[tirol-news] attac.termine.jänner

Friedrich Pichlmann friedrich.pichlmann at arz.at
So Jan 5 18:11:16 CET 2020


1. Attac Tirol Treffen, 13.1.2020, Innsbruck
2. Sonstiges


Liebe Attac-Interessierte! 


1. Attac Tirol Treffen 
Organisationstreffen der AktivistInnen von Attac Tirol 

Montag, 13. Jänner 2020, 19:30 
Südwind-Bibliothek, Leopoldstraße 2, Innsbruck 



2. Sonstiges
Klimakrise & Verkehr. Das verkehrspolitische Manifest „Weniger wäre mehr“ 
Spätestens nach den letzten zwei Hitze-Sommer und angesichts der Bilder 
von schneefreien Bergen im Dezember und Schrumpel-Gletschern dürfte allen 
klar sein: Die Klimaerwärmung droht in eine Klimakatastrophe umzuschlagen. 
Eine zentrale Rolle spielt dabei der Verkehrssektor – und zwar der 
Personenverkehr ebenso wie der Gütertransport.
Die gängigen Rezepte lauten: Man bräuchte einen Austausch des Antriebs von 
Pkw, Bussen und Lkw („e-mobility“) und eine Stärkung von öffentlichem 
Verkehr im Allgemeinen und der Schiene im Besonderen.
Doch reicht das aus? Der Referent verneint dies. Elektroautos bringen kaum 
CO-2-Minderung; damit werden vor allem die Städte mit noch mehr Autos 
zugestellt. Eine reine Verlagerung z.B. des Lkw-Verkehrs auf die Schiene 
ist bereits rein technisch nicht realisierbar. Die Hauptthese von Winfried 
Wolf lautet: In erster Linie müssen der Personenverkehr und der 
Gütertransport deutlich reduziert werden. Ziel sei eine „Verkehrspolitik 
der drei V“: Verkehre VERMEIDEN, Verkehrs- und Transportwege VERKÜRZEN, 
verbleibende Verkehre (auf Füße, Pedale und „Öffis“) VERLAGERN.
Die Menschen sind heute nicht mobiler als sie es in den 1970er Jahren 
waren. Doch sie legen im Jahr fast doppelt so viele Kilometer motorisiert 
zurück wie damals. Der Lkw-Verkehr hat sich allein seit 1992 verdoppelt. 
Der Alpentransit und der Flugverkehr ist nochmals stärker gestiegen. Doch 
unser Lebensstandard ist heute nicht wesentlich höher als damals. Auch hat 
sich die Zahl der Urlaubstage und der Urlaubsfahrten nicht wesentlich 
erhöht. Durch die Zerstörung von „Nähe“, von kleinteiligen Strukturen, 
durch die krasse Zunahme von Fernreisen, durch eine zerstörerische 
Globalisierung und durch Dumpingpreise im Gütertransport erleben wir eine 
Verkehrs- und Transportinflation. Es wurden Strukturen entwickelt, die zu 
einem „erzwungenen Verkehr“ und zu einer immer größeren 
„Transportintensität“ führten. Damit sind wiederum gigantische Betonorgien 
– Brennerbasistunnel, Koralmtunnel, neue Landepisten und Startbahnen, neue 
Regionalairports usw. – verbunden sind. 
Hier muss als erstes angesetzt werden – durch die Reduktion von Verkehr 
und Transporten. Dies trägt – unter anderem durch weniger Lärm, weniger 
Gesundheitsbelastung, weniger Stress – auch zu einer höheren 
Lebensqualität bei. Vor allem ist dies die entscheidende Strategie für 
wirksamen Klimaschutz. Eine radikale Verkehrswende steht auf der 
Tagesordnung. Es wird von Wolf mit einem 20-Punkte-Verkehrswende-Manifest 
vorgestellt. Nur auf diese Weise kann die rasante Fahrt in die 
Klimakatastrophe gestoppt werden. Die Verkehrswende ist Teil einer 
nachhaltigen und solidarischen Welt, für die wir uns engagieren.
Veranstaltung mit Winfried Wolf (Chefredakteur von Lunapark21 – 
Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie, Mitglied im 
Wissenschaftlichen Beirat von Attac Deutschland)

Donnerstag, 9. Jänner 2020, 19:00
Stadtteilzentrum Wilten, Leopoldstraße 33a, Innsbruck



Film: MIND THE GAP
Robert Schabus geht in MIND THE GAP der Frage nach, warum immer mehr 
Menschen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und das Vertrauen in die 
Politik verlieren und weshalb das an die Substanz der Demokratie geht.
Quer durch Europa führt die filmische Reise und zeigt die Schattenseiten 
eines freien Verkehrs an Waren und Dienstleistungen, der sich an 
Konzern-Interessen orientiert und die Menschen als Verlierer zurücklässt. 
Industriebetriebe, die abwandern; Landstriche, die veröden; 
ArbeitsmigrantInnen, die zu Hause fehlen und anderswo die Löhne drücken; 
Working Poor, denen Altersarmut bevorsteht; Menschen, denen ihr vertrautes 
Lebensumfeld zunehmend fremd wird: Eine Kluft durchzieht die Gesellschaft, 
und wer sich an den Rand gedrängt fühlt, wird empfänglich für 
rechstpopulistische Parolen, EU-Feindlichkeit und nationalstaatlichen 
Egoismus. 
Wie wenig sich Bürgerinnen und Bürger im politischen Alltag wiederfinden, 
erläutern WissenschafterInnen und (Ex-)PolitikerInnen aus 
unterschiedlichen Blickwinkeln. Doch im Mittelpunkt stehen jene Menschen, 
die mit ihrer Ohnmacht und ihrer Wut alleingelassen werden. Ihnen hört der 
Film zu, ohne ihnen zu widersprechen und ohne belehren zu wollen; das 
macht MIND THE GAP nicht nur zu einem Warnruf in Sachen Demokratie, 
sondern auch zu einer Übung in Demokratieverständnis und Toleranz. 
Robert Schabus: „Ein Anliegen des Films war, mit möglichst vielen Menschen 
zu reden. (…) Es ging zum einen um die Analyse des kulturellen-sozialen 
Aspekts, also um das Misstrauen in die politische Repräsentation, um die 
mangelnde Wahrnehmung der Menschen und zum anderen um den Neoliberalismus 
und die letzten drei, vier Jahrzehnte, die quasi eine Aushöhlung des 
Gemeinschaftsgedankens in den Gesellschaften und die Individualisierung 
von Arbeitsbewegungen mit sich gebracht haben.”

ab Freitag, 17. Jänner 2020
Leokino, Innsbruck

mit globalisierungskritischen Grüßen 
für Attac Tirol 
Fritz Pichlmann 

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