[ABSP] Aktionstag in Berlin, Begleitschutz/Zahltag, "Vorsätzliche Kürzungen bei Schulkindern"

Aktionsbuendnis Sozialproteste absp at die-soziale-bewegung.de
So Jun 22 16:27:41 CEST 2008


# Rundmail des Aktionsbündnis Sozialproteste (ABSP) am 22. Juni 2008 #


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Aktionstag in Berlin, Begleitschutz/Zahltag,
"Vorsätzliche Kürzungen bei Schulkindern"
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Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 7. Juni fand unser 24. bundesweites Treffen in Peine statt (Protokoll 
im Anhang dieser Rundmail). Die Anhörung und Kundgebung am 16.6.08 in 
Berlin hatte ein beachtliches Presseecho, und mit der Bündnisplattform 
"Vorsätzliche Kürzungen bei Schulkindern" wollen wir die große Hartz 
IV-Koalition unter Druck setzen. Die Iren haben den sog. 
EU-Reformvertrag vorerst gestoppt, und das kombinierte Klima- und 
Antirassismus-Camp in Hamburg wird für den August vorbereitet, auch 
unter Beteiligung der Sozialproteste - wir wollen ein ganz anderes Klima!

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Diese Rundmail für Schnellleser

1. Bündnisplattform sammelt viele weitere Unterstützer. Eure Initiative 
auch dabei?

2. Erster kurzer Bericht: Anhörung und Kundgebung am 16.6.08 in Berlin

3. Begleitschutz/Zahltag - Stand der Dinge

4. Klimacamp in Hamburg gemeinsam mit antirassistischem Camp geplant

5. EU-Reformvertrag gescheitert! Zeit für ein demokratisches Europa!

6. Dr. Seltsam hat Ratschläge für die Partei DIE LINKE

Das nächste bundesweite Treffen des ABSP wird am 2. August in Halle 
(Saale) stattfinden.

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1. Bündnisplattform sammelt viele weitere Unterstützer. Eure Initiative 
auch dabei?
Die Bündnisplattform "Hartz IV - Vorsätzliche Kürzungen bei 
Schulkindern!" hat zunehmend mehr Unterstützer, die schon jetzt ein 
relativ breites politisches und gesellschaftliches Spektrum abdecken. 
Neu hinzu gekommen ist die GEW Hessen, die Initiative zur Vernetzung der 
Gewerkschaftslinken (IVG), Soziale Bewegung Land Brandenburg (SBB), 
ver.di Bezirk Stuttgart, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes 
(VVN-BdA) Baden Württemberg und einige Vereine und Initiativen aus dem 
Bereich der Erwerbslosen- und Sozialproteste.
Die Plattform benötigt aber noch zahlreichere und breitere 
Unterstützung! Teilt uns bitte mit, sobald Eure Initiative, Ortsgruppe, 
Organisationsbezirk oder Landesbezirk eine Unterstützung der 
Bündnisplattform beschließt! Werbt auch in Euren Mutterorganisationen 
und auf den höheren Ebenen um eine Unterstützung der Plattform!
Zurzeit muss eine Unterstützung noch per Email an 
edgar.schu at die-soziale-bewegung.de mitgeteilt werden, aber schon in 
einigen Tagen wird dies online in einem Formular auf der Seite 
www.kinderarmut-durch-hartz4.de bzw. www.kinder-armut.net möglich sein.
Wir haben inzwischen von Bundestagsabgeordneten (MdBs) und Ministern 
sowohl von der CDU, der CSU, der FDP und der Partei BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN 
unterschiedliche Stellungnahmen zu der Bündnisplattform bekommen. MdBs 
der SPD haben bisher noch nicht geantwortet.
Es gab jedoch bisher noch keinerlei Antwort darauf, warum die große 
Hartz IV-Koalition mit der Einführung von Hartz IV im Bundestag und 
Bundesrat ausgerechnet bei Schulkindern von erwerbslosen Eltern und ALG 
II-EmpfängerInnen so massive Kürzungen beschlossen hat. Keine Antwort 
war dabei, auf die Frage, warum sie die Betroffenen zu Verhältnissen 
zurück geworfen haben, die man seit den 1960er Jahren überwunden 
geglaubt hatte. Wir wollen den Druck weiter verstärken, damit die 
Kürzungen zurück genommen werden und damit sich der Weg zu mehr 
Leistung, für alle unseren anderen Forderungen öffnet, die wir 
gleichzeitig aufstellen, ob es ein Regelsatz von 500 EUR 
(repressionsfrei), 10 EUR Mindestlohn oder ein bedingungsloses 
Grundeinkommen von mindestens 1.500 EUR sei.
Teilt uns also bitte sobald wie möglich mit, wenn Eure Initiative oder 
Untergliederung die Plattform unterstützt!
Die Plattform und weitere Hintergründe findet Ihr derzeit unter:
http://www.die-soziale-bewegung.de/2008/regelsatzerhoehung_jetzt#Plattform

