[Trennmuster] Spezialmusteranwendung
Keno Wehr
wehr at abgol.de
Di Mai 24 12:23:24 CEST 2022
Lieber Gisbert,
danke für die Anmerkungen!
Am 24.05.22 um 09:52 schrieb Selke, Gisbert W.:
> Sehr schön, was ihr da gebaut habt! Sicher nicht mein persönlicher alltäglicher Anwendungsfall, aber es ist gut zu wissen, dass es da ist, wenn man es braucht. Und dann nuimmt es einem eine enorme Menge Handarbeit ab.
Bezüglich der Lang- und Rund-s-Schreibung stimme ich dir zu; das ist
eine exotische Anwendung, die man als reine Liebhaberei betrachten kann.
Ich habe sie in diese frühe Version eingebaut, weil es einfacher zu
machen war als etwa ein gewichteter Trennstellenalgorithmus.
Der Ligaturaufbruch ist dagegen nach meiner Einschätzung tatsächlich ein
alltäglicher Anwendungsfall in deutschsprachigen Texten. In der jetzigen
Form ist die Anwendung natürlich noch zu aufwendig, da das Paket manuell
installiert und geladen werden muss. Auf Dauer sollte so etwas meiner
Meinung nach in die Sprachpakete (babel, polyglossia oder
Nachfolgepakete) eingebaut werden, dass es standardmäßig zur Verfügung
steht. Das ist aber sicherlich noch Zukunftsmusik.
> Die Benutzungsanleitung finde ich sehr gut und verständlich geschrieben. Meine einzigen Erbsenzähleranmerkungen:
> * Abschnitt 4, 1. Absatz, Satz 3: Meine (fehlbare) Sütterlin-Erinnerung sagt, dass das Rund-s nicht nur am Ende eines (Teil-)Worts steht, sondern grundsätzlich am Silbenende (wenn dort zwei s aneinanderstoßen, jedoch nur bei Wortfugen und nicht bei reinen Sprechsilben, z.B. Wasser). Das würde auch mit dem Beispiel von Seite 8ff "Moskau" übereinstimmen
An dieser Stelle wollte ich bewusst nur die Grundregel angeben, damit es
nicht zu ausschweifend wird. Ein Verweis auf die genauen Regeln wäre
sicher hilfreich, den werde ich einbauen.
Die von dir genannte Regel ist nicht vollständig, da sie Fälle wie
Weſpe, Weſte und Iſrael nicht erfasst. Ich kann mir aber gut vorstellen,
dass es in der Schule so gelehrt wurde, da dort immer eine didaktische
Reduktion nötig ist.
> * Seite 5, letzte Zeile: "de*r* historischen Praxis"
Ja, richtig.
> * Abschnitt 4.2.2, letzte Zeile: Ist hier wirklich "Rund-*r*" gemeint? (Ich habe keine Ahnung von mittelalterlichen finnischen Messbüchern, ob die außer Rund-s auch Rund-r enthielten oder wie letzteres aussieht.) In jedem Falle wäre es schön, hier ein Beispiel zu sehen, wo das verlorengeht.
Ja, Rund-r ist gemeint. Das gab es in gebrochenen Schriften immer wieder
mal; es hatte aber nie den gleichen Stellenwert wie das Rund-s. Der
Hinweis dient nur zur Vollständigkeit und richtet sich an Nutzer der
Missaali-Schrift. Ein Verweis auf das Handbuch wäre sicher sinnvoll
(missaali.pdf, S. 21 unten), näher darauf eingehen möchte ich in der
autotype-Anleitung aber eher nicht. (Es sei denn, wir stellen irgendwann
auch Rund-r-Muster bereit.)
Danke und schöne Grüße
Keno
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