[Trennmuster] Arzneimittelwirkstoffnamen
Selke, Gisbert W.
gisbert.selke at wido.bv.aok.de
Fr Mai 22 11:11:31 CEST 2020
Am 21. Mai 2020 um 21:43 schrieb Keno Wehr:
> Vielen Dank für die Mühe! Das ist mit Sicherheit eine aufwendige
> Kleinarbeit, zumal die Etymologie bzw. Wortstruktur bei diesen Begriffen
> nicht so leicht nachzuschlagen ist wie bei allgemeinsprachlichen
> deutschen Wörtern. Gibt es ein Nachschlagewerk hierfür oder stützt du
> dich vornehmlich auf Expertenbefragung und eigene Kenntnis?
Glücklicherweise ist sind die Wikipedien (ich nutze deutsch und englisch) da mittlerweile sehr gut aufgestellt. Ich selber arbeite seit vielen Jahren mit solchen Informationen, bin aber kein Pharmazeut/Chemiker, habe allerdings mehrere solcher Fachleute im beruflichen Umfeld. Die kann ich allerdings nicht dafür begeistern, selbstständig runde 10.000 Einträge abzuackern, die kann ich dann nur für Einzelfragen belästigen. Zusammen mit den (aus meiner Sicht trotz allen Nomenklaturstandardisierungen weiterhin) fantasievollen Zusammensetzungen lässt sich die Arbeit maschinell unterstützen, ist aber letztlich Einzelfallarbeit. Da bin ich sicher auch sehr fehlbar und deswegen für Korrekturen hochgradig empfänglich (was in dieser Gruppe ja auch allgemein so praktiziert wird). Für Ausführungen von kenntnisreicheren Leuten wie die von Johannes gestern bin ich dankbar!
> Zur Thematik habe ich diese Artikelserie von 1990 aus einer
> Apothekerzeitschrift gefunden:
> https://www.apotheker.or.at/internet/oeak/NewsPresse.nsf/ca4d14672a08756bc125697d004f8841/3621bc6f2c3b0034c125810f00563fa1/$FILE/%C3%96AZ_Koch_Namen_AMk.pdf
> Schon das Überfliegen zeigt, dass es bei den Arzneimittelnamen keine
> einheitliche Konvention gibt und jeder Fall separat betrachtet werden muss.
Danke für den Link, kannte ich nicht! Auch in der deutschen Pharmazeutischen Zeitung oder der Deutschen Apothekerzeitung gibt es gelegentlich nomenklaturbezogene Artikel, aber das ist nicht flächendeckend.
> Allerdings bist du ja auch der Betreuer der Liste. Ich nehme an, dass es
> für viele potentielle Nutzer eine ziemlich hohe Hürde ist, Trennmuster
> selbst erstellen, zu installieren und zu aktivieren, weil man sich dafür
> deutlich intensiver einarbeiten muss, als es ein LaTeX-Nutzer im
> Allgemeinen tut.
Ja!
> Ich plädiere daher dafür, dem so weit wie möglich vorzuarbeiten, indem
> wir fertige Muster zur Verfügung stellen, sei es als separate Muster für
> Pharmakologen, sei es als allgemeine Muster unter Einbeziehung der
> bisherigen Sonderliste.
Das wäre eine Möglichkeit, allerdings ist unklar, ob solche Spezialmuster in einer der große TeX-Distributionen landen würden -- und dann bliebe es doch wieder Spezialwissen, wie man solche Muster einbindet. (Ist natürlich alles beschrieben, aber die Spezialmuster muss man ja erst mal finden.) Insofern wäre Integration in eine einheitliche Liste jedenfalls einfacher -- es sei denn, eine solche Integration hätte unerwünschte Nebenwirkungen bei "normalen" Wörtern -- was mir nach momentanem Eindruck nicht der Fall zu sein scheint.
> Ob wir die Listen wirklich zusammenführen, können wir später entscheiden.
Ja. Ich zeichne jedenfalls schon mal die Einträge im Kommentar als fachsprachlich aus, dann kann man integrieren und im schlimsten Fall später wieder filtern.
> Wie gesagt würde es den meisten potentiellen Trennmusterbenutzern
> sicherlich entgegenkommen, wenn wir ihnen diese Arbeit abnehmen würden.
> Auch sollten wir einen Trennstil für schmale Spalten, wie ihr ihn
> offenbar nutzt, durch fertige Muster unterstützen.
Ja, für tabellarische Berichte ist das sehr hilfreich.
Eine Beschränkung von TeX ist, dass man beim Mixen von Fließtext und Tabellen nicht einfach den Trennstil zwischen permissiv und Standard ändern kann. (Oder übersehe ich da etwas?) Aber da jammere ich jetzt auf hohem Niveau.
> Ein paar Stellen, wo die TeX-Muster genutzt werden, wird's schon noch
> geben, und wenn es nur wissenschaftliche Forschungsinstitute sind.
Ja! Deswegen gehört es klarerweise als öffentliches Angebot.
> Dass das kein Massenphänomen ist, ist ja klar. Wir entwickeln hier eben einen
> informatischen Rolls-Royce und keinen VW.
Zusammen mit Leslie Lamports Aussage, dass LaTeX eine Familienkutsche (family sedan) mit Sportwagenmotor ist, konkretisiert sich das Bild zusehends :-)
\Gisbert
Mehr Informationen über die Mailingliste Trennmuster