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2. Bericht von Anhörung und Kundgebung am 16. Juni 08

a) Anhörung

Die Anhörung zu den Regelsätzen fand wie angekündigt am 16.6.08 in 
Berlin statt. Einige Sachverständige wiesen deutlich darauf hin, dass 
der Regelsatz dringend angehoben werden müsse, um Betroffene vor 
gesellschaftlicher Ausgrenzung und vor Mangelernährung zu schützen. Ganz 
im Gegensatz dazu stand die Stellungnahme des Sachverständigen von der 
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dass 
Millionen Menschen durch materiellen Mangel zu Arbeit zum Niedriglohn, 
welche er als Chance sehe, gezwungen werden müssten.
Auf der eigenen Veranstaltung in ihrem Willy-Brandt-Haus stellte die SPD 
am selben Tag ihren "Aktionsplan für gleiche Lebenschancen: 10 Maßnahmen 
der SPD gegen Kinderarmut" vor. Beim genauen Betrachten muss man leider 
feststellen, dass die SPD keine unbedingte Notwendigkeit für eine 
Anhebung des Alg-II-Regelsatzes sieht. Sie strebt lediglich 
Überprüfungen an, welche weiterhin keine Orientierung am Bedarf, sondern 
am geringer werdenden Verbrauch in einkommensarmen Familien in Aussicht 
stellt (EVS-Methode). Die SPD geht weiterhin von der falschen Behauptung 
aus, dass mit Einführung von Hartz IV die Regelsätze angehoben worden 
seien. Es gibt bei ihr keine Selbsterkenntnis, bei Schulkindern massiv 
gekürzt zu haben!
Weitere Informationen findet Ihr auf unserer thematischen Seite:
http://www.die-soziale-bewegung.de/2008/regelsatzerhoehung_jetzt/anhoerung.html

b) Kundgebung

Im zeitlichen und räumlichen Umfeld der Anhörung im Bundestagsausschuss, 
direkt am Brandenburger Tor, fand ab 11:00 Uhr eine Kundgebung statt. 
Die TeilnehmerInnen forderten eine Anhebung des Alg-II-Eckregelsatzes 
auf 500 EUR und die Abschaffung des Sanktionsparagraphen, § 31 SGB II.
Geplant war eine symbolische Aktion, bei der Figuren von Hartz, Clement 
und des Arbeits- und Sozialministers Olaf Scholz mit Farb-Schwämmchen 
beworfen werden sollten. Doch die Polizei griff die Kundgebung an, um 
einen angeblichen Akt der Beleidigung zu verhindern. Sie beschlagnahmte 
die Figuren. Später händigte sie Hartz und Clement wieder aus. Ob das 
Persönlichkeitsrecht von verantwortlichen PolitikerInnen höher wiegt als 
das Rechtsgut der Versammlungs- und der Meinungsfreiheit, müssen nun die 
Gerichte entscheiden. Vermutlich, da die Polizei bei ihrem Einsatz einen 
Fotografen niederriss und seine Kamera dabei zerstört wurde, hat sie ihm 
nun angekündigt, ihn wegen "Widerstands" anzuzeigen. Dringend werden 
AugenzeugInnen, Video- und Fotomaterial vor, während und nach dem 
Vorfall gesucht. Wendet Euch bitte an Roland Klautke, 
RolandKlautke at web.de, 030/8811537, Benedict Ugarte Chacón, 
benedictugarte at aol.com, 030/80572434, 0170/5312887 oder Peter Grottian, 
0170/8313314. Die ausführliche Anfrage der OrganisatorInnen findet Ihr 
auf unserer Homepage.

