[steiermark-news] newsletter attac-steiermark februar06

daniela pamminger daniela.pamminger at gmx.at
Die Feb 14 08:55:24 CET 2006


liebe leserinnen und leser –

die hoffnung blüht wie immer um diese zeit, wenn die tage wieder länger
werden und so manche sonnenstrahlen auch schon ein bisschen sommerliche
wärme erahnen lassen – 

die hoffnung, auf dass sich doch so manches ändern möge in unserer
unwirtlichen welt – 

die hoffnung, dass auch wir den kopf nicht mutlos hängen, sondern uns vom
vorfrühlingserwachen anstecken lassen: here we go:

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1. „Forum Morgenrot“
2. Aktuelle Kampagnen
3. Ex libris
4. Frühlingserwachen
5. Termine
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1. BERICHT VOM „FORUM MORGENROT“
Durchaus erwünscht Nachwirkungen: Vor etwas mehr als einem Jahr fand im
Grazer Rathaus eine gemeinsame Veranstaltung von attac Steiermark und dem
Sozialreferat der Stadt Graz zum Thema "Steuergerechtigkeit statt
leere Gemeindetöpfe" statt. Frau Stadträtin Kaltenbeck kündigte damals an,
eine Plattform von Menschen zu gründen, die sich mit dem fortschreitenden
Neoliberalismus nicht länger abfinden und Alternativen aufzeigen wollen.
Am 8. Februar nun war es soweit. Der Trauungssaal des Rathauses war zu
klein, um das Publikum bei der Auftaktveranstaltung des "Forum Morgenrot" zu
fassen.
Viele Menschen mussten im Foyer stehend den Ausführungen von Frithjof
Bergmann zu seinen Vorstellungen der Arbeit der Zukunft lauschen. Herr
Bergmann lieferte eine rhetorisch glänzende Analyse der gegenwärtigen
Situation speziell im Hinblick auf die prekären Entwicklungen des
Arbeitsmarktes. Außerdem stellte er seine Projekte vor, in denen sozial
ausgegrenzte Menschen verschiedener Altersgruppen die Möglichkeit
erhalten zu erforschen, welche Arbeit sie gerne machen, wo sie in
öffentlichen Werkstätten Dinge des täglichen Bedarfs selbst herstellen und
damit auch Geld sparen können. Frithjof Bergmann nützt in seinem Modell
die technologischen Fortschritte, um aus der Abhängigkeit von globalen
Konzernen auszubrechen und lokale Produktionsstrukturen die allen
zugänglich sind zu schaffen. Wenn dieses Modell auch nicht die Lösung für
alle Probleme bieten kann, und durchaus kontrovers diskutiert wird, bietet
es doch für einzelne die Möglichkeit selbst aktiv zu werden, und "Inseln
der Nachhaltigkeit" in einer von Neoliberalismus diktierten Welt entstehen
zu lassen.
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2. KAMPAGNENZEIT:

Vorfrühlingszeit ist auch Kampagnenzeit wies scheint – hier eine Auswahl: 

 
* www.unsereuropa.at – die derzeitige attac Österreich-Kampagne beschäftigt
sich noch bis zum Sommer mit der EU.

 
* Lidl-Kampagne von attac-Deutschland: 

Über 5500 Leute haben mittlerweile bereits die Möglichkeit genützt,  den
Damen und Herren in der Führungsetage der Einzelhandelskette "Lidl" die
Meinung zu sagen. Wer bei der attac-Aktion mitmachen will klickt auf
http://www.attac.de/lidl-kampagne/content/mailomat/index.php und kämpft
dagegen, dass "billig" auf Kosten von Umwelt und Mensch geht.


