[ABSP] Appel und’n Ei, Petition braucht mehr Schwung, und Brandenburger Demo

Aktionsbuendnis Sozialproteste absp at die-soziale-bewegung.de
Mi Jun 20 19:52:01 CEST 2007


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+ Infos zum Ein-/Austragen und weitere Informationen über     +
+ diesen bundesweiten Verteiler ganz am Ende dieser Rundmail. +
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# Rundmail des Aktionsbündnis Sozialproteste (ABSP) am 20. Juni 2007 #

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Appel und’n Ei, Petition braucht mehr
Schwung, und Brandenburger Demo
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Liebe MitstreiterInnen,
liebe KollegInnen,

Mit großem Interesse hat das ABSP die Gründung der neuen Partei "Die 
Linke" am vergangenen Wochenende zur Kenntnis genommen. Anschub und 
Motor waren die Sozialen Bewegungen, die mit ihrem Protest der Linken 
den Weg in den Bundestag und zur neuen Parteigründung geebnet haben.

Potenzial von und Erwartungen an "Die Linke" sind hoch. Als Soziale 
Bewegung werden wir "Die Linke" daran messen müssen, wie verlässlich 
ihre Unterstützung der Sozialen Bewegung entwickelt wird und wie 
konsequent "Die Linke" ihre Politik an den Forderungen der Sozialen 
Bewegungen ausrichtet.
Beispielsweise Lohndumping an den Lehrkräften der Berliner Schulen 
"mitzugestalten" ist ein Schritt in die falsche Richtung. Wir lehnen 
jedes Lohndumping ab.

(JW vom 16/17. Juni, Seite 3, Interview mit der GEW)

In dieser Rundmail diese 3 Themen:

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1. Geplante Appel-und-Ei-Aktionen bei bundesdeutschen Gerichten
2. Petition für ehrliche Arbeitslosenzahlen braucht noch mehr Schwung!!
3. Regional: Brandenburg-Demo am 30. Juni in Brandenburg an der Havel
4. Bundesweites Treffen in Erfurt am 21. Juli
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1. Die Würde des Menschen ist unantastbar, aber das Menschenrecht auf
Nahrungssicherheit wird nur eingeschränkt gewährt!

Tommi Sander hat, als eines von 6 Mitgliedern der IG Contra Sozialabbau 
in Aschersleben, am 28. September 06 öffentlich Lebensmittel verzehrt, 
ohne sie zu bezahlen. Dafür will ihn die Staatsanwaltschaft nun in einer 
Höhe von 243 Euro abstrafen.
Wie schon im Vorfeld diskutiert, sollen politische Solidaritätsaktionen 
stattfinden, um einerseits zu zeigen, dass Tommi nicht alleine dasteht, 
andererseits um Hartz IV und seine Verfechter auf die Anklagebank zu setzen.

Auf unserer Homepage findet Ihr unter
http://www.die-soziale-bewegung.de/2007/sattessen-prozess

--> die Vorlage für ein Faltblatt, welches den Skandal von Hartz IV und 
des Prozesses gegen Tommi Sander darstellt. Dieses wollen wir Euch für 
Aktionen, die Ihr selbst organisieren möchtet, als mögliche Grundlage 
zur Verfügung stellen.
Es gibt z.B. die Idee, dass an vielen Orten dem Amtsgericht öffentlich 
der sprichwörtliche Appl und'n Ei übergeben wird. Mit dem Kommentar, 
dass für dessen unbezahlten Verzehr, unter dem Titel "Diebstahl von 
Gütern mit geringem Geldwert", Tommi Sander in Aschersleben mit einer 
hohen Geldstrafe bestraft werden soll.
Weitere MitstreiterInnen wollen direkt in Aschersleben vor Ort 
solidarisch unterstützen. Weitere Besucher des Prozesses sind herzlich 
willkommen!
Im Anhang dieser Mail findet Ihr außerdem den Text des Flugblattes als 
nicht layoutete PDF-Datei.

