[ABSP] Treffen in Goettingen: 2 wichtige Ergaenzungen

Aktionsbuendnis Sozialproteste absp at die-soziale-bewegung.de
Fr Sep 7 10:08:56 CEST 2007


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+ Infos zum Ein-/Austragen und weitere Informationen ĂŒber     +
+ diesen bundesweiten Verteiler ganz am Ende dieser Rundmail. +
+ FrĂŒhere Rundmails im Archiv der Homepage:                   +
+ http://www.die-soziale-bewegung.de/archiv.html              +
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# Rundmail des AktionsbĂŒndnis Sozialproteste (ABSP) am 7. September 2007 #

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Treffen in Göttingen: 2 wichtige ErgÀnzungen
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Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

kurz vor unserem 20. bundesweiten Treffen, am Samstag, 8.9.07, in 
Göttingen, möchten wir zwei Punkte ergÀnzen:

1. Kurze, aber wirkungsvolle Aktion gegen Bahnprivatisierung bundesweit 
und auch in Göttingen!

2. AktionsbĂŒndnis Sozialproteste angefragt zur UnterstĂŒtzung des 
Flugblattes des Rhein-Main-BĂŒndnisses: 500 Euro Regelsatz/10 Euro 
Mindestlohn


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1. Flash Mob gegen Bahnprivatisierung

Wir möchten die Teilnahme an einem sogenannten "Flash Mob" gegen die 
Bahnprivatisierung vorschlagen. Er wird kurz vor 12:00 Uhr in vielen 
StÀdten, jeweils im Bahnhof, stattfinden. Unter anderem auch in 
Göttingen. Die bundesweite Pressearbeit dazu organisiert attac.

--> Um Euch an dem Flash Mob zu beteiligen, bringt bitte zwei Dinge mit:

- Ein DIN A4-Zettel, auf den Ihr groß schreibt: 183 = 13
- GegenstÀnde zum LÀrmmachen: Pfeife, Topfdeckel, Trommel oder Àhnliches.

Zwar soll das Treffen des ABSP um 12:00 Uhr im DGB-Haus Göttingen 
beginnen, dennoch ist eine Beteiligung an dem Flash-Mob im Bahnhof 
möglich. Das DGB-Haus in Göttingen befindet sich in sehr geringer 
Entfernung vom Bahnhof, so dass wir trotzdem fast pĂŒnktlich anfangen können.

Wir möchten auch zur Beteiligung an dem Flash Mob in anderen StÀdten 
ermutigen. Die Privatisierung der Bahn wÀre eine gewaltige Bereicherung 
der Reichen am Volksvermögen, und eine solche PlĂŒnderung der 
Staatskassen geht immer auf Kosten der ErwerbstÀtigen und Erwerbslosen, 
der NutzerInnen der Bahn. In diesem Fall soll ein Wert von 183 
Milliarden Euro fĂŒr 13 Milliarden verscherbelt werden.

Mehr Infos: http://www.attac.de/news/index.php?p=309


Flash Mob gegen Bahnprivatisierung, Göttingen Sa. 8.9., 5 vor 12

*Einladung:*

Sei am Samstag, 8. September, pĂŒnktlich um 11.50 Uhr in der 
Eingangshalle und im Durchgang zu den Bahnsteigen des Göttinger Bahnhofs.

Bring Pfeife, Topfdeckel, Trommel oder Àhnliches zum LÀrmmachen mit und 
einen DIN A4-Zettel auf den Du geschrieben hast: 183 = 13. Bewege dich 
unauffÀllig durch den Bahnhof und sprich mit niemandem. Achte auf die 
Bahnhofsuhren.

Fang um Punkt 11.55 Uhr an, LĂ€rm zu machen, aber nur bis genau 11.57 Uhr!

Wenn der LĂ€rm verhallt ist, hol den Zettel 183 = 13 hervor und halte ihn 
ĂŒber Deinen Kopf, so dass ihn alle lesen können und drehe Dich langsam 
in alle vier Himmelsrichtungen. Dann zerreiß den Zettel langsam.
Verlasse den Bahnhof unauffÀllig und ohne mit den anderen Flash Mobbern 
zu reden.

