[Attac-Saar-PM] Für eine Menschen würdige Textilproduktion in Indien - Attac Saar und SPD Saar fordern Ächtung der Zwangsarbeit von Frauen

Presseteam Attac Saar presse at attac-saar.de
Do Nov 21 16:05:55 CET 2013


Attac Saar / Pressemitteilung vom 21. November 2013
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Für eine Menschen würdige Textilproduktion in Indien
Attac Saar und SPD Saar fordern  Ächtung der Zwangsarbeit von Frauen

Über 45 Millionen Menschen arbeiten in der indischen Textilindustrie,
darunter fast 35 Millionen Frauen, Indien ist der größte
Garn-Exporteur weltweit. Die Arbeitsbedingungen sind oft Menschen
verachtend. Eine besonders perfide Art der Zwangsarbeit verbirgt sich
hinter dem “Sumangali”-System, unter dem vor allem Mädchen zwischen 14
und 17 Jahren aus den armen Familien zu leiden haben. Versprochen wird
ihnen eine größere Geldsumme nach Beendigung einer mehrjährigen
Ausbildung. Diese Summe soll als Mitgift dienen und die Mädchen zu
einer Sumangali, einer “glücklichen Braut”, machen. In Wahrheit werden
sie Opfer eines perfiden Unterdrückungssystems - mit enormen
Gesundheitsgefährdungen und einem Alltag aus Gewalt und Ausbeutung.

Attac Saar und die SPD-Landtagsfraktion Saar fordern eine Ächtung des
Sumangali-Systems. „Jeder Tag, um den ein gemeinsames Vorgehen
hinausgezögert wird, zerstört das Leben und die Zukunft Tausender
Mädchen und ihrer Familien!“, erklärt Tamara Enhuber für Attac Saar.

Die saarländische Landtagsabgeordnete Margriet Zieder-Ripplinger (SPD)
ergänzt: „Die Gesundheit der bisherigen Opfer des Sumangali-Systems
mag in etlichen Fällen nicht mehr vollständig wiederherstellbar sein,
aber zumindest sollen die jungen Frauen rehabilitiert werden. Sei es
durch eine Festanstellung unter Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen
und die Bezahlung eines Existenz sichernden Lohns, oder – falls dies
keine Option für sie ist – durch angemessene Kompensationen!“
Zieder-Ripplinger weist darauf hin, dass einige Unternehmen bereits
Projekte gestartet haben, um dem Sumangali-System entgegen zu wirken:
„Doch um Sklaverei-ähnliche Praktiken flächendeckend und nachhaltig
aus den Produktketten zu verbannen,  braucht es die Weiterentwicklung
zu einer wirklichen Zusammenarbeit möglichst aller multinationaler
Bekleidungsunternehmen, indischer Spinnereien und Textilmanufakturen,
der indischen Regierung und der Zivilgesellschaft, und braucht es
konkrete und einheitliche Aktionspläne sowie unabhängige und
transparente Kontrollen.“, so die SPD-Landtagsabgeordnete.

Für Attac ist eindeutig, dass die Verbraucher hierzu Lande in ihren
Rechten gestärkt werden und Textil-Produzenten zum Nachweis über
Einhaltung der Kernnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO
verpflichtet werden müssen.


Termin-Erinnerung: 22.11., 19:30 Uhr Landtagsrestaurant SB

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“SUMANGALI – die unglücklichen Bräute. Arbeitsausbeutung in Indiens
Textilindustrie“
Attac Saar und die SPD-Saar-Landtagsfraktion laden ein zu einem
Vortrag mit anschließender Diskussion mit Anita Cheria und Maheshwari
Murugan aus Indien am Freitag, den 22. November 2013, 19:30 Uhr
im Landtag des Saarlandes (Großes Restaurant), Franz-Josef-Röder-Str.
7, 66119 Saarbrücken

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