Re: [Debatte-Grundeinkommen] (Fwd) Re: Mindestlöhne
j.behncke
j.behncke at bln.de
Mi Apr 13 09:00:29 CEST 2005
Liebe Ingrid, liebe Mitleser!
Mindestlohn = Existenzsicherung durch Arbeit
Grundeinkommen = Existenzsicherung ohne Arbeit
So einfach ist das.
Lohn + Grundeinkommen = Mehr als Existenzsicherung.
Grüße aus dem Südwesten von Berlin, ca. 20 km von Beelitzer Spargelland
entfernt.
Joachim Behncke
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Wolfgang Strengmann <strengmann at wiwi.uni-frankfurt.de>
An: debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de
<debatte-grundeinkommen at listen.grundeinkommen.de>
Datum: Dienstag, 12. April 2005 19:02
Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] (Fwd) Re: Mindestlöhne
>
>------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------
>Datum: Tue, 12 Apr 2005 18:48:58 +0200
>Von: "ingridwagner"
<Grundeinkommen.1.2c9fbf7621992 at carookee.com>
>An: "Netzwerk Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum
Grundeinkommen" <Grundeinkommen.1 at carookee.com>
>Antwort an: Grundeinkommen.1.4930786.c734dd9d92216 at carookee.com
>Betreff: [Mailingliste-Grundeinkommen:] Re: Mindestlöhne
>
>
>Hallo Joachim Behnke, hallo Wolfgang Strengmann, hallo alle anderen,
>
>ich bin nicht einem Irrtum aufgesessen. Ich bin es nicht, die ständig
>Neue Begriffe in die Diskussion einschmeisst. (Die Bündnis Grünen in
>Berlin haben einen AK Grundsicherung!!) R. Blaschke hat ein
>Positionspapier an den ALV e.V. geschrieben zu Mindestlohn und
>Mindesteinkommen. Mir geht es nach wie vor um ein BGE wie in der
>Gründungsversammlung mit den 4 Kriterien beschlossen. Allerdings kann
>ich mit meiner Ungeduld manchmal nicht an mich halten und frage mich,
>wird s noch was zu meinen Lebzeiten?
>
>Wenn nein, wieso nicht einen Mindestlohn fordern. Tarifautonomie sie
>ist doch im Schwinden, habt ihr das noch nicht gemerkt? Was ist mit den
>Leuten, die in Unternehmen tätig sind, die an keinen Tarifvertrag
>gebunden sind, z.B. Rechtsanwaltskanzleien u.a.? Mein Ausspruch war
>auch eher ein Gefühlsausbruch. Es ist ja richtig, dass es um den
>Niedriglohnsektor geht. Zuerst macht der Staat einen auf, mit
>Arbeitsgelegenheiten á la 1-Euro-Jobs. Dann geht es immer so weiter mit
>der Abwärtsspirale, denn die Wirtschaft bedient sich doch schon. Bei der
>Lohndrückerei muss irgendwo ein Halt sein. Deshalb fordert der
>Erwerbslosenausschuss von verdi in Hamburg jetzt die Organisation und
>tarifliche (!!) Vertretung von 1-Euro-Jobbern von der Gewerkschaft. Im
>Baugewerbe funktioniert der Mindestlohn leidlich. In der
>deutschsprachigen Schweiz gibt es eine gewerkschaftliche Tripaternale
>Kommission , die eigens dafür geschaffen wurde, zu überprüfen ob die
>ausländischen Leiharbeiter (z.Z. vor allem solche aus unseren neuen
>Bundesländern) auch entsprechend den Schweizer arbeitsrechtlichen
>Konditionen beschäftigt sind. Sie machen dies, indem sie u.a. vor Ort
>verstärkt Stichproben machen.
>
>Was den Spargel angeht: Ich verstehe den Wunsch, dass er bezahlbar
>bleiben soll. Andererseits: bevor ich gar keinen essen kann, würde ich
>auch Spargel stechen gehen, wenn ich dafür mindestens ¬ 8,-- /Std.
>brutto = netto bekommen würde. Ich lebe hier in einer Spargelgegend.
>Das Problem wird vielseitig diskutiert. ABER ES IST LEIDER SO: ES GIBT
>KEINE EINHEIMISCHEN LEUTE DIE DAS MACHEN WOLLEN. Würde es welche geben,
>würde die Bezahlung anders sein, wie z.B. bei der Weinlese.
