[Trennmuster] Überkategorisierung?
Guenter Milde
g.milde at quantentunnel.de
Fr Jul 18 11:05:56 CEST 2014
Liebe Trennmustler,
die letzten Kommits lassen mich fragen, ob wir es nun mit der
Trennstellenkategorisierung nicht eventuell zu weit treiben.
Wollen wir eine ethymologische Liste oder eine Trennliste oder beides?
In der Dokumentation (README.wortliste) steht (noch)
Viele Präfixe, die im heutigen Sprachverständnis nicht als eigenständig
wahrgenommen werden, sind nicht speziell markiert:
En-er-gie, Ant-wort
Kriterien sind neben der „Güte“ der Trennstelle (geringe Störung des
Leseflusses bei Zeilenumbruch an dieser Stelle) die Lang-s-Schreibung
(Schluss-s auch bei s-s, s-t, oder s-p) und der Aufbruch von Ligaturen
an dieser Stelle.
(zumindest En-er-gie stimmt schon nicht mehr!)
Auch wenn es nicht der ethymologischen Herleitung entspricht:
Im Sinne eines "leseflussfreundlichen" Trennens, finde ich z.B. die Trennung
Wir begrüßen den Präsi-
denten der USA
besser als
Wir begrüßen den Prä-
sidenten der USA
Dies trifft für viele ähnliche Fälle zu, wo die Herleitung des Wortes für
das heutige Sprachverständnis unerheblich ist.
Im Gegensatz dazu halte ich bei Wörtern mit erkennbarer Struktur die
Trennung an der "Präfixtrennstelle" für "besser", also
Wir sollten von der Annahme aus-
gehen, dass ...
nicht
Wir sollten von der Annahme ausge-
hen, dass ...
Wir können, so wir dies wollen, natürlich trotzdem "prä<si-die-ren" etc.
auszeichnen, ABER das erschwert erheblich die Bestimmung "guter"
(lesefreundlicher) Trennstellen, da die Unterscheidung zu
Präfixtrennungen welche auch im heutigen Sprachverständnis als solche
wahrgenommen werden unmöglich wird.
Viele Grüße
Günter
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