[Attac-Saar-PM] Film + Talk mit Regisseur heute 20 Uhr im Filmhaus: Attac Saar und Amnesty International präsentieren: "ANOTHER GLORIOUS DAY"

TS / Attac Saar thomas at attac-saar.de
Do Apr 15 13:52:48 CEST 2010


Termin-Erinnerung: heute 20 Uhr
im Filmhaus Saarbrücken, Mainzer Straße 8.

Attac Saar und Amnesty International präsentieren: "ANOTHER GLORIOUS DAY"
Karin Kaper / Dirk Szuszies, DEU 2009, 95 Min, englisch mit deutschen UT
Info: www.karinkaper.com

anschließend Diskussion mit Regisseur Dirk Szuszies

Der Film leistet auch einen Beitrag zur aktuellen Diskussion um den
Afghanistan-Einsatz und stellt drastisch den Sinn aller militärischen
Logik in Frage.

Ein spannendes Beispiel für die filmische Umsetzung eines
Theaterstücks, ein faszinierender Dokumentarfilm. Es geht um Macht und
Gewalt, um einen Zustand, der über das Gefängnis hinausweist und
gesellschaftliche Strukturen offenbart, die auf solche
Machtmechanismen aufbauen (Filmecho, Kay Hoffmann)

Ein hervorragend gedrehter Theaterfilm über politisch aufrüttelndes
Theater. Eine Absage an Krieg und an alle Mechanismen, die ihn
erzeugen ( Münchner Merkur)

Mit der Wiederaufnahme des 1963 uraufgeführten Stückes "The Brig" von
Kenneth H. Brown setzt das Living Theatre aus New York ein Zeichen
gegen jede Form gewalttätiger Machtausübung. Das unter die Haut
gehende Drama über das brüllend unmenschliche Innenleben eines
US-Marines-Gefängnisses hat nichts von seiner erschreckenden
Aktualität eingebüßt. Die Europapremiere und die Aktion am 1. Mai auf
dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg lassen den Film in eine
beklemmend klaustrophobische Welt eintauchen.
Als "The Brig", das Aufsehen erregende Theaterstück des Living
Theatre, im Jahre 1963 in New York uraufgeführt wurde, galt es
gleichermaßen als zeitlos wie zeitspezifisch. Als Studie über
strukturelle staatliche Gewalt und die damit verbundene körperliche
Einschreibung von Macht gewann die verdichtete Erzählung über den
Alltag in einem US-Marine-Gefängnis modellhaften Charakter. Inhaltlich
war das Drama spürbar vom politischen Klima der beginnenden
1960er-Jahre geprägt, von den Rassenunruhen, der Kuba-Krise sowie den
Protesten gegen den Vietnam-Krieg. Vor dem historischen Hintergrund
stellte das von Kenneth H. Brown geschriebene autobiografische Drama -
der ehemalige Marinesoldat hatte 1957 einen Monat lang in einem
US-Marineinfanterie-Gefängnis in Japan verbracht - ein vehementes
Antikriegs-Statement dar. Ein Akt des zivilen Ungehorsams, der so
radikal war, dass das Theater in Greenwich Village wegen angeblicher
Steuerschulden geschlossen wurde.
Mehr als 40 Jahre später kam es zu einer Wiederaufführung des zum
"Klassiker" avancierten Stücks, mit dem das 1951 von Judith Malina und
Julian Beck buchstäblich ins "Leben" gerufene Living Theatre seine
antiautoritäre Programmatik begründet hatte. Im Frühjahr 2008 feierte
"The Brig" in der Berliner Akademie der Künste Europapremiere - ein
Ort, der in den 1960er-Jahren zu einer wichtigen Spielstätte der
inzwischen "heimatlosen" Theatergruppe geworden war. Die
Filmregisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies haben mit "ANOTHER
GLORIOUS DAY" eine Dokumentation über das Theaterstück gemacht, wobei
der Film zum großen Teil aus der Theateraufzeichnung selbst besteht.
Das Setting ist reduziert: Man sieht einen großen Käfig mit
Stockbetten und beobachtet Aufseher und Soldaten bei ihren rituellen
Unterdrückungs- bzw. Unterwerfungsszenarien. Die namenlosen Soldaten
sind reine Befehlsempfänger. Sie werden nach Nummern benannt, gedrillt
und bestraft und müssen willkürlichen Regeln folgen. So dürfen
beispielsweise weiße Linien auf der Bühne nicht ohne Erlaubnis
übertreten werden. (Film-dienst)


-------------------------

Attac Saar
Haus der Umwelt
Evangelisch-Kirch-Str. 8
D - 66111 Saarbrücken

Büro: 0681 - 30140 377
Bürozeiten: Mo.-Fr. 13-18 Uhr
Pressekontakt: 0151 – 14274848
www.attac-saar.de
info at attac-saar.de
www.s-o-z.de


Mehr Informationen über die Mailingliste attac-saar-presse