[Tiptoi] Tiptoi versus Ting

Gerhard Jaworek gerhard.jaworek at kit.edu
Di Aug 11 18:41:18 CEST 2015


Liebe Tiptoier,

da ich selbst blind bin, wage ich hier mal die These, dass RFID oder ähnliches weniger für Menschen mit Blindheit geeignet sind. Derartige Stifte gibt es bereits für blinde Menschen. Dort ist es aber immer so, dass man das Label irgendwie fühlt. Die Hörstifte haben den entscheidenden Vorteil, dass man die Codes flächig drucken kann. Das bedeutet beispielsweise auf einer Landkarte, dass ich an jedem Punkt, der innerhalb Deutschlands liegt, die Info bekommen könnte, dass ich mich in Deutschland mit meiner Stift-Hand befinde. 
Insbesondere die motorischen Einschränkungen, die Kinder noch haben, gereichen uns hier für die Arbeit mit Blinden als Vorteil. Dazu kommt noch die Tatsache, dass der Tiptoi quasi ein Hirn hat, indem man den Zustandsautomaten geschickt programmiert. Mir ist kein auf RFID basierender Stift bekannt, der dieses besitzt. Die sind im wesentlichen nur Player, die abspielen, was hinter einem vorher eintrainierten RFID-Label hinterlegt wurde. Nicht zu vergessen, die Flächigkeit der Codes.

Jetzt hoffe ich, dass hier durch meine Ausführungen etwas klarer wurde, weshalb ich als vollblinder Mensch für die intelligenten Tiptois bin. Nachfragen beantworte ich sehr gerne.

Ach ja, eines habe ich noch vergessen. Die Blindenschrift nimmt sehr viel Platz ein. Vorstellbar für Sehende ist, dass es ungefähr den Raum einer Schriftgröße von 30 DPI entspricht. Leicht vorstellbar, wie wenig Informationen man da noch auf einer Grafik unterbringt. Deshalb Tiptoi. 
Grüßle

Gerhard.


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   Dipl. Inform Gerhard Jaworek
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> Am 11.08.2015 um 18:21 schrieb Ulrich Sibiller <ulrich.sibiller at gmail.com>:
> 
> 2015-08-11 13:04 GMT+02:00 Gerhard Jaworek <gerhard.jaworek at kit.edu>:
>> Lieber Ingo,
>> 
>> ich sehe in Hörstiften ein großes Potential,, für interaktive Zugänge für
>> menschen mit Blindheit.
> 
> Da der Stift optisch funktioniert und man ihn immer auf die richtige
> Stelle richten muss, könnte ich mir vorstellen, dass es für Blinde
> eben nicht die optimale Lösung darstellt. Da wären NFC oder RFID
> möglicherweise besser geeignet.
> 
> Uli




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