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3. Begleitschutz/Zahltag - Stand der Dinge

Bei unserer Diskussion während des bundesweiten Treffens in Peine wurde 
noch einmal die Selbstverständlichkeit deutlich, mit der Begleitschutz 
stattfinden sollte:
Auch im Geschäftsleben ist es üblich, dass Firmen z.B. zur Aushandlung 
und Abschluss von Verträgen mit Banken niemals eine Person alleine 
entsenden, sondern mindestens zwei Personen immer dabei sind. Der 
Gedanke von Zahltag und Begleitschutz wurde in den letzten Monaten nicht 
nur zahlenmäßig weiter ausgebaut (entsprechende Entwicklungen wurden 
angestoßen in Oldenburg, Wuppertal, Köln, Höxter, Jüterbog, Göttingen, 
Leipzig und weiteren Städten). Auch der Austausch von Arbeitsmitteln, um 
Dunkel ins Vereinzelungsspiel gegen die Erwerbslosen zu bringen, 
entwickelt sich weiter. Großes Interesse fand beim Treffen in Peine ein 
ankreuzbarer Fragebogen aus Göttingen, der es erlaubt, in großer 
Stichprobenzahl Erkenntnisse über einzelne SachbearbeiterInnen zu 
sammeln und so die Spreu vom Weizen zu trennen. In Kürze wird dieser 
Fragebogen gemeinsam mit ersten Ergebnissen aus Göttingen auf unserer 
Homepage zur Verfügung gestellt werden. Weitere Infos zu 
Begleitschutz/Zahltag:
http://www.die-soziale-bewegung.de/2008/zahltag_begleitschutz

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4. Klimacamp gemeinsam mit Antiracamp vom 15. bis 24. August in Hamburg

Die großen Energiekonzerne (eon, Vattenfall, RWE und EnBW) täuschen vor, 
dass elektrischer Strom rasant teurer würde, weil es schwierig und 
kostspielig sei, die Energie umweltbewusst zu gewinnen. Tatsächlich aber 
verfolgen sie umweltpolitisch einen desaströsen Kurs und machen 
zusätzlich die Energie immer teurer. Vernünftige Technologien, stark 
auch dezentralisiert, wären möglicherweise preiswerter und gleichzeitig 
umweltfreundlicher. Durch unsere Kreativität und unseren Protest wollen 
wir einem Wandel auf den Weg helfen.

MitstreiterInnen aus Brandenburg, aus Sachsen-Anhalt und weiteren 
Bundesländern haben schon vor langer Zeit mitgeteilt, dass sie nach den 
G8-Protesten in Rostock-Heiligendamm Interesse an einem weiteren 
Protestcamp haben. Sie haben nun auch schon ihre Teilnahme an dem 
Klimacamp angekündigt.

In Hamburg wird gerade durch ein breites Vorbereitungsbündnis von 
GlobalisierungskritikerInnen, Antirassistischen Initiativen, 
Sozialprotesten und weiteren Gruppen ein Doppelcamp, nämlich ein 
Klimacamp an einem gemeinsamen Platz mit einem antirassistischen Camp, 
geplant. Der Klimawandel hat eine gravierende soziale und auch eine 
rassistische Komponente. Daher begrüßen wir die Planungen für dieses 
Doppelcamp und wollen gemeinsam mit Euch die Beteiligung der 
Sozialproteste ermöglichen.

