[Attac-Saar-PM] [Attac Saar / PM 80] „Musik-Tauschbörsen im Internet. Bin ich ein Pirat?“ am 16.11. um 16 Uhr mit Oliver Moldenhauer im JUZ St. Arnual (SB)

Presseteam Attac Saar presse at attac-saar.de
Son Nov 12 11:58:17 CET 2006


[Attac Saar / Pressemitteilung Nr. 80 / 12.11.2006]

• „Musik-Tauschbörsen im Internet. Bin ich ein Pirat?" mit Oliver Moldenhauer
• Donnerstag, 16.11. 2006 um 16 Uhr im JUZ St. Arnual, Saargemünder
Str.65, Saarbrücken
Kooperationsveranstaltung von: JUZ St. Arnual, JUZ-United & Attac Saar

Wer kennt sie nicht, die „Hart aber gerecht" – Antiwerbung, die in
jedem Kino so genannte „Raubkopierer" mit drakonischen Strafen
bedroht? Auch für den Musikbereich sind neue Strafgesetze entstanden,
die z.B. das „Saugen" von Musikstücken aus Musiktauschbörsen im
Internet empfindlich sanktionieren.
Auf Einladung von Juz St. Arnual, Juz – United und Attac Saar
informiert Oliver Moldenhauer am Donnerstag, 16.11.2006 um 16 Uhr im
Jugendzentrum St. Arnual (Saargemünder Str. 65 in Saarbrücken) über
die Thematik der vermeintlich illegalen Musik-Tauschbörsen im
Internet. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Ein
Mitschnitt kann ab Ende November unter www.attac-saar.de kostenlos
„gedownloaded" werden.
Worum es geht: Seit Anfang des Jahres 2006 verklagt die Musikindustrie
auch in Deutschland Menschen, die privat und nichtkommerziell die
Internet-Tauschbörsen nutzen. Damit beginnen die Konsequenzen des
neuen Urheberrechts klar zu werden: Hunderttausende oft jugendliche
Filesharer werden kriminalisiert.
Die Antwort der Industrie auf das Problem sinkender CD-Verkaufszahlen
lautet: mehr Überwachung. Durch Verschärfung von Gesetzen, durch mehr
Staatsanwälte, Polizei und Hausdurchsuchungen und vor allem dadurch,
mehr Kontrolle über unsere Rechner zu erlangen. Mit Hilfe von 'Digital
Rights Management' (eigentlich besser: Digital Restrictions
Management) sollen freie Musikformate wie MP3 der Vergangenheit
angehören. Diese schöne neue Traumwelt der Industrie treibt nicht nur
Datenschützern und Verbraucheraktivisten den Angstschweiß auf die
Stirn, sie stellt auch eine zentrale Bedrohung für Linux und freie
Software dar, die prinzipiell inkompatibel zu Computersystemen ist,
über die User keine Kontrolle erlangen sollen, so dass neue Filme und
Musik unter Linux nicht mehr abspielbar wären.
Letztendlich gleicht heute der Versuch, das Kopieren von digitaler
Musik und digitalen Filmen zu verhindern, dem Versuch der DDR, das
Westfernsehen zu unterbinden: Persönliche Freiheitsrechte werden auf
unvertretbare Weise eingeschränkt - das eigentliche Ziel wird jedoch
verfehlt.
Die Kämpfe um 'geistiges Eigentum' rücken zunehmend in den Brennpunkt
der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Das gilt für Software
ebenso wie für Musik und Bücher, aber auch für neue Reissorten oder
Medikamente.
Der Diplom-Physiker Oliver Moldenhauer, ist Mitglied im
Koordinierungskreis von Attac Deutschland und Vertreter des
Fairsharing – Netzwerkes. Dieses setzt sich für ein alternatives
Vergütungssystem ein, die so genannte „Kultur-Flatrate". Mittels einer
pauschalen Abgabe sollen die Rechte-Inhaber für die Downloads aus dem
Netz vergütet werden, so dass die vollständige Legalisierung von
Internet-Tauschbörsen möglich wäre. „Mit der Kulturflatrate könnten
wir sowohl Kreative vergüten als auch den Userinnen und Usern die
Möglichkeiten des digitalen Zeitalters eröffnen", erklärt Moldenhauer
den Hintergrund der Forderung.

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