[Trennmuster] Kleinod
Werner LEMBERG
wl at gnu.org
Fr Jan 17 07:59:22 CET 2014
>> Beachte: Es gibt kein »Od« (wenn man von der Reichenbachschen
>> Lebenskraft absieht). »Klein-od« oder gar »Klein--od« ist daher
>> absolut unnatürlich.
>
> Ich bin irritiert. Ist das nicht die Substantivierung von "klein"
> mit dem Suffix "-odi"?
>
> Das wäre dann ja etymologisch mit "Öder" verwandt...
Was, bitte sehr, ist »Öder«?
> Im Mittelhochdeutschen hieß es ja auch "Kleinöde".
Im Gegensatz zu »Einöde« ist diese Form ausgestorben. Außerdem gibt's
das Wort »öd« (oder »öde«) und bedeutet etwas gaaanz anderes. Im
Deutschen hat das Suffix normalerweise keine Trennung an der Fuge,
vgl. »Woh-nung«, und nicht »Wohn-ung«. Warum also die Ausnahme bei
»Kleinod«?
> Wieso dann "Klei-nö-de" trennen? Nö!
Trennst Du »Heim-at« oder »Arm-ut«, oder gar »Mon-at«? Hat alles
dieselbe Wurzel wie das »-od« in »Kleinod«.
Noch skuriller wird's bei der Pluralform »Kleinodien«, denn »Odien«
gibt's nicht. Herstammen tut's von dem lateinischen »clenodium«, das
man wohl »cle-no-di-um« trennt, denn es hat nichts mit »odium« (Haß)
zu tun.
Werner
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