Nächste wichtige Ansatzpunkte, an denen Eure Initiative gefragt ist:

- Es gibt einen Aufruf, Workshops für das Camp anzubieten. Der Kokreis 
des ABSP möchte z.B. einen Workshop anbieten, welcher sich damit 
befasst, ob und auf welche Weise sozial gerechte Tarife für 
umweltbewusste Energieversorgung organisiert werden können. Wir vermuten 
schon jetzt, dass die vier großen Energieriesen diese Aufgabe nicht 
leisten können und wollen. Es gibt sicherlich viele weitere Ideen für 
Workshops, welche Ihr auf dem Camp anbieten möchtet. Im "Call for 
Workshops" des Klimacamps findet Ihr sicherlich anregende Ansatzpunkte:
http://www.die-soziale-bewegung.de/2008/klimacamp

- Hamburger lokales Treffen, besonders für Menschen aus Hamburg und 
Umgebung:
Mittwoch, 25. Juni, 19:00 Uhr, "Werkstatt 3" (Nernstweg 32, 5 min vom 
Bahnhof Altona).
Am 20. August, ist ein Stadtteilfest in Wilhelmsburg geplant. 
Wilhelmsburg liegt auf der gegenüberliegenden Elbseite des 
Kohlekraftwerk-Bauplatzes Moorburg. Damit das Bürgerfest wirklich 
gelingen kann, sind viele Menschen und verschiedene Organisationen aus 
diesem sehr lebendigen Stadtteil gefragt, die sich hier einbringen 
möchten. Unter anderem wird dies am Mittwoch Thema beim Hamburger 
Treffen sein.

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5. EU-Reformvertrag

Die Menschen in Irland waren die einzigen Menschen in Europa, welche 
über den sog. Reformvertrag abstimmen konnten. Sie haben ihn abgelehnt - 
wie alle Bevölkerungen Europas, die in den letzten Jahren über die 
Annahme der EU-Verfassung unter verschiedenen Namen entscheiden durften, 
in den Niederlanden, Frankreich und jetzt in Irland.
Nun besteht die Chance, dass ganz neue Anstrengungen unternommen werden, 
für ein Europa mit Sozialstandards, ein friedliches und ein ökologisch 
verantwortungsvolles Europa. Über eine zu formulierende Verfassung 
müssen dann alle Menschen Europas in einem Referendum entscheiden können.
Auf unserer Kampagnenseite zu diesem Thema findet Ihr weitere Infos, 
Stellungnahmen und Pressemitteilungen: 
http://www.die-soziale-bewegung.de/2008/eu-reform

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6. Dr. Seltsam hat Tips für die Linkspartei

Anlässlich des ersten Parteitages der DIE LINKE in Cottbus hat "Dr. 
Seltsam", ein Kabarettist und Mitstreiter in Berlin, einen offenen Brief 
an die Delegierten des Parteitages geschrieben, in dem er die 
Mandatsträger und Funktionäre der Partei ermahnt, sich im Rahmen einer 
praktischen Politik mehr für die "Ärmsten der Armen" einzusetzen. Dieser 
Brief eignet sich hervorragend als Argumentationshilfe, wenn Ihr Eure 
örtlichen Linkspartei-Vertreter zur Unterstützung für Aktionen (z.B. 
Begleitschutz) gewinnen wollt: http://www.jungewelt.de/2008/05-23/027.php

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Wir hoffen, dass wir Euch nützliche Anregungen für Eure Arbeit vor Ort 
bieten konnten. Und wir hoffen, dass wir mit vereinten Kräften unsere 
zentralen Pläne umsetzen werden.