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2. Die Petition braucht noch mehr Schwung!

Die Mitzeichnungszahl für die Petition für eine ehrliche 
Veröffentlichung der Arbeitslosenzahl ist nach der Versendung der 
bundesweiten Rundmail am Montag sprunghaft angestiegen. Ãœber 1.000 
Menschen haben am Montag die Petition mitgezeichnet! Es sind nun knapp 
6.000 UnterzeichnerInnen.
http://itc.napier.ac.uk/e-petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=455
Aus geradezu allen politischen und gesellschaftlichen Spektren wird die 
Petition zahlreich unterstützt. Ähnlich ging es gestern und heute 
weiter. Sie hat also gute Chancen.
Die Petition braucht aber NOCH MEHR SCHWUNG!
Bisher sind es über 5.700 MitzeichnerInnen. Das ist unser gemeinsamer 
Erfolg! Zum jetzigen Zeitpunkt ca. 10% der erforderlichen 50.000.
Den Verlauf und die bisherige Prognose könnt Ihr auf unserer Homepage sehen.

--> Wir haben nun auf der Homepage www.die-soziale-bewegung.de für die 
schriftliche Sammlung von Unterschriften eine druckfertige PDF-Datei zum 
Eintragen von Daten und Unterschriften zur Verfügung gestellt. Mit ihrer 
Hilfe könnt Ihr vor Ort schriftliche Unterstützungen sammeln, die Ihr 
selbst dann wie gewohnt online eingebt.

Wenn Ihr in sehr vielen Orten solche Aktivitäten entfaltet, dann werden 
wir es, gemeinsam mit der fortgeführten Weiterleitung des Aufrufes per 
Email, schaffen!

THEATERSTÃœCK zu den Arbeitslosenzahlen
Die MitstreiterInnen aus Aachen werden am 2. Juli in Aachen ein 
Theaterstück aufführen, welches die gewichtigen Schummeleien mit den 
Arbeitslosenzahlen veranschaulicht. Das erfreulich einfache "Drehbuch" 
sowie Vorlagen für auszudruckende einfache Politikermasken usw. werden 
sie uns allen zur Verfügung stellen, so dass Ihr, wenn Ihr dies wollt, 
in vielen Orten ebenfalls diese Arbeitslosenschau veranstalten könnt. 
Mehr dazu in wenigen Tagen.

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3. Regional: Brandenburg-Demo am 30. Juni in Brandenburg an der Havel

Nachdem im Jahr 2005 am 2. Juli die 1. gemeinsame Brandenburger 
Montagsdemomnstration stattgefunden hat, wird am 30. Juni an diese 
Tradition anknüpfen.
Im Anhang seht Ihr den Aufruf der "Sozialen Bewegung Land Brandenburg".
Wir rufen besonders die Menschen in Berlin und Brandenburg auf, sich an 
dieser gemeinsamen Demonstration zu beteiligen.

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4. Bundesweites Treffen in Erfurt am 21. Juli

Das nächste bundesweite Treffen wird wie angekündigt in Erfurt stattfinden.

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Mit besten Grüßen
Wolfram Altekrüger, Thomas Elstner, Peter Grottian, Thorsten Lux, 
Michael Maurer, Margit Marion Mädel, Edgar Schu, Rainer Wahls, Roland 
Klautke, Pia Witte, Helmut Woda

