[Trennmuster] Die Vor- und Nachteile von Perl (was: Re: make pattern-trad)
Dennis Heidsiek
dennis.heidsiek at gmail.com
Fr Aug 2 19:22:11 CEST 2013
Hallo allerseits,
das Alter einer Programmiersprache allein ist kein gutes Kriterium für ihre Güte; Lisp ist noch viel älter als Perl, und gilt immer noch als eine der am höchsten entwickelten Programmiersprachen.
Auch die Mächtigkeit von Perl und insbesondere der in die Sprache integrierten regulären Ausdrücke steht auch außer Frage; gerade deswegen ist es durchaus ein sehr geeignetes Werkzeug für Textverarbeitung aller Art.
Mein Problem an Perl ist eher, dass es aufgrund seines »Es gibt viele unterschiedliche Wege etwas zu erreichen«-Mantras und des ganzen syntaktischen Zuckers eine tendenziell eher schlecht lesbare und schwer zu verstehende Sprache ist – /der Obfuscated Perl Contest/ ist legendär, aber auch ›normaler‹ (im Sinne von sauberer) Perl-Code wirkt auf einen Anfänger wie mich eher abschreckend. Man vergleiche das etwa mit Python, dass eher an ausführbaren Pseudocode erinnert und für den Anfänger viel einladender ausſieht.
TeX als Programmiersprache (als das es ursprünglich nicht gedacht war) hat das selbe Problem wie Perl; es mag Turing-vollständig sein, aber der Code sieht selbst für einen in »normalen« Programmiersprachen Kundigen wie Hyroglyphen aus (man denke nur an \expandafter-Orgien). Tatsächlich ist genau das ja der Grund für LuaTeX: Eine Programmiersprache anzubieten, die auch ein Anfänger verhältnismäßig schnell erlernen kann.
Perl und TeX sind in den richtigen Händen gute Werkzeuge; das Problem ist, dass Nicht-Eingeweihte um Code in diesen Programmiersprachen tendenziell eher einen großen Bogen machen. Kurzum: Weniger Augen, weniger Patches.
Viele Grüße,
Dennis-ſ
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