[netz-bb] Mitgliederrundbrief netz aktuell

NETZ BB e.V. - Elisabeth Voß elisabeth.voss at netz-bb.de
Di Jan 12 22:19:03 CET 2021


**netz-aktuell Berlin-Brandenburg (online)**

Januar 2021

Online: 
https://netz-bb.netz.coop/fileadmin/user_upload/2021-01-netz-aktuell-BB.pdf


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*Mitgliederrundbrief des NETZ für Selbstverwaltung und Kooperation 
Berlin-Brandenburg e.V.*

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Liebe Mitglieder und Freund*innen des NETZ für Selbstverwaltung und 
Kooperation Berlin-Brandenburg,

zum Jahresauftakt geht es vor allem um Abwehrkämpfe, um den Erhalt von 
kleinteiligem Gewerbe und von Kultur, gegen Privatisierungen und gegen 
die die Unterwerfung von immer mehr Lebensbereichen unter das Diktat der 
Profiterzielung und gegen die Ausgrenzung von ganzen Menschengruppen. In 
dieser Ausgabe unseres Vereinsrundbriefs machen wir auf Alltagskämpfe 
und politische Initiativen aufmerksam.

Aber wer an einer anderen, besseren Welt mitbauen möchte, braucht auch 
Hoffnung und einen Kompass, um sich mit anderen auf gemeinsame Wege zu 
verständigen. Darum zeigen wir Euch ebenfalls, wo Visionen und Utopien 
für eine Welt von morgen als Ermutigung für die Alltagskämpfe heute 
gesponnen werden.

*Wir haben Agrarindustrie satt!*

Der große Protest gegen die zerstörerische Agrarindustrie, den wir wie 
in jedem Jahr unterstützen, steht kurz bevor. Am*16. Januar 2021*wird es 
– anders als sonst – keine Großdemo geben, sondern eine kleine 
Protestaktion vor dem Kanzler*innenamt. *Bis zum 14. Januar können 
Fußabdrücke eingeschickt werden*, die dann am Samstag gezeigt werden: 
Einen Abdruck vom Fuß oder Schuh auf Papier machen, Forderungen dazu 
schreiben, und das Bild per Post einschicken oder 
www.wir-haben-es-satt.de <https://www.wir-haben-es-satt.de/> auf der 
Website hochladen.

Alles Gute für das Neue Jahr, trotz allem!

Elisabeth Voß


/*Kurzmeldungen und Veröffentlichungen*/

*Buchladen Kisch & Co. muss bleiben!*

Seit dem Juni dieses Jahres kämpfen Kund*innen, Nachbar*innen und 
Initiativen gegen die Verdrängung der Buchhandlung Kisch & Co. in der 
Kreuzberger Oranienstraße 25 durch einen Luxemburger Immobilienfonds. Am 
5. Februar 2021 wird der Fall vor dem Landgericht Berlin verhandelt.

Das Bündnis „Volle Breitseite“ startet mit vielen prominenten 
Erstunterzeichner*innen eine Petition zur Unterstützung der 
räumungsbedrohten Kiez-Buchhandlung sowie zur Einführung eines sozialen 
Gewerbemietrechts.

Pressemitteilung mit Link zur Petition:

https://mailchi.mp/6eb0a23b782a/volle_breitseite_petition 
<https://mailchi.mp/6eb0a23b782a/volle_breitseite_petition>

*Volle-BreitSeite Kalender 2021*

Für ein kämpferisches neues Jahr hat das Bündnis einen großformatigen 
Solidaritäts-Kalender (DinA 3) herausgegeben, mit Werken von 
Künstler*innen aus dem Kiez:

www.kisch-online.de/details/inf1100426549/vollebreitseite-kalender-2021-alle-k%C3%BCnstler-aus-d/ 
<http://www.kisch-online.de/details/inf1100426549/vollebreitseite-kalender-2021-alle-k%C3%BCnstler-aus-d/>

