopische Moment war somit Teil des zu produzierenden Objekts,
einerseits historisch verankert, andererseits zukunftorientiert und an
den Glauben an die technische Machbarkeit gebunden.
Image
Nach den gescheiterten Großprojekten hatte das Land Brandenburg ein
Imageproblem das durch die erfolgreiche vorhergehende Imagekampagne
mitverursacht wurde. Das Wirtschaftsministerium im Land Brandenburg
verfolgt seit Mai 2005 eine Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung, die
sich auf eine Konzentration von Branchen-Kompetenzfelder und die
Förderung des Mittelstandes richtet. Anreizsysteme in der
Investitionsförderung sollen diese Branchen-Kompetenzfelder und
Clustersysteme wirtschaftlich fördern. Diese Neuausrichtung der
Wirtschaftsförderung wird von einer Imagekampagne begleitet.
Arbeit
Imagekampagnen werden im Namen von Wirtschaftswachstum und
arbeitsplatzbeschaffenden Maßnahmen geführt. Werden hier nicht
Hoffnungen auf Arbeitsmarktrealitäten konstruiert, die nicht erfüllt
werden können? Inwieweit ist Arbeit heute für viele Menschen nicht ein
unerreichbares Objekt des Begehrens, und wird Arbeit somit zu einem
utopischen Modell von Existenzsicherung und
Identifikationsmöglichkeiten; hat Arbeit, oder besser das
Nichtvorhandensein an Arbeit ein Imageproblem; kann die Einführung eines
staatlichen Grundeinkommens den Status oder das Image von Arbeitslossein
verändern, oder ist das eine Utopie; ist das angestrebte Ziel
Vollbeschäfti-gung nicht illusorisch?
Das Image, eine postmoderne Marketing-Variante von Utopie scheint
momentan ein Imageproblem durch Überangebot zu haben, und Realitäten zu
verpassen.
mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung
Modell ³Verpaßte Gelegenheit² - Symptome der Überforderung
Ausstellungsprojekt des Brandenburgischen Kunstvereins Potsdam e.V.
Zeitraum: 13. November - 18. Dezember 2005
Kuratorin: Sabine Winkler (Salzburg/Berlin)
KünstlerInnen
Silvia Beck (D), Shahram Entekhabi (D/Iran), Susanne Hanus (D),
Katharina Hohmann/Stefan Dornbusch (D), Kai Kaljo (EST), Anne König/Axel
Doßmann/Jan Wenzel (D), Ruth Mader (A), Michaela Schweiger (D), Judith
Siegmund (D), Gregg Smith (SA), Hito Steyerl (D), Sarah Tripp (GB),
Frank Westermeyer und Sylvie Boisseau (D/F)
Brandenburgischer Kunstverein Potsdam e.V.
Luisenforum, Brandenburgerstr.5, 14467 Potsdam
Tel: 0331 2703442
_info at brandenburgischerkunstverein.de
_www.brandenburgischerkunstverein.de
--
Katrin Mohr (Dipl. Soz.)
Doktorandin am Graduiertenkolleg
"Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells"
Universität Göttingen
kmohr at gwdg.de
http://www.uni-goettingen.de/de/sh/3567.html
Adalbertstr. 20
10997 Berlin
Tel.: +49/(0)30/616 52 633
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/attachments/20051206/9ab32cd7/attachment.html>
Mehr Informationen über die Mailingliste Debatte-Grundeinkommen