[Tiptoi] Vorschlag: Ravensburger könnte das RAV Format veröffentlichen -> dann können wir eigenen MP3's umwandeln und aufspielen

Dr. Thomas Eduard Brecht thomas at brecht.fm
Do Dez 31 12:43:30 CET 2020


Hallo Till, hallo zusammen,

danke für die Vorschläge.
Klar, man kann MP3's als GME-Geschichten darauf hochladen, dann müssten die
Kinder immer mit den "Steuerblättern" rumlaufen.
Und nach jedem Lied (2-5min) das Steuerblatt wieder verwenden. Mit der Zeit
die verschleissen Steuerblätter. (Außerdem haben viele Familien keinen
Laserdrucker.)
Im Moment tanzen und hüpfen sie immer gerne zu den Liedern, die sich über
die Knöpfe direkt steuern lassen. :-)


Ravensburger (oder deren Mitarbeiter die hier mitlesen) würden sich
> rechtlich in Schwierigkeiten bringen, wenn sie uns aktiv dabei
> unterstützen würden, das RAV-Format zu knacken, oder gar es offen zu
> legen. Das gäbe mit Sicherheit eine Klage von der GEMA und sie müssten
> für alle verkauften Stifte die Pauschalabgabe nachzahlen. Das können wir
> meines Erachtens nicht erwarten.


na, um das "RAV Format knacken" ging es mir nicht.
Ich vermute mal stark das RAV Format gehört *RAV*ensburger selbst.
Vielleicht gilt schlicht: wenn sie wöllten, könnten sie es offenlegen.

Wenn es kryptographisch stark ist, dann sollte eine Offenlegung des Formats
nicht ein Kompromittierung der bisherigen Daten bedeuten.

Grund:
Die bisherigen Lieder und Hörbücher dürfen nicht einfach von einem Stift
auf das andere kopiert werden.
D.h. die RAV-Dateien liegen "lokal-Stift-spezifisch" verschlüsselt im
Stift-Speicher und werden beim Abspielen entschlüsselt.
Die Verschlüsselung (bzw. *Entschlüsselung beim Abspielen*) hängt von einem
lokalen Stift-gebundenen Private-Key ab ...

eine Beispiels-Überlegung (die natürlich überhaupt nicht stimmen muss,
dennoch zeigen soll, dass es plausibel ist):

Wenn also:
1) das Private-Key nicht einfach auslesbar ist
2) man *irgendwie *dem Stift einen neuen Key geben könnte
dann wäre es möglich danach eigene MP3's in RAV's umzuwandeln und zu
verschlüsseln mit dem neuen Private-Key des Stiftes.

Dadurch, dass ein *neuer Private-Key *verwendet wird, wäre die
Entschlüsselung aller alten lizenzierten Lieder und Hörbücher weiter
geschützt.
(ja: die alten Lieder und Hörbücher wären verloren, da nicht mehr
abspielbar.)

Ravensburger könnte z.B. einen Update machen der freiwillig für Hobbyisten
den Private-Key aller Stifte gleich setzt und diesen einen
"pseudo-Private-Key" öffentlich bekannt macht.
In diesem Fall könnte jeder seine MP3's in RAV's umwandeln mit dem gleichen
Private-Key. Das Programm welches das tun würde, müsste keine "Geheim-APIs"
wissen um Private-Keys aus dem Stift auszulesen.


eine weitere Beispiels-Überlegung (die natürlich auch überhaupt nicht
stimmen muss, dennoch *wieder *zeigen soll, dass es plausibel ist):


Es ist denkbar, dass die RAV-Dateien beim Übertragen auf dem Stift vom *Stift
intern lokal *mit dem Private-Key verschlüsselt werden.

Warum diese Vermutung: die neuen Stifte haben eine Aufnahme-Funktion und
ich vermute mal dass die Audio-Dateien wieder nicht von Stift zu Stift
kopiert werden können.

D.h. die Aufnahmen sind Tiptoi gebunden und werden mit dem
Tiptoi-Private-Key entschlüsselt beim Abspielen. D.h. eine Tiptoi kann
lokal verschlüsseln.

D.h. der Verschlüsselungs-Mechanismus muss überhaupt nicht veröffentlicht
werden(!)

Es muss bloss veröffentlicht werden wie eine "rohe unverschlüsselte
RAV-Datei" vom Tiptoi-Manager vorbereitet wird bevor es an das Tiptoi
übertragen wird. Und wie das Tiptoi dann getriggert wird die
unverschlüsselte RAV-Datei zum Schluss zu verschlüsseln.

