[pm] PM des VCD Bayern: Faktencheck des VCD Bayern widerlegt Argumente der Bahnkritiker– nicht verunsichern lassen

VCD Landesverband Bayern e.V. landesbuero at vcd-bayern.de
Mi Jun 5 10:43:06 CEST 2024


Pressemitteilung 14/2024
Nürnberg, 5. Juni 2024
Identischer Text in der Pdf-Datei im Anhang.

Faktencheck des VCD Bayern widerlegt Argumente der Bahnkritiker – nicht 
verunsichern lassen

Der VCD Bayern ruft die Bürger und Bürgerinnen in Erlangen und 
Regensburg dazu auf, sich von populistischen Argumenten und gezielter 
Desinformation der Stadtbahnkritiker nicht verunsichern zu lassen. Dr. 
Christian Loos, Landesvorsitzender des VCD Bayern, äußerte sich besorgt 
über das Vorgehen der Straßenbahnkritiker im Vorfeld der bevorstehenden 
Bürgerentscheide in beiden Städten.

„Mit populistischen Argumenten und gezielter Desinformation agieren die 
Bahnkritiker in Erlangen und Regensburg, um die Bürger zu verunsichern“, 
so Dr. Loos. Er betont, dass eine Ablehnung der geplanten Maßnahmen 
einen erheblichen Rückschritt für den Klimaschutz im Verkehr bedeuten 
würde. Gerd Weibelzahl, ÖPNV-Experte des VCD Bayern, fügt hinzu: „Wir 
haben die Argumente der Bahnkritiker geprüft und festgestellt, dass viel 
mit Emotionen gearbeitet wird. Leider gibt es keinerlei Vorschläge, wie 
man alternativ so viel CO2 einsparen könnte. Dies ist angesichts der 
angestrebten Klimaziele verantwortungslos.“

Die Bürgerinitiative „Wiesengrundfreunde“ argumentiert, die geplante 
StUB-Trasse (Erlangen) schade dem Klima. Sie schlägt als Alternative 
eine Ausweitung des bisherigen ÖPNV vor. Der VCD entgegnet, dass gerade 
durch die StUB die Wege kürzer werden. Somit erhält man eine Einsparung 
von Kilometern bei Buslinien – die bisher teilweise eher umwegig 
verlaufen. Die StUB schont somit auch diesbezüglich Ressourcen. Zudem 
liefern die „Wiesengrundfreunde“ kein Konzept, wie man den ÖV 
ressourcenschonend ausbauen kann.

Auch der angebrachte Ausbau der Aurachtalbahn – auf der schon seit 1984 
keine Personenzüge mehr fahren – kann als Alternative nicht standhalten: 
Laut DB Netz gibt es keine Fahrmöglichkeiten zwischen Erlangen-Bruck und 
Erlangen Hbf wegen der Auslastung der Bestandsstrecke. Da kommt die 
(rhetorische) Frage auf, wo die Aurachtalbahn denn fahren soll. Zudem 
ist die bisherige Strecke eingleisig angelegt, Personentransport könnte 
demnach nur im Halbstundentakt erfolgen.

Ähnlich löchrig argumentiert beispielsweise der Verein „HeimatERhalten 
e. V.“, indem er die (einmaligen) veranschlagten Kosten von ca. 700 
Millionen Euro für die Planung und den Bau der StUB kritisiert. Der VCD 
bringt (erneut) an, dass die Stadtbahn-Projekte in Regensburg und 
Erlangen sich einer strengen Kosten-Nutzen-Analyse unterziehen mussten. 
Dabei schnitten beide Projekte hervorragend ab. HeimatERhalten nennt 
bewusst keine Streckenlänge und verpasst auch die Darlegung der 
Infrastruktur als langlebiges Wirtschaftsgut, das sich über die 
langjährige Nutzung rentiert. Somit sind vor allem die jährlichen Kosten 
relevant. Diese erwähnt HeimatERhalten aber nicht.
Organisationen wie Gleisfrei-Regensburg zweifeln auch den Beitrag der 
Stadtbahnen zur Ökologie an. Es wird von einem Eingriff in die Natur 
wegen Baumfällungen und einem fehlenden Beitrag für andere 
Verkehrsteilnehmende gesprochen.