Mit solidarischen Grüßen

Wolfram Altekrüger, Thomas Elstner, Teimour Khosravi, Michael Maurer,
Margit Marion Mädel, Edgar Schu, Rainer Wahls, Roland Klautke, Pia
Witte, Helmut Woda



Koordinierungsstellen (Email-Adressen, "  at " bitte durch "@" ersetzen):
Michael Maurer, maurer.jueterbog at t-online.de (Brandenburg); Thomas
Elstner, thomas_elstner at web.de (Gera/Thüringen); Helmut Woda,
Helmut.Woda at web.de (Karlsruhe); Margit Marion Mädel, MerlinsFee at
aol.com (Ostwestfalen/Lippe); Teimour Khosravi, teik1111 at gmx.de
(Giessen/Mittelhessen); Rainer Wahls, Rainer.Wahls at mac.com, Pia
Witte, pia at witte-leipzig.de (Leipzig/Sachsen);
RolandKlautke at web.de (Berlin); Wolfram Altekrüger, W.Altekrueger at
gmx.de (Sachsen-Anhalt)

Vernetzungsbüro:
Edgar Schu, edgar.schu at die-soziale-bewegung.de, 0551 9964381 (Göttingen)

Wissenschaftliche Beratung: Peter Grottian, pgrottia at zedat.fu-berlin.de

Homepage des Aktionsbündnis Sozialproteste:
http://www.die-soziale-bewegung.de






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Anlage:
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Protokoll des 24. bundesweiten Treffens des ABSP

Ort: Peine
Datum: 7.6.08
Beginn: 12 Uhr, Ende: 17 Uhr

Tagesordnung:

1.Formalia (Begrüßung, Protokoll, Moderation)
2.Berichte aus den Städten
3.Anhörung und Kundgebung am 16.6. in Berlin
4.Rücknahme der Kürzungen bei Schulkindern
5.Begleitschutz/Zahltag
6.Verschiedenes

1.Formalia
Moderation Edgar
Protokoll: Helmut und Edgar
Tagesordnung angenommen

An dem Treffen nahmen Mitstreiterinnen aus Braunschweig, Bremen, 
Dresden, Gießen, Göttingen, Halle (Saale), Karlsruhe und Peine teil.


2.Berichte aus den Städten
Nach wie vor sind in mehreren Städten Montagsdemos aktiv. Alle 
Berichterstatter  stehen in ihren Städten im Kampf gegen die Praxis von 
Hartz IV.

Auseinandersetzungen gibt es um die ersten Privatisierungen von ARGEn. 
So will in Braunschweig z.B. die Kommune einen Festbetrag bestimmen, den 
die ARGE pro "Fall" erhalten soll. Fällt der Fallaufwand dann 
tatsächlich geringer aus, bleibt der Überschuss bei der privaten ARGE, 
auf Verlusten bleibt sie ohne Ausgleich sitzen. Es ist unschwer 
vorzustellen, wie die private ARGE dann mit ihren "Fällen" umgehen wird.

In den Städten gibt es vielfältige unterschiedliche Initiativen zum 
Begleitschutz, diese Initiative ist sehr erfolgreich, sie weitet sich 
aus, auf der ABSP Homepage finden sich nähere Informationen.

Bezüglich der Bedingungen bei Demonstrationen berichtet Bremen von 
seiner Initiative, eine namentliche Kennzeichnungspflicht für Polizisten 
durchzusetzen. In diesem Zusammenhang wurde darauf aufmerksam gemacht, 
dass Amnesty International die Informationen zu allen Vorfällen von 
Polizeiübergriffen sammelt.
Soweit es möglich ist, soll das ABSP die Demonstration am 20. Juni vor 
der CSU-Bezirkszentrale in Nürnberg und am 21. Juni in München "Rettet 
die Versammlungsfreiheit!" 
http://www.verdi.de/muenchen/aktive_gruppen/kampagne_rettet_die_grundrechte
unterstützen.