*Wieder würden die alten lizenzierten Lieder und Hörbücher dadurch weiter
geschützt bleiben.*

Es wäre jetzt nur auch möglich für andere Personen eigene MP3-Dateien
umzuwandeln in "rohe unverschlüsselte RAV-Dateien" um diese hochladen zu
können.


Das sind alles bloß Überlegungen. Weil das Verfahren nicht bekannt ist,
weiß man nicht wo man aufsetzen könnte ...

Weitere Überlegung:

Es wurde vorgeschlagen, dass Ravensburger direkt in den Tiptoi Manger eine
MP3-to-RAV-Wandler einbaut so, dass jeder seine MP3's selbst hochladen kann
in den Tiptoi.

Damit würden überhaupt keine alten Lieder oder Hörbücher in "Gefahr"
gebracht werden.


Als Gegenargument wurde gesagt, Ravensburger könnte das nicht machen, weil
sie dann eine 5 EUR Lizenz an das Frauenhofer Institut bezahlen müssten.

*Das stimmt aber nicht mehr seit 2017!*

*Das Format ist inzwischen Lizenzfrei: *
https://www.iis.fraunhofer.de/en/ff/amm/consumer-electronics/mp3.html

Und falls das doch irgendwie Geld kosten sollte, ich glaube viele Familien
wären bereit für eine *optionale *Plus-Funktion ein paar Euro zu bezahlen!

Ich würde es sofort kaufen. Alles bis 15 EUR wäre es mir wert.

Jedes mal ich den Tiptoi Manager aufrufe, bin ich verwundert, dass man
keine MP3's darauf laden kann.



viele Grüße und guten Rutsch,
Tom


On Thu, Dec 31, 2020 at 11:11 AM Till Korten via tiptoi <
tiptoi at lists.nomeata.de> wrote:

> Hallo Thomas,
>
> Ravensburger (oder deren Mitarbeiter die hier mitlesen) würden sich
> rechtlich in Schwierigkeiten bringen, wenn sie uns aktiv dabei
> unterstützen würden, das RAV-Format zu knacken, oder gar es offen zu
> legen. Das gäbe mit Sicherheit eine Klage von der GEMA und sie müssten
> für alle verkauften Stifte die Pauschalabgabe nachzahlen. Das können wir
> meines Erachtens nicht erwarten.
>
> Soweit ich mich erinnere, gab es schon einige Versuche, das RAV-Format
> zu knacken. Eine Suche nach den Schlüsseln im per USB zugänglichen
> Speicher war soweit ich mich erinnere nicht erfolgreich. Und ganz
> nebenbei ist das Umgehen von Kopierschutzmassnahmen in Deutschland
> illegal ;-).
>
> Als (legalen) Workaround gibt es ttmp32gme oder ttaudio, womit Du
> Hörbücher/Musik via tttool als gme auf den Stift bekommst. Die werden
> dann halt über ausgedruckte Zettel gesteuert anstatt über die Tasten am
> Stift. Dafür funktioniert das mit allen Hardwareversionen:
>
> https://github.com/thawn/ttmp32gme
>
> https://github.com/sidiandi/ttaudio
>
> Viele Grüße,
>
> Till
>
>
> On 30.12.20 18:06, Thomas Schäfer via tiptoi wrote:
> > Hallo Joachim,
> >
> > ich hätte das Gegenteil angenommen, aber wenn du meinst, dass jemand bei
> Ravensburger das hier tatsächlich mitliest, dann möchte ich mal meinen
> Blickwinkel auf den Markt für Lesestifte mitteilen.
> >
> > Mindestens 50% meiner Bekannten, die Lesestifte für ihre Kinder im
> Einsatz haben, entschieden sich für andere Produkte als Tiptoi, WEIL sie
> damit nicht flexibel eigene Gestaltungen machen können. Die
> Aufnahmefunktion mit Stickern, die Ravensburger im Portfolio hat, ist bloß
> ein Spielzeug. Was diese Leute aber wollten, ist ein Tool.
> >
> > Das war ihnen z.T. wichtiger, als die Ravensburger Medien lesen zu
> können. Das ist ein beachtlicher Sachverhalt, da diese Medien größtenteils
> sehr gut sind, und das wissen diese Leute auch!
> >
> > Dass es eine Community gibt, die sowas selbst baut, über Jahre pflegt
> und aktiv weiterentwickelt, zeigt den Bedarf und die generelle Liebe für
> Tiptoi.
> >
> > Daraus ließe sich was Echtes aufbauen, wenn man nur wollte.
> >
> > Viele Grüße
> > Thomas Schäfer
> >
> >
>
>
> --
> tiptoi mailing list
> tiptoi at lists.nomeata.de
> https://lists.nomeata.de/mailman/listinfo/tiptoi
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