[Attac-Saar-PM] Attac Saar / PM 101: Lateinamerika-Tage: "MADEINUSA – das Mädchen aus den Anden" am 03. und 04.12. um 20 Uhr im Kino 8 1/2

Presseteam Attac Saar presse at attac-saar.de
Mo Dez 3 13:23:19 CET 2007


[Attac Saar / Pressemitteilung Nr. 101 / 03. Dezember 2007]

Attac Saar / PM 101: Lateinamerika-Tage: "MADEINUSA – das Mädchen aus
den Anden" am 03. und 04.12. um 20 Uhr im Kino 8 1/2


Im Rahmen der Lateinamerikatage 2007 präsentiert Attac Saar den Film:
"MADEINUSA - das Mädchen aus den Anden"
Ort: Kino achteinhalb, Nauwieserstr. 19, 66111 Saarbrücken
Termine: Montag 03.12.2007 - Dienstag 04.12.2007 / 20.00 Uhr

Infos zum Film "MADEINUSA – das Mädchen aus den Anden" im Internet:
www.trigon-film.org/de/movies/Madeinusa
www.kinoachteinhalb.de

Inhalt:
"Madeinusa ist der Name eines 14jährigen Indigena-Mädchens, das in
einem Dorf in den peruanischen Anden lebt. Am Osterfest darf es als
«Heilige Jungfrau» den Umzug durchs Dorf anführen. Aus Lima kommend
strandet Salvador im Dorf und beobachtet das Treiben. Allmählich
entsteht Zuneigung zwischen den beiden, und Madeinusa muss eine
schwierige Entscheidung treffen.
In ihrem ersten Spielfilm verwebt Claudia Llosa, eine Nichte des
Schriftstellers Mario Vargas Llosa, virtuos Fiktion und Wirklichkeit.
Sie beobachtet das Leben der DorfbewohnerInnen (die teilweise sich
selber spielen) mit dokumentarischem Blick, hat aber die vorkommenden
Rituale zwar erfunden und inszeniert, sich darüber aber umso
intensiver der inneren Wahrheit angenähert.
Die Stärke des Films liegt im Narrativen. Eine schöne und originelle
Szene deckt zum Beispiel auf, was es mit dem Vornamen der
Protagonistin auf sich hat. Als sie erstmals den Fremden innig umarmt,
erblickt sie das Etikett im Pullover des jungen Mannes und beansprucht
das Kleidungsstück für sich. «Oh du hast es mir mitgebracht.» -
«Wieso?» fragt der junge Mann verblüfft. - «Mein Name ist doch schon
eingestickt: Made in USA.» Eindringlich wird das Schicksal einer
jungen Frau nähergebracht, die sich vehement aus einer
patriarchalischen Struktur befreien will. Auch wenn es die erste
grosse Liebe kosten wird.
Der Karneval grüsst nicht nur bei diesem Ritual. Auch hier in dem
entlegenen Winkel Süddamerikas gelten die wenigen Tage «tiempo santo»
als Freifahrtschein vor dem Herrn. Alles, was in dieser Periode an
Sünden geschieht, wird vergeben werden, denn der Herr sieht es nicht.
Claudia Llosa bietet einen authentischen Einblick in die andine Kultur
und erzählt unter anderem davon, welche Widersprüche die von den
Spaniern nach Lateinamerika exportierte katholische Religion in den
Alltag der Indios und Indias gebracht hat. Autochtone Religiosität und
übernommene sind da untrennbar miteinander verbunden. Und Madeinusa
bekommt dies unwissend zu spüren.
Claudia Llosa erzählt in ihrem Film, den sie im wunderschönen Hochland
von Huaraz, das auch die «peruanische Schweiz» genannt wird, mit
Gespür für die entscheidende Zurückhaltung inszeniert hat. Es ist die
Geschichte einer versuchten Selbstfindung in einem widersprüchlichen
Umfeld. Ihr Film ist ein packendes Stück Anden pur, Annäherung ans
Leben in den hoch gelegenen und abgelegenen Dörfern einerseits,
liebevolles Porträt auch und nicht zuletzt ein anregendes Stück
darüber, was koloniales Verhalten langfristig bewirkt hat.
Der Film wurde in Rotterdam mit dem grossen Preis der Filmkritik
ausgezeichnet: Eine Entdeckung." (Walter Ruggle)

Peru / 2006/ Regie: Claudia Llosa/ B: Claudia Llosa, K: Raul Pérez
Ureta, Schn: Ernest Blasi, D: Magaly Solier, Yliana Chong, Carlos Juan
De La Torre, Huan Ubaldo Huaman, F, 104 Min, OmU

International Critics Award, Rotterdam 2006 Argentina Film &
Cinematography Industry Award Mar del Plata Film Festival 2006 Best
Film Award, Festival de Cine Espanol de Malaga 2006 Nomination Oscar
2007

---------------
Attac Saar
Haus der Umwelt
Evangelisch-Kirch-Str. 8
D - 66111 Saarbrücken
Büro: 0681 - 30140 377
Bürozeiten: werktags 13-18 Uhr
Pressekontakt: 0151 – 14274848
www.attac-saar.de
info at attac-saar.de