Koordinierungsstellen (Email-Adressen, "  at " bitte durch "@" ersetzen):
Michael Maurer, maurer.jueterbog at t-online.de (Brandenburg); Thomas 
Elstner, thomas_elstner at web.de (Gera/Thüringen); Helmut Woda, 
Helmut.Woda at web.de (Karlsruhe); Margit Marion Mädel, MerlinsFee at 
aol.com (Ostwestfalen/Lippe); Thorsten Lux, lux.im.web at web.de 
(Giessen/Mittelhessen); Rainer Wahls, Pia Witte, witte at kabelmail.de 
(Leipzig/Sachsen); Rainer.Wahls at mac.com, RolandKlautke at web.de 
(Berlin); Wolfram Altekrüger, W.Altekrueger at gmx.de (Sachsen-Anhalt)
Vernetzungsbüro:
Edgar Schu, E.Schu1 at gmx.de, 0551 9964381 (Göttingen)
Wissenschaftliche Beratung: Peter Grottian, pgrottia at zedat.fu-berlin.de
Konto:
Stichwort: Aktionsbündnis Sozialproteste, Konto-Nr. 94 72 10 308, 
Konto-Inhaber: Edgar Schu, Postbank Hannover, BLZ: 250 100 30





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Anhänge:
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Erklärung des ABSP zu dem Prozess in Aschersleben:
(Erklaerung_ABSP_Aschersleben.pdf)

Erklärung Aktionsbündnis Sozialproteste:
Die Würde des Menschen ist unantastbar,
aber das Menschenrecht auf Nahrungssicherheit wird nur eingeschränkt 
gewährt!
Das Aktionsbündnis Sozialproteste ist ein bundesweiter Zusammenschluss 
von über 80 Initiativen, die aus den Montagsprotesten 2004 
hervorgegangen sind. Am 28. September des letzten Jahres haben 6 Aktive 
aus der IG Contra Sozialabbau zusammen mit einem ihrer Kinder in einem 
Geschäft öffentlich Lebensmittel verzehrt, ohne sie zu bezahlen.
Für diese Aneignungsaktion, die auf die prekäre Lebenssituation von
Erwerbslosen und auf ein Recht auf gesicherte Nahrung auch in dieser 
reichen Bundesrepublik aufmerksam machen sollte, folgt jetzt ein 
rechtliches Nachspiel wegen "Diebstahl von Gütern mit geringem 
Geldwert". Während die meisten Beteiligten ein Angebot zur Einstellung 
des Verfahrens bekommen haben, wenn sie im Gegenzug 15 gemeinnützige 
Arbeitsstunden ableisten, soll der erkannte "Rädelsführer" Tommi Sander 
mit einer Geldstrafe in einer Gesamthöhe von 243 Euro abgestraft werden. 
Für einen Empfänger des Arbeitslosengeld II ist das eine existenzielle 
Notsituation, weil er auf eine allgemeine bedrohliche Situation
öffentlich aufmerksam gemacht hat: Im Landkreis Aschersleben/Staßfurt 
ist ein Drittel der Jugendlichen über 15 Jahre und 19 % der 
Gesamtbevölkerung damit konfrontiert, dass zum Monatsende das Geld nicht 
mehr für die einfachsten Waren des täglichen Bedarfs reicht. Solidarität 
ist notwendig, gerade weil am 26.6.07 um 9:15 legitimer Protest durch 
ein abschreckendes Exempel im Amtsgericht Aschersleben gebrochen werden 
soll.
-- Was ist eine symbolische Aneignungsaktion gegenüber einer 
gesetzlichen Legitimierung zum Verhungern-Lassen?
- Die Rot/Grüne-Bundesregierung hat die Höhe des Regelsatzes für das 
Arbeitslosengeld II so lange neu berechnen lassen, bis die politisch 
vorgegebene Leistung herausgekommen ist. Dass die amtlichen Berechnungen 
für die Zusammensetzung und Höhe der „Grundsicherung“ politisch 
motiviert waren und nur bedingt mit der realen Lebenssituation der 
Betroffnen zu tun haben, darauf haben Experten und Verbände, wie der 
Paritätische Wohlfahrtsverband immer wieder aufmerksam gemacht. Die 
Folgen sind eine Verdoppelung der Anzahl von Kindern, die von den 
Leistungen des SGB II abhängig sind, vielfältige Ausgrenzungen aus
Bereichen des öffentlichen Lebens, ein Klima der Angst und eine 
Perspektive auf ein Ende in Altersarmut trotz einer Erwerbsbiographie. 
Zum Monatsende reicht das Geld nicht mehr für Waren des täglichen 
Bedarfs aus, und zusätzliche Kosten im Monat dürfen nicht entstehen. 
Langsam wird eine prekäre, ungesicherte Situation zur Normalität eines 
relevanten Teils der Bevölkerung mit und ohne Erwerbsarbeit.

