[Tiptoi] Verkauf von selbsterstelltem Material

[Till Korten]

Hallo Stefan,

Disclaimer: ich bin kein Anwalt, meine 2 ct unten sind also mit Vorsicht 
zu geniessen.

On 12.12.19 10:37, hieronymus.b at gmx.net wrote:
> Ich arbeite als Lehrerin und habe eigenes Material für den Tiptoi Stift
> erstellt (eigene Bilder, eigene Sounds, verwende nur den Stift und eurer
> Tool). 

Bei komplett selbst erstelltem Bild- und Tonmaterial bist Du der 
Urheber. D.h. das darfst Du verkaufen. Das einzige wo Du Probleme 
bekommen könntest sind die OID codes (die Punktmuster) da diese 
Patentgeschützt sind.

Solange Du die OID codes rein für Lehrzwecke verwendest bist Du 
rechtlich aber meines Erachtens auf der sicheren Seite, da Forschung und 
Lehre vom Patentschutz ausgenommen sind.

D.h. solange Du keinen Gewinn machst bist Du meiner Meinung nach 
komplett im grünen Bereich.

> Das funktioniert super und die Kinder lieben es. 
Finde ich klasse
> Nun ist es so,
> dass einige auf mich zugekommen sind und dieses Material auch verwenden
> wollen. 

Das klingt doch toll - da würden dann auch andere Lehrer und Schüler von 
Deiner Arbeit profitieren.

Es wäre schade, wenn das auf Deinem Rechner verkümmert.

> Ich möchte nun die Karten zu einem geringen Preis gedruckt
> verkaufen und das dazugehörige File frei zum Download anbieten (es geht
> hier hauptsächlich um die Druck und Folierungskosten die entstehen).
>
> Wäre das rechtlich in Ordnung? Hat da jemand Erfahrung?

Wie oben beschrieben bist Du ziemlich sicher so lange im grünen Bereich, 
wie Du keinen Gewinn erzielst.

Bei der Berechnung des Gewinns kannst Du aber auch Anschaffungskosten 
von Drucker/Rechner/Software die Du in den letzten drei Jahre gekauft 
hast mit abschreiben (1/3 des Kaufpreises pro Jahr in den ersten drei 
Jahren nach Anschaffung). Weiterhin gehen unter Umständen auch 50% der 
Telekommunikationskosten (z.B. Internetanschluss für Recherche und 
download/upload von Daten) und eventuelle Kosten für das Hosting der 
Dateien. Wenn Du wirklich alles ausreizen willst auch ein Anteil am 
Arbeitszimmer (aber der wird nur unter bestimmten Voraussetzungen 
anerkannt, das würde ich lassen).

Je nach Stückzahlen kommen da schnell einige Euro pro Foliensatz zusammen.

Viele Grüße,

Till