Als Unterpunkt wurde eine aktuelle Diskussion zu den Tafeln eingeschoben.

Führen Tafeln zu einer sozialen Hängematte? Befördern die Tafeln eine 
Versorgungsmentalität? Ist es so, dass Erwerbslose "Luxusgüter" kaufen 
können, weil sie mit Hilfe der Tafeln die Ausgaben für Ernährung 
einsparen können? "Kaufen Flachbildschirme, weil fürs Essen ist schon 
gesorgt"!?

In der Diskussion wurde besonders gewarnt, dass Ausnahmefälle nicht 
benutzt werden dürfen, alle Erwerbslosen anzuschwärzen. Auch 
Ausnahmefälle ändern an der Situation "Armut per Gesetz" nichts.

Die akute Gefahr durch die Vertafelung besteht darin, dass der Druck 
erhöht wird, die Regelsätze zu kürzen, wenn denn Leistungen als Almosen 
über die Tafeln bereits bezogen werden können. Soziale Rechte werden 
durch Almosen untergraben, nach Verlust ihrer Rechte sind Erwerbslose 
noch viel stärker abhängig und manipulierbar; es droht eine Entwicklung 
zum Almosenstaat.
Alles, was durch Almosen beigesteuert wird, kann an staatlicher 
Unterstützung gestrichen werden.

Soll das ABSP ein Aufklärungsflugblatt zu den Tafeln erstellen?

Wäre sinnvoll, eventuell mit Darstellung der dahinter liegenden Prozesse 
und Interessen.

3. Aktion in Berlin anlässlich der Anhörung in Berlin zu den Regelsätzen 
am 16.6.

ABSP und BAG-SHI organisieren gemeinsam mit den Berlinern die Aktion; 
Busse aus Dresden und Peine werden erwartet.

Das ABSP unterstützt einstimmig den Aufruf der AG Soziales Berlin.

4. Plattform für die Rücknahme der Kürzungen bei Schulkindern

Das 23. bundesweite Treffen des ABSP in Aschersleben hatte den Kokreis 
beauftragt, den Abschluss einer Bündnisplattform zum 1. Mai 2008 zu 
unterstützen und mit herbeizuführen. Eine Bündnisplattform mit der 
Forderung der Rücknahme der Kürzungen bei Schulkindern konnte zum 1. Mai 
auf den Weg gebracht werden.

Diese Plattform ist das Ergebnis der Anstrengungen des ABSP, für seine 
Forderung "Regelsatzerhöhung jetzt!" ein breites gesellschaftliches 
Bündnis aufzubauen. Das Bündnis und seine Plattform konzentriert sich 
dabei auf die Rücknahme der Kürzungen bei Schulkindern, der alle 
Bündnisteilnehmer zustimmen können, und fordert gleichzeitig die 
Erhöhung aller Regelsätze.

Ziel ist es, der Erhöhung der Regelsätze politischen Antrieb dadurch zu 
verschaffen, dass die Regierung durch das Bündnis gezwungen werden kann, 
eine willkürliche Kürzung zurück nehmen zu müssen.

Die Plattform fordert also keine bestimmte Regelsatzhöhe als die einzig 
richtige, sondern fordert die Rücknahme einer unbegründeten 
willkürlichen moralisch verwerflichen Kürzung bei den Schulkindern. Dem 
ABSP ist auch bewusst, dass nach Rücknahme der Kürzungen immer noch kein 
einigermaßen angemessener Kinderregelsatz entsteht. Ein Durchbruch der 
sozialen Bewegung an dieser Stelle schwächt aber den Widerstand gegen 
Verbesserungen zugunsten der Erwerbslosen und fällt weiteren 
Kürzungsplänen politisch in den Rücken.

Alle Forderungsansätze der Sozialen Bewegung werden gestärkt, wenn die 
Bundesregierung zur Rücknahme der Kürzungen gezwungen werden kann.