* die Pro-Kärnten-Kampagne rund um Lojze Wieser vom Drava-Verlag ist
jedenfalls auch unterstützenswert: www.prokaernten.at denn: „Weil wir die
Zukunft in der Zukunft suchen, übernehmen wir die Patenschaft für die
zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten/Koroška“


* „Bus und Bahn“-Initiative
Die Regierung plant massive Einsparungen bei den öffentlichen
Verkehrsmitteln. Die Gewerkschaft der Eisenbahner hat daher eine Aktion
für "Bus und Bahn" gestartet. Unser Land braucht endlich attraktive
Modelle, die den Nahverkehr für die Zukunft verbessern. Durch die steigenden
Benzinpreise haben es
PendlerInnen immer schwerer, der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmitteln
ist aber oft nicht möglich, da diese entweder schon ganz weggespart sind,
oder äußert unattraktiv geworden sind.
http://www.busundbahn.at
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3. EX LIBRIS: 

Literaturtipps:


* Attac Österreich: Das kritische EU-Buch.

Mit Beiträgen u.a. von Christian Felber, Olivier Hoedemann, Jörg Huffschmid,
Hermann Knoflacher, Corinna Milborn und Erik Wesselius. Vorbemerkungen von
Susan George und Robert Menasse. Hg. Attac Österreich
Mehr Infos/Rezension: http://www.unsereuropa.at/index.php?id=2341 

Die Buchpräsentation in Irdning ist diese Woche!!!! (siehe unter 5.
Termine), die Buchpräsentation in Graz folgt ...


* Taibo, Paco I./Marcos: Unbequeme Tote

>>Unbequeme Tote« ist das Ergebnis eines einzigartigen literarischen
Experiments: Der wortgewandte Sprecher der zapatistischen Guerilla und der
bekannteste Krimi-Schriftsteller Mexikos schreiben vierhändig einen Roman,
der in wöchentlichen Vorabdrucken in der größten linken Tageszeitung des
Landes erscheint: Héctor Belascoarán Shayne, unabhängiger Detektiv in
Mexiko-Stadt, erhält geheimnisvolle Anrufe von einem Toten. Zur gleichen
Zeit wird Elías Contreras, »Ermittlungskommission« der EZLN, ein Dossier
über einen »gewissen Morales« zugespielt, der in dunkle Geschäfte im
lakandonischen Urwald verwickelt ist. 
Gemeinsam nehmen sie eine Spur auf, die in die Zeit des Schmutzigen Krieges
in Mexiko zurückführt.


* Bergmann, Frithjof: Neue Arbeit, Neue Kultur. Freiamt 2004

Trotz oder vielleicht gerade angesichts schwindender Arbeitsplätze klammern
wir uns auch weiterhin an das System der Lohnarbeit, das allerdings
unausweichlich einem Abgrund zurast. Zu glauben, daran nur ein wenig
herumdoktern zu müssen, um diese Talfahrt noch rechtzeitig stoppen zu
können, sei eine Illusion; vielmehr  sei es an der Zeit, so Frithjof
Bergmanns provokante These, sich allmählich von diesem System zu
verabschieden. Ein Weg dorthin stellt das zugleich herausfordernde wie
umfassende Konzept der "Neuen Arbeit" dar, deren Ziel es nicht ist, die
Menschen von der Arbeit zu befreien, sondern die Arbeit so zu
transformieren, damit sie freie, selbstbestimmte menschliche Wesen
hervorbringt. Vor allem ruft es auch dazu auf, uns mehr auf das besinnen,
was wir "wirklich, wirklich wollen" und nach vielfältigen und kreativen
Strategien der Umsetzung unseres Potentials und unserer wahren Wünsche zu
suchen, wobei auch neue technologische Möglichkeiten eine zentrale Rolle
spielen können.


* Filmabend im Spektral:

„Der 36. Breitengrad“
Dokumentarfilm über Migration und Grenzregime an der Südgrenze Europas

Fr 17.2.2006
Zeit: 19 Uhr 15
Ort: Spektral, Lendkai 45, 8010 Graz
Original Spanisch mit Untertiteln

Die Festung Europa an ihrer Südgrenze. Täglich kommen die Boote der Guardia
Civil in den Hafen von Tarifa und bringen aufgegriffene Flüchtlinge, die auf
der Suche nach einem besseren Leben versuchen nach Europa zu gelangen.
Täglich enden diese verzweifelt-hoffnungsvollen Reisen mit Festnahmen und
anschließender Abschiebung zurück nach Tanger - auf einen nächsten Versuch,
der vielleicht irgendwann gelingt.