Bitte agiere prÀzise wie beschrieben, der Effekt wird erstaunlich sein!

Dieser Flash Mob findet zeitgleich bundesweit in vielen Bahnhöfen statt.

Leite diese Einladung an alle Deine Bekannten weiter! Seid viele!

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2. Flugblatt fĂŒr Regelsatzerhöhung auf 500 EUR und 10 EUR Mindestlohn

Das Rhein-Main-BĂŒndnis hat neben anderen Organisationen das 
AktionsbĂŒndnis Sozialproteste angefragt, ob es als Mit-Unterzeichner des 
Flugblattes im Anhang auftreten möchte:

Titel: HARTZ IV - MANGELERNÄHRUNG UND ISOLATION FÜR MILLIONEN

Wir schlagen vor, hierĂŒber mit Euch gemeinsam am Samstag zu entscheiden 
und dies als zusÀtzlichen Tagesordnungspunkt einzusetzen. Das Flugblatt 
seht Ihr im Anhang.

Mit solidarischen GrĂŒĂŸen

Wolfram AltekrĂŒger, Thomas Elstner, Peter Grottian, Thorsten Lux,
Michael Maurer, Margit Marion MĂ€del, Edgar Schu, Rainer Wahls, Roland
Klautke, Pia Witte, Helmut Woda

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Koordinierungsstellen (Email-Adressen, "  at " bitte durch "@" ersetzen):
Michael Maurer, maurer.jueterbog at t-online.de (Brandenburg); Thomas 
Elstner, thomas_elstner at web.de (Gera/ThĂŒringen); Helmut Woda,
Helmut.Woda at web.de (Karlsruhe); Margit Marion MĂ€del, MerlinsFee at 
aol.com (Ostwestfalen/Lippe); Thorsten Lux, lux.im.web at gmx.de 
(Giessen/Mittelhessen); Rainer Wahls, Rainer.Wahls at mac.com, Pia 
Witte, witte at kabelmail.de (Leipzig/Sachsen); RolandKlautke at web.de 
(Berlin); Wolfram AltekrĂŒger, W.Altekrueger at gmx.de (Sachsen-Anhalt)
VernetzungsbĂŒro:
Edgar Schu, E.Schu1 at gmx.de, 0551 9964381 (Göttingen)
Wissenschaftliche Beratung: Peter Grottian, pgrottia at zedat.fu-berlin.de
Konto:
Stichwort: AktionsbĂŒndnis Sozialproteste, Konto-Nr. 94 72 10 308,
Konto-Inhaber: Edgar Schu, Postbank Hannover, BLZ: 250 100 30















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AnhÀnge:
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Flugblattvorschlag des Rhein-Main-BĂŒndnisses:

Hartz IV
MangelernĂ€hrung und Isolation fĂŒr Millionen


Hartz IV-EmpfĂ€ngern wird pro Tag offiziell zugestanden fĂŒr:

			Nahrungsmittel/		öffentliche	Café/
			nicht-alk. GetrÀnke	Verkehrsm.	Kneipe
Alleinstehende		3,81 Euro		0,47 Euro	0,27 Euro
Kinder 0- 14 (60%)	2,29 Euro		0,28 Euro	0,16 Euro
15 bis 18 (80%)		3,05 Euro		0,38 Euro	0,22 Euro

Vor Hartz IV bekamen Schulkinder von 7-14 Jahren noch 65%, 15 bis 
18-JĂ€hrige 90%. 2004, im Jahr vor EinfĂŒhrung von Hartz IV, bekamen 
Schulkinder bis 14 noch 2,82 Euro und 15-18-JĂ€hrige noch 3,91 Euro pro 
Tag fĂŒr Essen und Trinken. Der Wachstums- und Schulbedarf von 
Schulkindern und Heranwachsenden wird von den Hartz IV-Parteien nicht 
mehr anerkannt. Die Hartz IV-Parteien greifen insbesondere Schulkinder an.