Genaue Erklärungen zu den Zusammenhängen der Kürzungen finden sich in 
der Broschüre von Rainer Roth "Fördern durch Kürzen?" In der 
bevorstehenden neuen Auflage dieser Broschüre wird darauf hingewiesen 
werden, dass das Prinzip, Kinder angemessen höher zu versorgen, das bei 
der Bundesregierung in "Vergessenheit" geraten ist, in Deutschland 
bereits vor 200 Jahren anerkannt und angewandt wurde.

Die Plattform wurde von den Teilnehmern des 24. bundesweiten Treffens 
des ABSP einstimmig bestätigt.

5. Begleitschutz/Zahltag

Schluss mit der Ämterschikane! Die Aktion Begleitschutz/Zahltag hat sich 
bewährt! Sie wird in unterschiedlicher Stärke in vielen Städten praktiziert.

Sie soll aber, sie muss weiter ausgebaut werden. Näheres auf der 
Homepage des ABSP, auf der sich auch der Link zur Aktion "Gesucht wird 
die deutsche Fabienne" der "Initiative für soziale Gerechtigkeit Gera" 
findet.

Die Ausarbeitung eines Fragebogens, welchen Betroffene in kurzer Zeit 
ausfüllen können (für sie anonym!) und welcher es erlaubt, Informationen 
über die Arbeit einzelner Sachbearbeiter und ihr Verhalten gegenüber den 
Betroffenen zu sammeln, so dass sich die Spreu vom Weizen trennt, ist 
noch nicht abgeschlossen und wird noch ca. 4 Wochen dauern. Für das ABSP 
ist das o.k.

In Bremen werden Workshops zur Vorbereitung auf Begleitschutz bzw.
Beistand angeboten. Es geht um Vorbereitung darauf, wie

- der Beistand sich verhält,
- der Beistand die Stimmung beruhigt,
- er ist die moralische Unterstützung,
- er ist den Weisungen des Betroffenen unterworfen,
- er ist nicht den Weisungen der Behördenmitarbeiter unterworfen.
Der Beistand ist ein  Recht des Betroffenen, dass durch die Behörde 
nicht eingeschränkt werden kann. (§ 13, Absatz 4, SGB X).
- er schreibt auf.
- er bespricht das Gespräch sofort vor der Tür mit dem Betroffenen

Ziel: eine Kultur, dass keiner alleine zur Behörde geht. Schließlich
geht auch im Geschäftsalltag von Unternehmen niemand alleine zu einem
wichtigen Termin.
Das Gespräch bei der Behörde ist für jeden Betroffenen ein wichtiger 
Termin!

Alle Papiere, die unterschrieben werden sollen, können mitgenommen
werden (EGV und anderes). Mit diesen Unterlagen kann eine 
Beratungsstelle aufgesucht werden.

Der Begleiter schweigt im Normalfall, weil alles zu zweit ruhig und gut
läuft.


6. Verschiedenes

- Klimacamp: beim Klimacamp geht es um ein Nachfolgeprojekt zu dem 
G8-Camp bei Rostock und Heiligendamm im Juni 2007 in Hamburg vom 15. - 
24. August 2008. Und weiter: "Der Klimawandel ist eine nicht mehr 
abzustreitende Tatsache. Wir wollen nicht nur darüber reden, sondern 
etwas dagegen tun!" Zur Planung fand ein Vorbereitungstreffen in 
Hannover statt, an dem Edgar und Peter Grottian teilgenommen haben. 
Aufruf zum Klimacamp: durch Kokreis verabschieden, da der Text nicht 
vorliegt. Die Anwesenden sind damit einstimmig einverstanden.

