[pm] PM des VCD Bayern: „Kassensturz“ für die Zweite Stammstrecke München
VCD Landesverband Bayern e.V.
landesbuero at vcd-bayern.de
Fr Jan 3 10:25:49 CET 2025
Pressemitteilung 01/2025
Nürnberg, 03. Januar 2025
Identischer Text in der pdf-Datei im Anhang
„Kassensturz“ für die Zweite Stammstrecke München
VCD Bayern fordert stärkeres finanzielles Engagement der Region München,
um Verbesserungen im Schienenverkehr in allen Landesteilen zu ermöglichen
München, 3.1.2025 – Trotz der Kostenexplosion beim Bau der Zweiten
Stammstrecke in München sieht der bayerische Landesverband des
ökologischen Verkehrsclubs VCD e.V. keine Möglichkeiten mehr, das
Projekt zu modifizieren und damit die Baukosten zu senken. „Für die
Fertigstellung des Projekts sind bereits viele Milliarden Euro
notwendig. Hinzu kommen jährlich erhebliche Unterhaltskosten für den
Tunnel und die zusätzlichen Bahnen“, so der VCD Bayern. Die knappen
Regionalisierungs-mittel reichen dafür nicht aus. Daher sollte der
zusätzliche Mittelbedarf von der prosperierenden Region München –
bestehend aus der Landeshauptstadt und den umliegenden Landkreisen, die
außerordentlich davon profitieren – getragen werden.
„Wir haben im Dialog mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG),
der Deutschen Bahn AG und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
(VDV) geprüft, ob eine Abänderung des teuren Projekts Zweite
Stammstrecke noch möglich ist. Unsere lokalen Aktiven sind zu Recht
verärgert über die Kostenexplosion und befürchten, dass dadurch keine
Finanzmittel mehr für den Schienennahverkehr in anderen bayerischen
Regionen zur Verfügung stehen“, erklärt Dr. Christian Loos,
Landesvorsitzender des VCD Bayern. „Das Projekt ist jedoch so weit
fortgeschritten, dass Modifikationen nicht mehr möglich sind. Wir sind
allerdings erstaunt, dass weiterhin unklar ist, welche Betriebskosten
nach Fertigstellung der zweiten Stammstrecke anfallen und wie diese
finanziert werden sollen. Dazu kommen noch Entgelte für die Bestellung
der zusätzlichen S-Bahnen!“ Der VCD Bayern fordert daher mehr Klarheit
zu den künftigen Betriebskosten und deren Finanzierung.
Gerd Weibelzahl, SPNV-Experte im bayerischen VCD-Landesverband,
erläutert das Finanzierungskonzept des VCD: „Es ist angemessen, dass
weiterhin etwa gleich viel Geld in die Bestellung der S-Bahn München
fließt wie derzeit für die 20 Millionen Zugkilometer. Auch eine
Anpassung an die Inflation ist vertretbar. Sollten diese Mittel jedoch
nicht ausreichen, sehen wir die Landeshauptstadt München und die vom
S-Bahnausbau profitierenden Anliegerlandkreise in der Pflicht, die
Differenz aus eigenen Mitteln mitzufinanzieren. Sollte dies nicht
geschehen, befürchten wir, dass für die anderen sechs bayerischen
Regierungsbezirke keine Mittel mehr für Verkehrsverbesserungen zur
Verfügung stehen.“
Diese Befürchtungen des VCD werden auch durch jüngst veröffentlichte
Ausschreibungen wie das „Bayerwaldnetz“ oder die „Mainfrankenbahn“
gestützt. Diese enthalten nur marginale Verbesserungen.
Für Fragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl unter Tel. 0160 / 9460 5819 zur
Verfügung.
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Ralf Altenberger
Geschäftsführer VCD Bayern
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