[Postfixbuch-users] Notwendigkeit eines PTR-Eintrags für Mail-Server
Alexander Stoll
technoworx at gmx.de
Fr Jun 19 13:35:54 CEST 2009
Thomas Schwenski schrieb:
> Setz den PTR für die IP des Mailservers einfach auf einen der beiden
> MX-Namen. Optimalerweise auf den, mit dem sich der Mailserver auch
> beim EHLO/HELO "vorstellt" -
Soweit passt es noch, Ergänzung: Es besteht keinerlei Verpflichtung das
Ding mx oder mail.example1.tld zu nennen, auch ein
xyz.ganzanderedomain3.tld kann den Mailverkehr abwickeln oder Eingehende
Mail von einem anderen MX angenommen werden als versendet wird.
Für das versendende System ist lediglich die Konsistenz des DNS-Mappings
und des übereinstimmenden Hostname -> HELO/EHLO essentiell wichtig.
> das ist zwar keine Bedingung, aber eventuell prüft der eine oder
> andere Antispam-Mechanismus jetzt oder in Zukunft auch da auf
> Konsistenz und bewertet diese mit einem höheren Score.
Nur die halbe Wahrheit, RFC-Passagen mit "MUST" haben einen eindeutig
verpflichtenden Charakter, "MAY" hingegen lässt Wahlfreiheit. Ein
konsistent auflösender FQHN ist auch während dem SMTP-Dialog
vorgeschrieben und essentiell, wenn man seine Auslieferungsrate
maximieren möchte.
> Wichtig beim PTR ist vor allem, dass dieser existiert und vor allem
> nicht dynamisch aussieht und auch die IP für die er eingerichtet ist
> nicht irgendwie enthält. Zahlen sollten soweit möglich auch
> vermieden werden.
Kann man so stehen lassen mit der Präzisierung numerische Bestandteile,
die ein generisches Mapping darstellen sind eher problematisch.
> Das ist alles natürlich kein "Muss" - IMHO schreiben die RFCs
> lediglich das Vorhandensein eines PTRs für jede IP vor.
> (Korrekterweise müsste es eigentlich vorschlagen statt vorschreiben
> heißen.)
Falsch, es ist verpflichtend, nur die RFCs haben keine "strafbewerte
Gesetzeswirkung", stellen aber Mindestanforderungen bzgl. der
Interoperabilität in einem (noch!?!) weitgehend regulierungsfreien
internationalen Netzverbund dar. Wer sich mit bewusster Nichteinhaltung
von verpflichtenden Interoperabilitätsregeln isolieren möchte, kann dies
tun, sinnvoll ist das wohl kaum...
IdR basiert eine Abweichung eher auf Unkenntnis, Schlamperei oder
Überforderung, ganz selten auch auf Merkbefreitheit und Egomanie - dann
wenn, anstatt einen offensichtlichen Tippfehler mit minimalstem Aufwand
zu beseitigen, lieber eine Diskussion über die 1000. entsprechend
vorbelastete Auslegung der RFCs vom Zaun gebrochen wird und sinnfrei
versucht wird einen _offensichtlichen_ Tippfehler notfalls bis aufs Blut
zu verteidigen und zu legitimieren... - ich denke viele kennen diese
Kategorie überflüssiger Kommunikation mit Administratoren von
"Problemsystemen".
Kurz zusammengefasst: RFCs schreiben Konsistenz des Tripels FQHN <-> PTR
<-> HELO/EHLO verpflichtend vor, jeder ist gut beraten dies
sicherzustellen um die eigene Auslieferungsquote zu maximieren, Details
ggf. dem Archiv entnehmen; es ist abhängig von der Policy des
empfangenden Systems, ob und wie dies auch als Filterkriterium etc. für
Fremdsysteme herangezogen wird.
mfG AS
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