- Europäisches Sozialforum 2008: Vom 17. bis 21. September wird das 
Europäische Sozialforum (ESF) in Malmö (Schweden) stattfinden. Viele 
Organisationen wie attac Deutschland und andere unterstützen einen 
gemeinsamen Aufruf. Da der Aufruftext nicht vorliegt, soll auch über die 
Unterstützung dieses Aufrufes der Kokreis entscheiden.

- In Irland findet als einzigem Land eine Volksabstimmung über den 
EU-Reformvertrag" statt. Seine Inhalte sind weitgehend identisch mit dem 
Verfassungsvertrag, der seinerzeit von Frankreich und Holland per 
Abstimmung abgelehnt wurde. Der "Reformvertrag" schreibt gravierende 
soziale Nachteile fest. Das ABSP unterstützt ein irisches "Nein" und 
informiert darüber in seiner nächsten Rundmail.

- Hartz IV-Verschärfung: Der bekannt gewordene Referentenentwurf beginnt 
mit der Lüge, die Zahl der Erwerbslosen sei  zurückgegangen. Deshalb 
verlangen wir die Veröffentlichung der richtigen Zahlen, schätzungsweise 
sind es 8 bis 10 Millionen. Treffen zu den Verschärfungen nach dem 16.6. 
bei KOS in Berlin. Wie können wir da vorgehen, wie spitzen wir das zu? 
Ein Weg ist, die Öffentlichkeit gegen die Lügen (z.B. auch Kranke werden 
zum Stichtag nicht gezählt) zu mobilisieren. Es sind Vorschläge des ABSP 
dazu zu erarbeiten, die zum Treffen vorgelegt werden. Dazu wurde eine 
Redaktions AG gebildet: Bernd (Dresden), Dennis (Braunschweig), Frank 
und Hans-Dieter (Bremen) und Edgar. Bremen will die Argumentation zur 
Eingangslüge beisteuern.

- Unterstützung der Demonstration am 8.11.2008 in Berlin: das ABSP 
verbreitet die Informationen dazu, ruft aber nicht dazu auf, sondern 
überlässt den einzelnen Initiativen jeweils die Entscheidung.

- Das nächste bundesweite Treffen des ABSP soll am 2. oder 9. August in 
Nordhausen bzw. Leipzig stattfinden.









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Weil oft nachgefragt wurde:
Es wurde in der Vergangenheit von verschiedenen Leuten aus dem Netzwerk
darauf hingewiesen, dass der Inhalt der als PDF-Dateien angehängten 
Texte zusätzlich als Nur-Text zur Verfügung gestellt werden solle.
Infolge dessen sind die Rundmails etwas länger, damit allen dem Netzwerk 
zugehörigen Personen, weitgehend unabhängig von ihrer technischen 
Ausstattung, alle Informationen möglichst in gleicher Weise zur 
Verfügung stehen und ebenfalls ausgedruckt vor Ort weiter gegeben werden 
können.

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+ Technische Informationen zu den Rundmails des ABSP         +
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+ Der Text dieser Rundmail und die Anlagen befinden sich     +
+ ebenso im Anhang der Email als druckbare PDF-Dateien.      +
+ Alle Dokumente lassen sich außerdem im Archiv unserer      +
+ Homepage unter                                             +
+ http://www.die-soziale-bewegung.de ansehen und downloaden. +
+                                                            +
+ Ein/Austragen aus dem Verteiler durch formlose Email an    +
+ absp at die-soziale-bewegung.de oder durch Besuch der Seite   +
+ http://ilpostino.jpberlin.de/mailman/listinfo/absp         +
+                                                            +
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
-------------- nächster Teil --------------
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Dateityp    : application/pdf
Dateigröße  : 42479 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
URL         : https://listi.jpberlin.de/pipermail/absp/attachments/20080622/a7c1f11e/attachment-0002.pdf 
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Dateityp    : application/pdf
Dateigröße  : 32921 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
URL         : https://listi.jpberlin.de/pipermail/absp/attachments/20080622/a7c1f11e/attachment-0003.pdf