Die Preise fĂŒr Brot, Milch, Strom usw. steigen, der Eckregelsatz jedoch 
ist seit 2005 nur um zwei Euro auf 347 Euro mtl. erhöht worden.
Um auch von Hartz IV-EmpfÀngern gewÀhlt zu werden, will die 
Bundesregierung prĂŒfen, ob der Eckregelsatz von 347 Euro um die 
Preissteigerungsrate erhöht werden könnte. Bei einer Erhöhung um 2% 
wĂŒrden die obengenannten SĂ€tze fĂŒr Alleinstehende auf 3,89 Euro bzw. 48 
und 28 Cent pro Tag steigen.
Das Hauptproblem von Hartz IV sind nicht die Preise, sondern die 
chronische Mangelversorgung in allen Bereichen, vor allem bei ErnÀhrung 
und Teilnahme am Leben in der Gesellschaft.

Hartz IV = MangelernÀhrung bzw. Hunger
Das Forschungsinstitut fĂŒr KinderernĂ€hrung (FKE) in Dortmund hat 
errechnet, dass 2 bis 6-jĂ€hrige fĂŒr eine gesunde ErnĂ€hrung im 
Durchschnitt 2,77 Euro, 7 bis 14-jÀhrige 4,61 Euro und 15 bis 18-jÀhrige 
6,06 Euro pro Tag brauchen. Zugrundegelegt ist der Mittelwert der Preise 
von Discountern und SupermÀrkten. Bioprodukte sind nicht drin.
Die Hartz IV-Parteien gestehen Schulkindern nur die HĂ€lfte der Summe zu, 
die fĂŒr eine gesunde ErnĂ€hrung notwendig ist. 7-14 jĂ€hrige brĂ€uchten 
etwa 70 Euro, 15-18-JĂ€hrige 90 Euro mtl. mehr.
Aber auch Erwachsene können sich nicht gesund ernÀhren. Bis zum Alter 
von 51 Jahren z.B. brauchen sie 5,66 Euro pro Tag (bei durchschnittlich 
2.619 Kilokalorien Energiezufuhr und 2,16 Euro Kosten fĂŒr gesunde 
ErnÀhrung pro 1.000 kcal; errechnet nach Angaben der Deutschen 
Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung und des FKE). Sie haben pro Tag 1,85 Euro zu 
wenig bzw. pro Monat 56 Euro. Dabei wird unterstellt, dass gekaufte 
Lebensmittel zu 100% verzehrt werden und nichts verdirbt.

Hartz IV = Isolation
Hartz IV erschwert massiv die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Die 
Einpersonen-Haushalte unterer Verbrauchergruppen, deren Ausgaben Maßstab 
fĂŒr die Festsetzung der RegelsĂ€tze ist, geben fĂŒr Kneipen- und 
CafĂšbesuche 25 Euro im Monat aus. Davon werden fĂŒr Hartz IV-EmpfĂ€nger 
8,22 Euro anerkannt, d.h. nur die reinen Kosten der verzehrten 
Lebensmittel und GetrÀnke. Hartz IV-EmpfÀnger sollen zu Hause bleiben. 
Auch mit den 14,11 Euro mtl. fĂŒr öffentliche Verkehrsmittel kommt man 
nicht weit. Selbst verbilligte Monatskarten sind erheblich teurer.

Selbst die BetrĂ€ge fĂŒr MangelernĂ€hrung stehen nur auf dem Papier
HÀufig zahlen die Behörden zu wenig Heizkosten, erkennen die 
Unterkunftskosten nicht vollstÀndig an, unterstellen Zahlungen, die gar 
nicht eingehen, verzögern oder verweigern Leistungen. Fixkosten wie 
KontogebĂŒhren, Stromkosten, Zuzahlungen fĂŒr Medikamente oder notwendige 
Anschaffungen sind vom Regelsatz nur teilweise gedeckt. Das alles fĂŒhrt 
zu weiteren Einsparungen bei Essen und Trinken.
Staatlich erzwungene MangelernÀhrung bis zum Hunger ist das Hauptproblem 
und nicht, dass Alg II-Bezieher den Regelsatz meistens sowieso versaufen 
oder verpaffen wĂŒrden. Wer mehr als 1-2 Zigaretten am Tag raucht bzw. 
mehr als 2 Flaschen Billigbier in der Woche trinkt, hat sowieso schon 
Probleme. Denn mehr ist im Regelsatz nicht drin.