>
>Wenn ich hier für einen Mindestlohn eintrete, dann ist dies nachrangig
>zu der Forderung nach einem BGE. Aber ich seh es schon kommen, dass wir
>beides nicht kriegen. WEIL IN DEN MEDIEN DIE ARBEITGEBERVERBÄNDE
>UNGESTRAFT BEHAUPTEN KÖNNEN, DASS DER MINDESTLOHN ARBEITSPLÄTZE
>VERNICHTET. Das ist doch VOLKSVERDUMMUNG.
>
>Manchmal muss man eben pragmatisch erst einen kleineren minimaleren
>Ansatz machen, um zum großen Ziel vorzustoßen.
>
>Mindestlohn ist für mich nicht identisch mit Mindesteinkommen. Den
>letzteren Begriff finde ich absolut unnötig.
>
>Jeder versucht sich nun zu profilieren und noch ein bisschen mehr zur
>Verwirrung beizutragen. Als ob es davon nicht genug gäbe!
>
>
>
>ZUM SCHLUSS NOCH: EIN OFFENES FORUM IST FÜR MICH EINE MAILING-LISTE DIE
>FÜR ALLE INTERESSIERTEN OFFEN IST UND UNZENSIERT ODER DIPLOMATISCHER
>AUSGEDRÜCKT UNMODERIERT IST .
>
>
>
>Ich glaube, hier wird sich so lange nichts mehr Konstruktives ergeben
>bis diese Vorwürfe von Zensur , Totschweigen , andere Positionen
>verdrängen und so weiter abgearbeitet sind. Ich würde deshalb
>begrüßen, wenn der neue SprecherInnenRat vielleicht tatsächlich mal ein
>offenes (dafür ist es nie zu spät) Wort zum Weggehen von Opielka und
>Franzmann sagen würde, es können ja auch 2-3 offene Worte von
>verschiedenen Personen sein. Ich finde durch das ungeklärte ? Weggehen
>ist das Netzwerk geschwächt worden.
>
>Gruß aus dem arschkalten Süden, wo es z. Zt. nur Spargel aus
>Griechenland gibt. Der von mir jedoch nicht gekauft wird.
>
>Ingrid
>
>www.stopbolkestein.org/
>
>
>
>
>
>
>
>Da die Verwirrung um die "Debatte Grundeinkommen" kaum größer sein
>könnte, weiß ich jetzt nicht recht, wer überhaupt meine mail erhält.
>Eine Antwort würde mich trotzdem interessieren.
>
>Da Ingrid aber einem sehr verbreiteten Irrtum aufgesessen ist, möchte
>ich mich hier doch noch einmal äußern, in der Hoffnung, daß meine mail
>doch noch einige erreicht.
>
>Grundeinkommen und Mindesteinkommen gleichzeitig zu verlangen ist ein
>Widerspruch in sich. Wenn auch so bedeutende Organisationen wie attac
>und auch andere diesem Irrtum unterlegen sind.
>
>Begründung: Das Grundeinkommen ist eine Art aus Steuergeldern
>finanzierter Mindestlohn, wie früher schon die Sozialhilfe.
>
>Die Forderung nach Mindestlöhnen stellt einen Eingriff in die
>Tarifpolitik und die Marktwirtschaft dar. Löhne sollten frei zwischen
>den Tarifpartner verhandelt werden können und den marktwirtschaftlichen
>Prinzipien ( Angebot und Nachfrage ) unterliegen. Es sei denn, man will
>die Marktwirtschaft abschaffen ( was keiner direkt fordert ).
>
>Bestes Beispiel ist die Spargelstecherdebatte dieser Tage: Würde es
>einen Mindestlohn geben, würde der Spargel um soviel teurer werden, daß
>der Absatz sinkt und der Spargel im Boden bleibt. Nur durch den
>Rückgriff auf motivierte, meist polnische Landarbeiter, die zu Löhnen
>arbeiten, die in der deutschen Volkswirtschaft weniger als
>existenzsichernd sind, ist es möglich, Spargel zu marktverträglichen
>Preisen anzubieten. Also: Entweder Mindestlohn und kein Spargel oder
>aber Grundeinkommen und Spargel in Hülle und Fülle, den man sich dann
>vielleicht auch vom Grundeinkommen leisten kann und damit für
>Binnennachfrage sorgt.
