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Am 30.04.23 um 10:42 schrieb Werner LEMBERG:
<blockquote type="cite"
cite="mid:20230430.104204.1316497550030310333.wl@gnu.org">
<pre class="moz-quote-pre" wrap="">Mir sind viele der Änderungen in Deinem letzten Commit zu radikal.
Bei folgenden Wörtern (und vielen ähnlichen) denke ich, sollte »-«
sehr wohl beibehalten werden:
Alli-anz
Aloisi-us
Brasili-en
subsidi-är
Warum sollen solche Trennungen als ungünstig markiert werden? Wir
entfernen uns so noch mehr vom Duden, als wir bereits sind.
</pre>
</blockquote>
<br>
Bei diesem Thema gibt es sicherlich noch Diskussionsbedarf.<br>
Der Commit diente dazu, etwas mehr Konsistenz herzustellen als es
vorher gab. Es gibt jetzt immer noch Inkonsistenzen (vor allem, da
die Durchsicht von „ie“, „io“ und „iu“ noch fehlt), aber weniger.<br>
<br>
Bezüglich der Dudentreue kann ich dich, glaube ich, beruhigen, da
ein einfacher Punkt wie in „Al-li.anz“ nach unseren derzeitigen
Einstellungen für die Standardtrennmuster in eine gewöhnliche
Trennstelle aufgelöst wird: „Al-li-anz“.<br>
<br>
Der Punkt kennzeichnet einen Schwankungsfall, d. h. in der
gesprochenen Sprache kann die Silbenzahl variieren oder ist in der
Regel kleiner als die der formalen Silben. Wie berechtigt die
Bezeichnung „Schwankungsfall“ ist, zeigt beispielsweise die Nummer
„Sieben Jahre lebt’ ich in Batavia“ aus dem Vetter aus Dingsda.
„Batavia“ kommt da sowohl drei- als auch viersilbig vor. Passend
dazu habe ich „Ba-ta-vi.·a“ und parallele Fälle ausgezeichnet, wie
es vorher schon „Bo-rus-si.·a“ gab. Die linguistische Rechtfertigung
dafür ist das nichtsilbische <span class="ipa" style="padding: 0
1px; text-decoration: none;">i̯ in den Ausspracheangaben: </span>[<span
class="ipa" style="padding: 0 1px; text-decoration: none;">baˈtaːvi̯a</span>].<br>
<br>
Wenn aber „Bo-rus-si.·a“ und „Ba-ta-vi.·a“, dann auch „An-to-ni.·a“
und „Bra-si-li.·a“. Wenn „An-to-ni.·a“ und „Bra-si-li.·a“, dann auch
„An-to-ni.us“ und „Bra-si-li.en“.<br>
Wenn einem das Ergebnis dann zu radikal wird, muss man irgendwo eine
willkürliche Grenze ziehen – was wir durchaus machen können, wenn es
uns günstig erscheint.<br>
<br>
Schöne Grüße<br>
Keno<br>
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