Es ist klar, dass für jedes Bauvorhaben Fläche benötigt wird. Der 
Natureingriff beim Bau der Stadtbahn Regensburg muss wie bei jedem 
Bebauungsplan kompensiert werden. Zusätzlich geht es bei angebrachten 
Baumfällungen um Bäume entlang von Straßen – es werden keine Wälder 
vernichtet. Trassenbau und Bedürfnisse des Aktiv-Verkehrs (Rad/Fuß) 
werden sinnvoll in Einklang gebracht.

Völlig außen vor bleiben bei Gleisfrei die Vorteile der Stadtbahn wie 
schnellere und zuverlässigere Verbindungen mit 70 Prozent eigener 
Streckenführung und Vorrangregelungen auf sonstigen Streckenabschnitten. 
Ökologisch kommt hinzu, dass 50 Prozent der geplanten 17 km als 
Rasengleise realisiert werden können. Das ist definitiv ökologischer und 
auch ökonomischer als mit Bussen. Busse sollen auch in Zukunft mit Akkus 
fahren. Nicht so Stadtbahnen, da sie Direkteinspeiser aus der 
Oberleitung sind. Ökologischer und energiesparender für den öffentlichen 
Nahverkehr geht es nicht.

Der VCD betont, dass es sich bei den geplanten Stadtbahnen um deutlich 
klimafreundlichere Verkehrsmittel handelt als beim klima-, natur- und 
landschaftsschädlichen Kfz-Verkehr. Dieser MIV wird auch durch den 
Ausbau des bisherigen ÖPNVs (Bussystem) nicht relevant gemindert. Die 
geplanten Stadtbahnen sind emissionsfrei: 100 Prozent Ökostrom 
garantieren saubere Elektromobilität. Zudem stellen Stadtbahnen eine 
Optimierung des Platzbedarfs im Straßenraum dar, denn bei gleicher 
Fahrgastzahl nehmen sie wesentlich weniger Platz in Anspruch als eine 
Abwicklung des Verkehrs mit Pkw oder Bussen. Hierdurch kann der Verkehr 
effektiver rollen und Staus werden nachweislich reduziert – somit auch 
die Emissionen. Die Stadtbahnen stellen demnach auch für andere 
Verkehrsteilnehmende einen wichtigen Beitrag dar. Zuletzt kann noch 
angeführt werden, dass sich Umweltorganisationen – wie beispielsweise 
der Bund Naturschutz – sich klar Pro Stadtbahnen positionieren.

Die zwei bevorstehenden Abstimmungen am 9. Juni bieten den Bürgern die 
Möglichkeit, der Politik klar zu signalisieren, dass ein beschleunigter 
Ausbau dieses erwiesenermaßen hoch vorteilhaften Verkehrsmittels 
gewünscht ist und dringend vorangetrieben werden sollte.

Für weitere Informationen und Interviewanfragen wenden Sie sich bitte 
an: pressestelle at vcd-bayern.de. Für Fragen steht Ihnen auch Dr. 
Christian Loos unter Telefon 0172 913 21 64 zur Verfügung.


Über den VCD Bayern e.V.:
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Bayern e.V. setzt sich seit Jahren 
für eine nachhaltige Verkehrswende ein und engagiert sich für eine 
umweltfreundliche Mobilität in Bayern. Mit zahlreichen Projekten und 
Kampagnen trägt der Verein dazu bei, den öffentlichen Verkehr zu stärken 
und Alternativen zum motorisierten Individualverkehr zu fördern.




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Ralf Altenberger
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