Der 36. Breitengrad ist eine imaginäre Linie auf der Landkarte und
gleichzeitig ein realer Ort, die Straße von Gibraltar, wo Flüchtlinge
versuchen, über das Meer nach Europa zu gelangen.
 
Die künstlerische Umsetzung des Themas lässt viel Zeit zum Nachdenken über
eine Welt, die parallel zur Segeljacht-Urlaubswelt der Europäer, Tod durch
Ertrinken oder zumindest eine ungewisse, oft deprimierende Zukunft für die
andeutet, welche es geschafft haben, mit dem Boot nach Europa zu kommen.

ein Filmabend organisiert von Mayday 2000 in Zusammenarbeit mit dem Spektral
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4. FRÜHLINGSERWACHEN

Vielerleit Veranstaltungen erwarten uns im Frühling .... 

http://www.fse-esf.org/
Ein europäisches Sozialforum gibt’s wieder: diesmal Anfang Mai in Athen. 

 
www.alternativas.at
Der Alternativengipfel Lateinamerika/Karibik und Europa wird in Wien über
die Bühne gehen – 10.-13. Mai 2006.

 
www.socialforum.at
Und dann folgt noch das österreichische Sozialforum im Juni 2006 in Graz -
die Vorbereitungsarbeiten laufen, Details weiterhin auf diesem Kanal.

 
http://graz.welthaus.at/ -> Termine
Lateinamerikafrühling in Graz vom 21. März bis 21. Juni 2006 – Infos beim
Welthaus Graz.
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5. TERMINE 

 
* 15.2.2006, Graz, Traminer Weinstube, 19.30 Uhr: attac Stammtisch zum Thema
„Wettbewerb“ – was heißt das konkret für Graz – welche Auswirkungen kann
jedeR von uns feststellen?

 
* 16.2.2006, Irdning, Festhalle, 19.30 Uhr: Warum wir ein anderes Europa
brauchen

Buchpräsentation des neuen Attac EU Buches "Das kritische EU-Buch",
mit Christian Felber. Die EU-Skepsis in der Bevölkerung befindet sich auf
Rekordniveau. Kein Wunder: Das einstige Friedenspojekt gerät immer mehr
zur neoliberalen Freihandelszone, die den sozialen Frieden in Europa und
weltweit gefährdet. In vielen Bereichen rückt Brüssel immer ferner von den
Menschen: Standortwettbewerb, Dienstleistungsrichtlinie, Gentechnik,
transeuropäische Netze, EURATOM-Vertrag: das Demokratiedefizit wächst.
Wäre die EU demokratisch, dann würde sie von den Menschen gestaltet
und getragen werden. Eine Reihe von Moreau Dialogprojekten will heuer
verständliche Informationen über die EU liefern, mit differenzierter
EU-Kritik die Ursachen der aktuellen Krise aufzeigen, Alternativen zum
neoliberalen
Kurs diskutieren und als Lösung die Vision einer echten Umwelt-, Sozial- und
Friedensunion entwickeln.
Kontakt: moreau at aon.at


* 22.2.2006, Graz, Traminer Weinstube, 19.30 Uhr: attac arbeitet. Weitere
Planung für den EU-Wettbewerbsgipfel im April, der ja bekannterweise in Graz
stattfinden wird. 
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somit wünschen wir einen wunderschönen winterausklang, eine gute
frühlingserwachenszeit (ja wo bleibt er denn???), viele schneeglöckchen und
SONNE!

das attac-steiermark-team*


-- 
gewöhn dich nicht.
du darfst dich nicht gewöhnen.
eine rose ist eine rose.
aber ein heim
ist kein heim.

hilde domin

Telefonieren Sie schon oder sparen Sie noch?
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