- Die Motivlage der überwiegenden Mehrheit der politischen 
Entscheidungsträger/innen ist bekannt: Mit Hartz IV sollen erwerbslose 
Menschen genötigt werden, jeden Job im ausgeweiteten Bereich des 
Niedriglohns und der Leiharbeit anzunehmen, selbst wenn es keine 
Arbeitnehmerrechte gibt, oder Armutslöhne von 50 Cent anzunehmen, wie 
bei der Jurex Berlin GmbH.
- Durch die im Bundestag beschlossene Verschärfung der Sanktionen und 
der Leistungsentzüge im SGB II ist jetzt eine Situation entstanden, in 
der der Gesetzgeber wissend in Kauf genommen hat, dass Menschen in 
dieser reichen Bundesrepublik ganz legal verhungern können. Die 
Repressionen, die bei den Asylsuchenden angefangen haben, werden jetzt 
zur Disziplinierung und zur Durchsetzung eines workfair-Modells benutzt: 
Sozialleistungen bekommt nur derjenige, der für Zwangsbeschäftigungen zu 
allen Bedingungen und ohne angemessene Lohnzahlungen bereit ist.
- Als Begründung wurde die steigende Zahl von jungen Erwerbslosen
herangezogen, um zur "Not" gewaltsam zu verhindern, dass es zu einer
Verfestigung von Generationen kommt, die nur noch die Normalität eines
prekären Überlebens innerhalb der staatlichen Leistungen des 
Arbeitslosengeldes II kennen gelernt haben. Gewalt gegen einkommensarme 
Familien ist legalisiert, eine Ausbildungsabgabe für die 
Großunternehmen, die sich komplett einer solchen sozialen und 
gesellschaftlichen Verantwortung entziehen, das wäre ja eine Zumutung 
gegenüber den Gewinnern an diesen erbärmlichen Zuständen.
- Um aus dem alten Arbeitsamt eine Agentur für angewandte Repression zu
machen, wurde mit Hilfe von McKinsey, Roland Berger & Co in den 
Job-Centern selber ein Klima der Angst und organisierten Anonymität 
erzeugt. Tragische Unglücksfälle, wie der Hungertod eines arbeitslosen 
Sonderschülers in Speyer, sind damit vorprogrammiert.
- Selbst die Begründungsgrundlage für die Sanktionen ist mehr als 
juristisch fraglich. Die zu schließenden "Verträge" zwischen einem 
Arbeitssuchenden und dem Job-Center beruhen auf einer reinen 
Nötigungssituation, die ein Funktionieren bei Strafe von Sanktionen 
abverlangt, ohne dass der Arbeitssuchende irgendwelche Rechte gegenüber 
der Arbeitsagentur besitzt und diese an ihren Leistungen messen kann.
- Leistungskürzungen bis zu 100% sind nicht nur ein Instrument, um
Widerständigkeit zu brechen. Diese Repressionslogik wird immer wieder zu
solchen dramatischen Unglückssituationen führen, weil durch die
Langzeitarbeitslosigkeit die Autonomie und Würde von Menschen zerstört 
wurde und sie direkte Hilfe benötigen. Der tragische Tod in Speyer kann 
sich jederzeit wiederholen, und das gerade bei den Schwächsten dieser 
Gesellschaft. Diesen humanitären "Kollateralschaden" nimmt die plurale 
Fassung der neoliberalen Einheitspartei im Bundestag, die Meinungsmacher 
der Bertelsmannstiftung, in der „Initiative Neue Soziale 
Marktwirtschaft“ und die Wirtschaftslobby billigend in Kauf, um soziale 
Standards bei Erwerbstätigen und der "industriellen Reservearmee" der 
Erwerbslosen zu drücken.

