[Attac-Saar-PM] „KaufNixTag“ am 26.11.2011: Eine andere Welt ist käuflich! Attac Saar mit Aktion vor der Europa-Galerie (13-15 Uhr)

Presseteam Attac Saar presse at attac-saar.de
Fr Nov 25 14:52:43 CET 2011


Attac Saar / Pressemitteilung vom 25. November 2011
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„KaufNixTag“ am 26.11.2011: Eine andere Welt ist käuflich!
Attac Saar mit Aktion vor der Europa-Galerie in Saarbrücken (13-15 Uhr)


Am morgigen Samstag, 26. November 2011, findet zum 20. Mal in Europa
der „KaufNixTag“ statt. Er wird weltweit in über 80 Ländern
organisiert und hat unter anderem das Ziel, Menschen dazu zu bewegen,
über die Konsequenzen des westlichen und vor allem ihres eigenen
Konsumverhaltens nachzudenken.

Attac Saar veranstaltet am KaufNixTag 2011, Samstag, 26. November, von
13 bis 15 Uhr zusammen mit Occupy vor der Saarbrücker „Europa Galerie“
eine Aktion. Weihnachtsmänner werden nach dem Motto „Verschnaufen
statt Kaufen“ zu einer Auszeit im Weihnachtskonsum aufrufen. Occupy
Saarbrücken ist am Samstag insgesamt von 12 bis 16 Uhr vor der Europa
Galerie in Saarbrücken.

„An diesem höchsten Feiertag der konsumkritischen Bewegung nehmen wir
eine Auszeit vom täglichen Konsumterror“, erklärt Thomas Schulz,
Sprecher von Attac Saar. „Am KaufNixTag müssen wir Nix kaufen und
haben stattdessen jede Menge Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im
Leben. Außerdem freuen wir uns, dass wir an diesem Tag die Erde
zumindest symbolisch wesentlich weniger belasten als sonst. Unser
Ressourcenverbrauch sinkt für diesen einen Tag vielleicht sogar auf
ein für die Erde dauerhaft erträgliches, also nachhaltiges Maß.“
Das globalisierungskritische Attac-Netzwerk klagt an, dass seit
nunmehr 25 Jahren die menschliche Nachfrage die biologische
Leistungsfähigkeit der Erde übersteigt. Schulz wörtlich: "Würde sich
die Weltbevölkerung nur am Kaufverhalten des deutschen
Durchschnittskonsumenten orientieren, bräuchten wir fast zweieinhalb
Erden zum Überleben!" Attac Saar kritisiert weiter, dass maßloser
Konsum zu langfristigen ökologischen Problemen führt, die in
wirtschaftliche Berechnungen des Konsums nicht mit einfließen.

Nach Angaben von Attac Saar ist Ziel des Protestes am KaufNixTag, ein
Bewusstsein für die Folgen des ungehemmten Konsumierens zu schaffen.
Thomas Schulz: „Vielleicht ändert dieser eine Konsum-Verweigerungs-Tag
nicht viel an der Bilanz. Aber er regt zum Nachdenken an – auch für
die restlichen 364 Tage. Denn Verweigerung allein bringt nichts, wenn
man danach nicht beginnt, bewusster einzukaufen – mehr regionale und
saisonale Produkte, dafür von den nicht so gesunden Produkten weniger
oder gar nichts. Und man achtet auf bessere Qualität, denn es sind
zuallererst natürlich die billigen, kurzlebigen Produkte, die die
Mülltonnen füllen. Eine andere Welt ist also käuflich, wenn wir in
telligent konsumieren!"

Attac Saar stellt abschließend fest:
"Wir streben einen bewussten Konsum an: Jeder Euro, den wir für
Alternativen ausgeben, für fair gehandelte und Bio-Produkte, für
Produkte aus der Region, außerdem jeder Euro, den wir fürs Theater
ausgeben, jeder Euro, den wir für wohltätige und gemeinnützige
Projekte spenden, bringt uns einer anderen, gerechteren,
nachhaltigeren Welt näher. Jeder Euro, den wir in die alten,
ungerechten, zerstörerischen Strukturen investieren, indem wir ihre
Erzeugnisse kaufen, bewirkt das Gegenteil.
Der Einzelhandel in Deutschland erwartet für das diesjährige
Weihnachtsgeschäft eine Umsatzsteigerung um 2,7 Prozent (1,74
Milliarden Euro) auf insgesamt 66,21 Milliarden Euro. Europaweit
sollen die Umsätze des Einzelhandels im diesjährigen
Weihnachtsgeschäft um 4,3 Milliarden Euro auf insgesamt 319,10
Milliarden Euro wachsen. Doch Wachstum ohne Grenzen ist in der
Biologie nicht vorgesehen - warum also in der Wirtschaft? Wenn
Konsumzurückhaltung bedeutet, dass die Wirtschaft vielleicht nicht
mehr so schnell wächst wie bisher, dann ist das nur natürlich. Aber
was ist das für ein Wirtschaftssystem, in dem die Schaffung von
Arbeitsplätzen die Zerstörung unseres Planeten zur Voraussetzung haben
soll?"


Hintergrund: KaufNixTag und Buy Nothing Day:

Der Kauf-Nix-Tag (englisch: Buy Nothing Day) ist ein weltweiter
Aktionstag für bewussten Konsum und ein Protest gegen umweltschädliche
und unmenschliche Herstellungsbedingungen. In den USA wird der „Buy
Nothing Day“ am letzten Freitag im November veranstaltet. Der Buy
Nothing Day folgt immer auf den amerikanischen Feiertag "Thanksgiving"
– der Tag nach Thanksgiving ist der größte Einkaufstag des Jahres in
den USA.
Der erste "No Shop Day" (wie der Tag ursprünglich genannt wurde) fand
1992 statt und war die Idee von Ted Dave, einem Kanadier, der seinen
Lebensunterhalt in der Werbewirtschaft verdiente. Er hatte die Idee,
einen kollektiven Protest gegen den Werbe- und Marketingberufsstand zu
organisieren, welche uns zu übermäßigem Konsum anhalten. Sein
ursprüngliches Motto war: "Enough is enough!" (Genug ist genug!).
Durch einen 24-stündigen Konsumverzicht soll mit dem Buy Nothing Day
gegen „ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien
internationaler Konzerne und Finanzgruppen“ protestiert werden.
Außerdem soll zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten und die
weltweiten Auswirkungen angeregt werden. Ein bewusstes, auf
Nachhaltigkeit abzielendes Kaufverhalten jedes Einzelnen soll somit
gefördert werden. Gleichzeitig soll gegen umweltschädliche und
unmenschliche Herstellungsbedingungen protestiert werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kauf-Nix-Tag


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