[Trennmuster] Probleme mit »=«, »<» und »>«

Werner LEMBERG wl at gnu.org
Sa Apr 25 07:48:35 CEST 2015


> Dazu ist vielleicht auch ein Blick auf die Analyse der
> Präfixauszeichnung (siehe unten) hilfreich.

Danke für die Liste.  Wie hast Du sie erzeugt?  Vielleicht kann ich
mithelfen, die Treffer zu reduzieren.

> Spalte "offen":
>   [...] Wortstämme, deren erste Silbe(n) gleichlautend mit einem in
>   ``praefixe`` gelisteten Präfix ist ohne einer zu sein, werden in
>   der Liste "skripte/python/edit_tools/wortteile/vorsilbenausnahmen"
>   erfaßt.

Na, da gibt's noch einiges zu tun. :-)  

> * Wollen wir (wie jetzt zunehmend) fremdsprachige Bestimmungswörter
>   grundsätzlich als Präfix markieren sobald sie ein Bindungs-o
>   o.ä. enthalten?

Hmm, eher nicht.  Lieber nur »gefühlte« Präfixe (entweder natürliche
oder »künstliche«) mit »<« auszeichnen.

>   - Bei längeren und selteneren Wörtern (Enzephalo·myelitis) oder
>     Doppel-Adjektiven (elektro·magnetisch) mit annähernd
>     "gleichwichtigen" Teilen ist die Klassifizierung "Präfix"
>     zweifelhaft.

Ganz genau.  Gleiches gilt auch für deutsche Vor- und Nachsilben.  Da
stoßen wir meiner Meinung nach an die Grenzen der eindeutigen
Auszeichenbarkeit, und wir sollten uns auf konsistente Markierung
konzentrieren – und auch Kommentare einfügen, wo es Ausnahmen gibt.

Ein zusätzliches Vorsilbenkriterium vielleicht: wenn die Vorsilbe eine
für viele Nutzer ungewöhnliche Trennstelle bedingt, wie beispielsweise
»En<ergie«.

>     Auch das Nichtvorkommen als Einzelwort ist kein eindeutiges
>     Merkmal: wir haben Rhi-no<zeros und Nas=horn, obwohl weder
>     "Rhino" noch "Nas" Wörter der deutschen Gegenwartssprache sind.

Also ich empfinde »Rhino« *nicht* als Vorsilbe.  Mir wäre eigentlich
»Rhi-no-ze-ros« lieber (oder eventuell »Rhi-no--ze-ros«).

>     Vulkan -> Vulkano<logie

Auch hier ist für mich »Vulkano« kein gefühltes Präfix.  Eher ist
»logie« ein Suffix.

> * Wie wollen wir griechische Zahlwörter handhaben? Gegenwärtig
>   
>     Tetra<eder, Okta<gon vs. ein=deutig, Drei=eck (aber Zwie<back)

Gute Frage.  Da habe ich gar keine Präferenz.

> * abgeleitete fremdsprachige Präfixe: ob -> of, ok, op
> 
>   Präfix oder Stamm? (ok·kupieren, of·ferieren)
> 
> * of·fiziell, Of·fizier # < lat. officium 
>   	      		  (viell. aus opificium < *opi-fakio
> 			   mit veränderter Bedeutung)
> 			  
>   Da hier m.E. weder Vorzugstrennung, noch eine Ausnahme von der
>   Sprechsilbenregel noch eine als Präfix wahrgenommene Einheit "of"
>   vorliegt, plädiere ich für of-fi-zi-ell etc.

Ja.  Alles, was »verschliffen« ist (aus welchen Gründen auch immer),
sollte nicht extra markiert werden, weil es eben keine
Vorzugstrennstelle ergibt.


    Werner




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