-- "Die Würde des Menschen ist unantastbar!" -
Pflicht zum Widerstand?!
- "Leben in wahrgenommener und gewährter Würde ist reiches Dasein, Leben 
in verletzter Würde ist armes Dasein. Elend kommt nahezu zerstörter 
Würde gleich"
(H. Thielen). Die Bundesrepublik Deutschland ist im materiellen Sinne 
eines der reichsten Länder dieser Welt. Die Hartzgesetze legalisieren 
Zwangsbeschäftigungen ohne Lohn und eigene Rechte, sie führen zu einer 
massiven Verschärfung der Kinderarmut. Die Hartzgesetze machen nur das 
Ausmaß der Einkommensarmut von "Überflüssigen" in dieser Gesellschaft 
sichtbar, an deren "Verwertung" die Wirtschaft kein Interesse hat und 
für die die politischen Entscheidungsträger/innen so wenig wie möglich 
an Kosten für Sozialtransfers ausgeben wollen, um ihre Vorstellung von 
"Leistungsgerechtigkeit" für die kleine Gruppe der Gewinner
einer neoliberalen Modernisierung durchzusetzen. Die Hartz-Gesetze 
machen auch die alten und neuen Spaltungen zwischen Osten und Westen und 
zwischen Oben und Unten in dieser Republik sichtbar: 25 % "Abgehängtes 
Prekariat" im Osten (8 % in der gesamten Bundesrepublik) und 
Verarmungsregionen im westlichen Teil der Bundesrepublik.
- Im Kreis Aschersleben kommt der Paritätische auf die höchsten Zahlen 
von betroffenen Familien, Kindern und jungen Erwachsenen in 
Sachsen-Anhalt, die von Sozialleistungen abhängig sind: 30,9 % 
Sozialgeld unter 15 Jahre, 19,7 % ALG II von 15 bis 65 Jahre, 17,1 % der 
Gesamtbevölkerung sind auf irgend eine Art durch Regelungen des SGB II 
betroffen.
- Die Aktion der IG Contra Sozialabbau hat, wie bereits öfter geschehen, 
diese verdrängte Armut wieder sichtbar gemacht. Natürlich kann 
kritisiert werden, dass bei der Aneignungsaktion auch ein Kind dabei 
gewesen ist. Wer das macht, der sollte aber vorher Wege zeigen, wie 
diese erdrückende Situation von diesen Kindern grundlegend geändert 
werden kann, damit sie nicht mehr durch die staatlich organisierte 
Einkommensarmut von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgegrenzt und ihre 
Entwicklungsperspektive eingeschränkt wird, bevor sie ihre eigenen Wege 
gehen können. Wer sich über Aktionen mit Kindern beschwert, der
sollte alles tun, damit in diesem reichen Land ein individuelles Recht 
der Kinder auf eine ausreichende Grundsicherung durchgesetzt wird.
- Die IG Contra Sozialabbau hat nicht nur auf ein konkretes Recht auf
Nahrungssicherheit und gesunde Nahrung auch für Erwerbslose aufmerksam
gemacht, es geht um mehr: Gerade weil durch die Hartz-Gesetze ein Klima 
der Angst auch unter Beschäftigten erzeugt wird, können Firmen wie Lidl 
sich auf Kosten der Arbeitsbedingungen und der Löhne ihrer Angestellten 
bereichern.
Genau deshalb sollten die vielen Beschäftigten ein Interesse daran 
haben, dass es mehr solcher Aktionen des zivilen Ungehorsams und des 
offenen, öffentlichen Regelverstoßes gibt, denn auch sie werden 
zukünftig auf solche Mittel der Organisierung und öffentlich 
ausgetragenen Konflikte zurückgreifen müssen, um ihre Interessen wieder 
durchsetzen zu können.