Nichtstun - besser bezahlt als Arbeit?
Hartz IV wird nicht fĂŒrs Nichtstun bezahlt, sondern fĂŒrs Überleben auf 
Sparflamme. Viele Unternehmen zahlen allerdings Löhne, die es nicht 
einmal erlauben, den Nachwuchs an ArbeitskrÀften, d.h. Kinder zu 
ernĂ€hren. Sie lassen sich die Kosten zukĂŒnftiger ArbeitskrĂ€fte ĂŒber 
Kindergeld und Hartz IV subventionieren.
Um das Lohnniveau noch mehr unter das Existenzminimum zu senken, sind 
die VerbĂ€nde des Kapitals fĂŒr massive Regelsatzsenkungen bzw. fĂŒr ihre 
völlige Streichung. Deshalb auch die gnadenlose Senkung der RegelsÀtze 
fĂŒr Schulkinder. Das erhöht den Druck auf die Eltern, fĂŒr Armutslöhne zu 
arbeiten. Diesem Ziel dienen auch MangelernÀhrung und die Drohung mit 
Hunger.

Deshalb:
Regelsatzerhöhung auf mindestens 500 Euro
Manche fordern 420 Euro statt 347 Euro. Damit werden höhere BetrĂ€ge fĂŒr 
öffentlichen Nahverkehr, Telefon, Cafébesuche, Gesundheitspflege usw. 
gefordert, aber nicht fĂŒr ErnĂ€hrung. MangelernĂ€hrung darf nicht 
akzeptiert werden.
Wir akzeptieren auch nicht, dass die RegelsÀtze aus dem 
Verbrauchsverhalten ĂŒberwiegend von RentnerInnen abgeleitet werden. 
Diese Grundlagen von Hartz IV mĂŒssen weg. Der Eckregelsatz muss auf 
mindestens 500 Euro erhöht werden.

Ein gesetzlicher Mindestlohn von mindestens zehn Euro!
Bei 38,5 Stunden wöchentlich kommen Alleinstehende damit auf rd. 1.100 
Euro netto. Das liegt deutlich ĂŒber ihrem durchschnittlichen Hartz IV- 
Niveau von 945 Euro (347 Euro Regelsatz plus 318 Euro Warmmiete plus 280 
Euro Freibetrag vom Erwerbseinkommen).
Kinder kann man davon allerdings immer noch nicht ernÀhren.



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Ende AnhÀnge.
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Zu allen hier vorgestellten Themen kann im internen Forum des
AktionsbĂŒndnis Sozialproteste diskutiert werden:
http://www.aktive-erwerbslose.de/forum

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Weil wiederum nachgefragt wurde:
Es wurde in der Vergangenheit von verschiedenen Leuten aus dem
Netzwerk darauf hingewiesen, dass der Inhalt der als PDF-Dateien
angehĂ€ngten Texte zusĂ€tzlich als Nur-Text zur VerfĂŒgung gestellt
werden solle. Infolge dessen sind die Rundmails etwas lÀnger,
damit allen dem Netzwerk zugehörigen Personen alle Informationen 
möglichst in gleicher Weise zur VerfĂŒgung stehen.

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+ Technische Informationen zu den Rundmails des ABSP         +
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+ Der Text dieser Rundmail und der Anhang befinden sich      +
+ ebenso im Anhang der Email als druckbare PDF-Dateien.      +
+ Alle Dokumente lassen sich außerdem im Archiv unserer      +
+ Homepage unter                                             +
+ http://www.die-soziale-bewegung.de ansehen und downloaden. +
+                                                            +
+ Ein/Austragen aus dem Verteiler durch formlose Email an    +
+ absp at die-soziale-bewegung.de oder durch Besuch der Seite   +
+ http://ilpostino.jpberlin.de/mailman/listinfo/absp         +
+                                                            +
+ Emails werden ab Mai 2007 mit der Newslist                 +
+ absp at listi.jpberlin.de versendet.                          +
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