<html>
<head>
<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8">
</head>
<body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF">
Am 08.01.2017 um 23:00 schrieb Keno Wehr:<br>
<br>
<blockquote type="cite"
cite="mid:0676b3d8-51a2-e33b-a86e-cec04964ec25@uni-oldenburg.de">
<meta content="text/html; charset=utf-8" http-equiv="Content-Type">
<tt>Am 06.01.2017 um 20:20 schrieb Werner LEMBERG:</tt><tt><br>
</tt>
<blockquote
cite="mid:20170106.202045.829118853927611232.wl@gnu.org"
type="cite">
<blockquote type="cite"><tt>Aus meiner Sicht liegt eine weitere
Anwendung auf der Hand, nämlich die automatische
Silbenverteilung eines Gesangstextes auf die Noten. </tt></blockquote>
<tt> Das wurde erst kürzlich auf der »bug-lilypond«-Liste
diskutiert.
<a class="moz-txt-link-freetext"
href="http://lists.gnu.org/archive/html/bug-lilypond/2016-12/msg00060.html"
moz-do-not-send="true">http://lists.gnu.org/archive/html/bug-lilypond/2016-12/msg00060.html</a>
</tt></blockquote>
<tt><br>
Danke für den interessanten Hinweis.<br>
<br>
</tt>
<blockquote
cite="mid:20170106.202045.829118853927611232.wl@gnu.org"
type="cite">
<blockquote type="cite"><tt>Auf Grundlage der Wortliste müsste
das prinzipiell leicht zu automatisieren sein, sodass nur
noch der Text in seiner natürlichen Schreibung einzugeben
wäre. </tt></blockquote>
<tt> Nicht generell, leider. </tt></blockquote>
<tt><br>
Ich schätze das so ein:</tt><tt><br>
</tt>
<ol>
<li><tt>Auf der Grundlage der derzeitigen Wortliste und der
daraus erzeugten TeX-Trennmuster ließe sich das
Gesangstextproblem nur unbefriedigend lösen, da wichtige
Trennungen wie „A-bend“ und „The-a-ter“ nicht erfolgen
würden.</tt></li>
<li><tt>Eine Nachbearbeitung</tt><tt> durch das
Notensatzprogramm mit Hilfe weniger einfacher Regeln
(„Trenne einzelne Buchstaben am Wortanfang ab.“ etc.) wie
auf der Lilypond-Liste vorgeschlagen ist potentiell
unzuverlässig.</tt></li>
<li><tt>Erfolgversprechender wäre es, die Wortliste zu
erweitern, indem alle einbuchstabigen Silben (am Wortanfang
und im Wortinnern) markiert werden. Diese neuen Trennstellen
müssten dann als ungünstig markiert werden, um sie nicht in
die TeX-Trennmuster aufzunehmen.</tt></li>
<li><tt>Für Gesangstexte könnte man eigene Trennmuster
generieren, die auch *alle* ungünstigen Trennstellen
berücksichtigen.</tt></li>
<li><tt>Dass die Wortliste etymologische Trennungen bevorzugt
ist für Gesangstexte kein Hindernis. Irgendwo habe ich mal
die Regel gelesen, dass Gesangstexte im Zweifelsfall
orthographisch korrekt und nicht nach Sprechsilben getrennt
werden sollen (kann momentan leider keinen Beleg nennen).
Für Sänger ist das m.E. auch unproblematisch, da
Endkonsonanten einer Silbe ohnehin mit dem Beginn der
folgenden Note zusammenfallen bzw. nach Wunsch des
Dirigenten platziert werden müssen.<br>
</tt></li>
<li><tt>Ohne manuelle Nachbearbeitung kann es nicht gehen, da
erstens kein Algorithmus etwas von Melismen (also der
Dehnung einer Silbe über mehrere Noten) wissen kann,
zweitens in seltenen Fällen zwei Silben auf einer Note
zusammengezogen werden und drittens in einzelnen Wörtern
immer Trennfehler auftreten können.</tt></li>
<li><tt>In Fällen mit uneindeutiger Trennung sollte wie bei den
TeX-Trennmustern keine der möglichen Trennungen in die
Gesangstext-Trennmuster aufgenommen werden, um dem
Bearbeiter einen klaren Hinweis auf eine notwendige
Nachbearbeitung zu geben. Wer gerne ein „Wachs-tu-be“
(verteilt auf drei Noten) hätte, aber „eine Wach-stu-be“
(verteilt auf drei Noten) erhält, bemerkt möglicherweise den
Fehler nicht, wer dagegen eine „Wachstu-be“ (verteilt auf
zwei Noten) erhält, wird eingreifen.</tt></li>
<li><tt>Die gemachten Ausführungen sind möglicherweise auf
andere Sprachen als Deutsch nicht anwendbar, da dort die
Regeln anders sind oder der Prozess der Trennmustererzeugung
anders verläuft.<br>
</tt></li>
</ol>
</blockquote>
<br>
Ich kann jetzt den fehlenden Beleg zu 5 nachliefern: Karl Hader: Aus
der Werkstatt eines Notenstechers, Wien 1948<br>
»Silbentrennung der Gesangstexte immer orthografisch.«<br>
Zitiert nach: Forssman/de Jong: Detailtypografie, ³2004, S. 353<br>
<br>
Keno<br>
</body>
</html>