-- "Alleine machen sie dich ein, schmeissen sie dich raus, lachen sie
dich aus, und wenn du etwas dagegen machst, sperr`n se dich in den
nächsten Knast." (Rio Reiser)
- Gelebte Solidarität ist notwendig, gerade weil immer wieder versucht 
wird, Widerständigkeit zu spalten und Einzelne exemplarisch und 
vereinzelnd abzustrafen.
Da macht auch das Gericht in Aschersleben keine Ausnahme: Während die
meisten der Beteiligten ein Einstellungsangebot für das Verfahren 
erhalten haben, wenn sie 15 Arbeitsstunden im sozialen Bereich 
erbringen, wurden dem sogenannten "Rädelsführer" 12 Tagessätze zu je 15 
Euro auferlegt, was alles zusammengerechnet eine Geldstrafe von 243.01 
Euro ausmacht (180 Euro Strafe, 60 Euro für das Überbringen des 
Strafbefehls, 3,01 Euro Auslagen für die Post). Die Ungleichbehandlung 
ist gewollt, und gleichzeitig wird ignoriert, dass bei 345 Euro
im Monat die Höhe der berechneten Tagessätze nicht in einem Verhältnis 
zum "Einkommen" eines ALG II-Empfängers steht.
- Es geht aber nicht um einen öffentlichen "Diebstahl" von 
Lebensmitteln, sondern um das Recht auf eine politische Demonstration, 
da das Gesetz ein legales Verhungern zulässt und systematisch die Würde 
eines Drittels in der Gesellschaft verletzt.
- Deshalb unterstützt das Aktionsbündnis Sozialproteste als ein 
bundesweiter Zusammenschluss die notwendigen Proteste der IG Contra 
Sozialabbau und die öffentliche Auseinandersetzung vor dem Gericht. Wir 
fordern den Kläger und das Gericht auf, das Verfahren einzustellen.
- Sollte es trotz alledem zu einer Verurteilung kommen, dann werden 
Kläger und die Gerichtsbarkeit damit rechnen müssen, dass 
öffentlichkeitswirksam die verfügte Haftzeit begleitet wird.
Fußnoten:
1 www.infothek.paritaet.org—1a9bbe1f92ccff53c1257067005cd498
-- Kontakt:
Aktionsbündnis Sozialproteste:
http://www.die-soziale-bewegung.de/
die-soziale-bewegung at web.de
Vernetzungs-Büro Göttingen:
Edgar Schu
Tel.: 0179 - 672 97 24
oder 0551 - 9964 381
IG Contra Sozialabbau:
http://www.contra-sozialabbau-aschersleben.de/
Tommy Sander
Tel. 01784933325

Für den Koordinierungskreis: rainer.wahls at mac.com Seite: 4 von 4


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(SBB_Demo_Aufruf.pdf)

Aufruf zur 2. gemeinsamen Brandenburger Demonstration
Gemeinsam gegen Sozialabbau!
Dieses Land braucht Widerstand!

