[Attac-Saar-PM] Attac Saar: Lateinamerika-Tage gehen in die dritte Woche

Attac Saar / Presseteam presse at attac-saar.de
Son Dez 4 18:01:50 CET 2005


[Attac Saar / Pressemitteilung Nr. 67 / 04.12.2005]

Attac Saar: Lateinamerika-Tage gehen in die dritte Woche
Am 5., 6. und 8. Dezember Veranstaltungen in Saarbrücken

05.12.: "Lateinamerika zwischen Che Guevara und Coca Cola." (Diskussion)
06.12.: "Kinderarbeit" (Diskussion)
08.12.: Film: "Die Strategie der Schnecke" ("La estrategia del caracol")

Der Eintritt zu allen Veranstaungen ist frei, Info: www.attac-saar.de;
E-Mail: info at attac-saar.de; Mobil: 0151 / 14274848 (Thomas Schulz)
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Montag, 05.12. 19:00 Uhr, Café Exodus, Johannisstr. 9, SB, Eintritt frei

Zukunftsdiskussion mit Attac Saar im Rahmen der Lateinamerika-Tage

Was ist aus den lateinamerikanischen Zukunftsvisionen geworden? In wie
weit können es sich Länder "erlauben", sich mit WTO, IWF, den USA oder
der EU anzulegen? Wie stark sind Widerstand und/oder Amerikanisierung
wirklich? Was unterscheidet die Zapatisten von der kolumbianischen
Guerilla? Ist der bewaffnete Kampf wirklich der letzte Schutz vor
einer alles vereinnahmenden Globalisierung?
Ein Aufhänger für das, was sich in Lateinamerika tut, ist ganz aktuell
die Gründung des Fernsehsenders "la television del sur", mit der Kuba,
Venezuela, Argentinien, Bolivien und andere Länder eine Art
"Latino-gegen-CNN" aufbauen wollen. Andererseits ist aber die Euphorie
der kubanischen Revolution längst vergangen, sind Lula und Chavez
vielleicht populär, aber nicht unbedingt erfolgreich, ist es normal,
vom Che Guevara zu reden, aber Coca Cola zu trinken.
Auf dem Podium:
Gert Eisenbürger (Redakteur ila / Informationsstelle Lateinamerika)
Siegfried Pater (Autor, Filmemacher, Journalist)
Moderation: Thomas Schulz (Attac Saar)

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Dienstag, 06.12. 18:00 Uhr, KINDERARBEIT
Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Lateinamerika-Tage von attac
Saar in Kooperation mit der Ver.di-Jugend Saar und der "Aktion 3. Welt
Saar" (Teilnahme kostenlos)
Ort: großer Saal im Ver.di-Haus, St. Johanner Str. 49, 66111 Saarbrücken

Verlierer des Wettlaufs um den billigsten Preis in unseren
Discounter-Paradiesen sind zunehmend auch Kinder und Jugendliche in
der so genannten "3. Welt".
Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO
(International Labour Organization) arbeiten weltweit rund 250
Millionen Kinder unter 15 Jahren, davon 8,4 Millionen als Sklaven
unter ausbeuterischen und unmenschlichen Bedingungen. Mehr als 20.000
Kinder sterben jährlich aufgrund mangelhafter Arbeitssicherheit,
beispielsweise in Minen und Bergwerken.
"Anders als Kinder und Jugendliche in Deutschland, die hauptsächlich
arbeiten, um sich zusätzliche Konsumbedürfnisse zu erfüllen, sind sie
oft gezwungen zu arbeiten, um die Existenz ihrer Familie zu sichern
oder um ihre Schulbildung zu finanzieren", so Wolfgang Johann. Ein
generelles Verbot von Kinderarbeit würde die
Kinderarbeiter in Entwicklungsländern jedoch in den illegalen Bereich
verdrängen, kriminalisieren und noch stärkerem Druck aussetzen. Statt
dessen gilt es, eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zu schaffen:
Anständige Löhne für die Eltern der Kinder, bessere Arbeitsbedingungen
für die Kinder, gute öffentliche
Bildungsstrukturen.
Die Bewegungen arbeitender Kinder fordern nicht die Abschaffung oder
Ächtung der Kinderarbeit, sondern "Arbeit statt Ausbeutung". Das
entspricht ihren Lebensbedingungen und ihren Erfahrungen. Dabei haben
sie solche Tätigkeiten im Sinn, in denen sie nicht länger Objekte
extremer Ausbeutung, Misshandlung oder gar sexuellen Missbrauch sind.
Sie wollen nicht zum Opfer ungleicher  Machtverteilung werden und ihre
Situation im eigenen Interesse mitgestalten. Also sollte endlich damit
Schluss gemacht werden, ihnen Rechte vorzuenthalten, die für
Erwachsene in den jeweiligen Arbeitsgesetzbüchern festgeschrieben sind.

Begrüßung: Sabine Engelhardt (Landesjugendsekretärin Ver.di Saar)
Podiumsteilnehmer:
Wolfgang Johann ("Aktion 3. Welt Saar")
Klaus Kabey (terre des hommes)
Thomas Schulz (Attac Saar)
musikalische Umrahmung: Héctor Zamora
Info: www.attac-saar.de

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Donnerstag, 08.12., 19:00 Uhr, Forum 3000 (Nassauerstr. 6, SB).
Film: "DIE STRATEGIE DER SCHNECKE" ( LA ESTRATEGIA DEL CARACOL )
Kolumbien 1993, 115 Minuten, Spanisch mit deutschen Untertiteln. Eintritt frei.
Im Rahmen der Lateinamerika-Tage von Attac Saar.

Ein altes Mietshaus in einem Vorort der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.
Der Besitzer, ein aufgeblasener Emporkömmling, will das Haus
"entmieten", die Bewohner auf die Straße setzen. Doch hier leben schon
seit Jahren eine Reihe von Menschen zusammen, die sich trotz der
drangvollen Enge in diesem Haus
heimisch fühlen: Don Jacinto, der alte Anarchist; Romero, der Anwalt, der keine
Zulassung hat, doch alle Gesetzestricks kennt; ein junger Revolutionär, der sich
gern auf die Massen stürzt; ein Pater, der im Diesseits Befriedigung sucht;
Gabriel, der sich als Gabriela verkauft; eine Alte, die mit einem
Scheintoten lebt und der ein Wunder geschieht.
Sie alle haben keine Chance, aber sie nutzen sie. Denn der Anarchist Jacinto
entwickelt einen schlitzohrig-genialen Plan, wie man die noch verbleibende Zeit
bis zum angedrohten Rauswurf nutzen kann: Die Strategie der Schnecke...
Ein Film mit umwerfendem Witz und lateinamerikanischem Charme, populäres
lateinamerikanisches Kino im besten Sinne des Wortes: politisch
engagiert, aber gleichzeitig mit viel Kraft und Spaß inszeniert.

"Die Strategie der Schnecke avancierte im spanischsprachigen Bereich
zum absoluten Publikumshit und überholte im ersten Monat nach der
Uraufführung in Kolumbien Spielbergs "Jurassic Park" in der
Zuschauergunst. In Madrid avancierte er monatelang zum Kultfilm in
ausverkauften Kinos." epd Film


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  Attac Saar
  Haus der Umwelt, Evangelisch-Kirch-Str. 8, 66111 Saarbrücken
  Tel.: 0681 / 9601150 (ab Mitte Dezember), Mobil: 0151 / 14274848
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