>
>Die Diskussion um Mindestlöhne bis in erzkonservative Kreise wie der CDU
>ist geradezu ein Treppenwitz der jüngsten Geschichte: Wollten wir nicht
>die wirtschaftliche und politische Vereinigung durchaus
>unterschiedlicher Volkswirtschaften von fast noch Agrarländern wie Polen
>bis zu hochentwickelten Industrieländern wie Deutschland? Wollten wir
>nicht einen Europäischen Binnenmarkt ohne vorher Konvergenz in den
>wirtschaftlichen Eckdaten abzuwarten? Erst ein Grundeinkommen macht
>diese Prozesse möglich. Leider hat das noch niemand in der poltischen
>Führungsschicht so verstanden. Wie kleine Kinder wollen sie einfach
>alles. Nach den Spargelstechern und Fliesenlagern und Schlachtern kommt
>dann die Fensterputzer Debatte. Es geht grundsätzlich um den wenig
>wertschöpfenden Niedriglohnsektor in unserer Wirtschaft. Das ist der
>Punkt.
>
>Grüße
>
>Dr. Joachim Behncke
>Gründungsmitglied und Sprecher des AK Grundsicherung/Grundeinkommen von
>Bündnis90/Die Grünen, Berlin
>-----Ursprüngliche Nachricht-----
>Von: ingridwagner
><@carookee.com>An: Netzwerk Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum
>Grundeinkommen
><@carookee.com>Datum: Dienstag, 12. April 2005 15:44
>Betreff: [Mailingliste-Grundeinkommen:] Re: Forum behalten oder
>schließen?
>
>
>Hallo Wolfgang,
>
>DAS IST EINE STIMMABGABE
>
>Ich möchte dafür plädieren, dass nur eine, für alle öffentliche
>mailing-liste eingerichtet wird. Ob die neu eingerichtete mailing-liste
>bei jp (was ist das?) öffentlich ist, kann ich momentan nicht
>beurteilen. Wieso sie vom SprecherInnenrat eingeweiht werden muss, ist
>mir genauso unklar. Aber die Hauptsache ist doch dass sie funktioniert
>und der Anmeldemodus und der Gebrauch NICHT NOCH KOMPLIZIERTER sind als
>bei Carokee. Hier sind doch nicht nur IT- Spezialisten im Forum.
>
>Ansonsten hoffe ich, dass der Newsletter nächste Woche vielleicht etwas
>mehr Klarheit bringt.
>
>Wegen der Mitgliedschaften ist - glaube ich - Günter Sölken
>zuständig. Ich habe bei V.E.T.O deswegen ziemlich gewirbelt, dies ist
>eine grenzübergreifende Erwerbslosenvereinigung in der REGIO hier. Und
>wir wollen mit unserer Mitgliedschaft unterstreichen, dass das GE eine
>europäische Forderung ist. Das ist unser Hauptanliegen. Natürlich hat
>das nur Sinn, wenn andere dies auch auf dem Internet-Auftritt sehen
>können. Was mir auch überhaupt nicht klar ist, was geschieht mit den
>Dateien, die in Carokee eingestellt sind, bzw. Adressen von Initiativen
>etc. Wird das transferiert?
>
>Mit neugierigen Grüßen
>
>Ingrid Wagner
>
>Im Moment läuft wieder eine besonders fiese Kampagne gegen die
>Mindestlöhne. Es ist einfach zum Mäusemelken, mit welch platten
>Behauptungen die Arbeitgeberseite sich mit Händen und Füßen dagegen
>wehrt (Stichwort: Ausweitung des Arbeitnehmerentsendegesetzes)! Die
>Schweiz ist da schon etwas weiter. Übrigens gab es in Freiburg im
>schönen Baden im ersten Quartal dieses Jahres schon genauso viele Fälle
>von häuslicher Gewalt wie im gesamten 3/4 Jahr 2004!! !!!!! !!
>
>Her mit dem GE, bevor wir uns gegenseitig alle gemacht haben!!
>
>www.stopbolkestein.org
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