Wir, die Soziale Bewegung Land Brandenburg (SBB) rufen Sie auf,
an der 2. gemeinsamen Brandenburger Demonstration gegen Sozialabbau 
teilzunehmen!
Sie findet am Samstag den 30. Juni 2007 in Brandenburg a. d. Havel statt
Sie beginnt um 14:00 Uhr am Hauptbahnhof und führt zum Neustädtischen 
Markt wo um ca. 15:00 Uhr
eine Kundgebung stattfinden wird.
Worum geht es?
Während die gesellschaftlichen Probleme, wie die immer größer werdende 
soziale Ungleichheit, Bildungsarmut
und Prekarisierung von immer mehr Menschen durch so genannte „Reformen“ 
auch in den Medien eine immer
größere Rolle spielen, scheint es für die Regierenden keinen Anlass zu 
geben, ihre a-soziale Politik zu
korrigieren.
Sie haben wichtigeres zu tun, müssen in eingezäunten Gipfelrunden 
besprechen, wie sie ihre Interessen und die
der globalen Wirtschaftskonzerne weltweit durchsetzten können.
Für innenpolitische Gegner müssen der Überwachungsstaat ausgebaut, 
Käfige gebaut und auch schon mal
Tornadoeinsätze der Bundeswehr durchgeführt werden.
Immer größer werden Wut und Verzweiflung gegen diese Politik.
Aber die Montagsdemonstrationen seit 2004 und die Proteste gegen G8 2007 
haben gezeigt, dass wir uns
wehren können.
Wir lassen uns nicht einschüchtern und gehen gegen diese Politik auf die 
Straße!
- gegen soziale Repression und Ausgrenzung (Hartz IV, Agenda 2010)
- gegen die Politik der ungleichen Bildungschancen, gegen Kinderarmut
- gegen die Politik des Lohndumpings, für gesetzliche Mindestlöhne
- gegen imperiale Großmachtpolitik im Interesse der Reichen (G8)!
Das Netzwerk der Sozialen Bewegung Brandenburg (SBB) besteht aus 
verschiedenen sozialen Initiativen und
Bündnissen und entstand im April 2005 aus den Montagsdemonstrationen 
gegen den Sozialabbau in ca. 20
brandenburgischen Städten.
Wir rufen die Bürgerinnen und Bürger auf, uns bei diesem Protest zu 
unterstützen!
Nehmt das Demonstrationsrecht wahr solange es noch möglich ist!
Bitte bringen Sie ihre eigenen Demonstrationsschilder und Transparente mit.
Wir wollen einen lauten, bunten und friedlichen Demonstrationszug!
Presseinformationen
Claus-Jürgen Kiupel Tel.: (03381) 22 66 48 E-Mail: c-kiupel at web.de
Jürgen Weber Tel.: (0331) 64 75 760 E-Mail: hartz-4-betroffene at freenet.de
Birgit Kühr Tel.: (03331) 23 922 E-Mail: birgit-kuehr at online.de
Frank Eschholz Tel.: (0170) 54 59 847 E-Mail: aktionsgruppe-fiwa at gmx.de

V.i.S.d.P: Ron Matz (0173) 81 86 64 88 – Michael Maurer (0162) 64 15 321


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Zu allen hier vorgestellten Themen kann im internen Forum des
Aktionsbündnis Sozialproteste diskutiert werden:
http://www.aktive-erwerbslose.de/forum

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Weil sehr oft nachgefragt wurde, soll die Frage beantwortet werden:
Es wurde im Jahr 2005 mehrfach darauf hingewiesen, dass der Inhalt der 
als PDF-Dateien angehängten Texte zusätzlich als Nur-Text zur Verfügung 
gestellt werden müsse. Infolge dessen sind die Rundmails immer sehr 
lang, damit allen dem Netzwerk zugehörigen Personen alle Informationen 
möglichst in gleicher Weise zur Verfügung stehen.

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+ Technische Informationen zu den Rundmails des ABSP         +
+                                                            +
+ Der Text dieser Rundmail und der Anhang befinden sich      +
+ ebenso im Anhang der Email als druckbare PDF-Dateien.      +
+ Alle Dokumente lassen sich außerdem im Archiv unserer      +
+ Homepage unter                                             +
+ http://www.die-soziale-bewegung.de ansehen und downloaden. +
+                                                            +
+ Ein/Austragen aus dem Verteiler durch formlose Email an    +
+ absp at die-soziale-bewegung.de oder durch Besuch der Seite   +
+ http://ilpostino.jpberlin.de/mailman/listinfo/absp         +
+                                                            +
+ Emails werden ab Mai 2007 mit der Newslist                 +
+ absp at listi.jpberlin.de versendet.                          +
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