*Volksbegehren: **Deutsche Wohnen & Co. enteignen*

Nach Jahren der Spekulation und der explodierenden Mieten in Berlin will 
die Kampagne mit ihrem Volksbegehren dem Mietenwahnsinn endlich ein Ende 
bereitet, für immer. Die Vergesellschaftung würde elf Prozent der 
Wohnungen in Berlin nicht nur sofort sichern, sondern auch für immer 
erschwinglich halten. Damit Berlin endlich eine Stadt für alle ist:

www.dwenteignen.de/ <https://www.dwenteignen.de/>

*BlackRock Tribunal*

Am 26./27. September 2020 fand in Berlin das BlackRock Tribunal statt. 
Initiiert wurde es von dem emeritierten Politologieprofesser im 
Unruhestand, *Peter Grottian*, und von dem Publizisten und 
interventionistischen Philosophen *Werner Rügemer*.

Hier gibt es Informationen zum Tribunal www.blackrocktribunal.de 
<https://www.blackrocktribunal.de/> und hier ein Video der 
Urteilsverkündung und Diskussion https://vimeo.com/465941567 
<https://vimeo.com/465941567>. Nach dem Tribunal wird es weitergehen ...

*Peter Grottian ist tot*

Eine traurige Nachricht: Peter Grottian starb am 29.10.2020. Der 
unermüdliche Aktivist hatte immer wieder mehr Radikalität von sozialen 
Bewegungen gefordert.

*Werner Rügemer: Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts. 
Gemeinverständlicher Abriss zum Aufstieg der neuen Finanzakteure*

Das Buch über BlackRock und andere Finanzakteure erschien bereits 2018 
im PapyRossa Verlag. „Die neue Ökonomie dringt in die feinsten Poren des 
Alltagslebens von Milliarden Menschen ein. Die Kapitalisten des 21. 
Jahrhunderts verstecken ihre Eigentumsrechte in vier Dutzend 
Finanzoasen, fördern rechtspopulistische Politik, stützen sich auf eine 
zivile, trans­atlantische Privatarmee von Beratern und kooperieren in 
Silicon-Valley-Tradition mit Militär und Geheimdiensten.“

Seit Ende 2019 gibt es eine zweite erweiterte Auflage:

https://shop.papyrossa.de/Ruegemer-Die-Kapitalisten-des-21-Jahrhunderts 
<https://shop.papyrossa.de/Ruegemer-Die-Kapitalisten-des-21-Jahrhunderts>

*Profitinteressen oder Versorgung?*

*Es droht die Privatisierung der Berliner S-Bahn*

Der Berliner Senat schreibt den Betrieb von zwei Dritteln des Berliner 
S-Bahn-Betriebs aus. Geplant ist eine öffentlich-private Partnerschaft 
(ÖPP). Oft genug zeigte sich in der Vergangenheit, dass solche 
Konstrukte den Privaten nützen und die Risiken bei der öffentlichen Hand 
verbleiben. *Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB)* hat die Problematik 
dieser ÖPP detailliert dargelegt und fordert den Stopp der Privatisierung:

www.gemeingut.org/s-bahn-berlin-privatisierung-mit-einer-anstalt-des-oeffentlichen-rechts/ 
<https://www.gemeingut.org/s-bahn-berlin-privatisierung-mit-einer-anstalt-des-oeffentlichen-rechts/> 


*Krankenhausschließungen in der Pandemie*

Auch in diesen Corona-Zeiten werden weiterhin Krankenhäuser geschlossen 
– so wie es die Bertelsmann-Stiftung 2019 mit einer Studie empfohlen 
hatte. Zwei Drittel aller bundesdeutschen Krankenhäuser sollten demnach 
geschlossen werden. Die Bundesregierung fördert die 
Krankenhausschließungen finanziell – auch in der Pandemie.

Für Klinikkonzerne lohnt sich die profitträchtige Konzentration auf 
große Einrichtungen. Für eine gemeindenahe Versorgung im Interesse der 
Bevölkerung sind jedoch viele Krankenhäuser und kurze Wege für 
Patient*innen und Angehörige wichtig. Das *Bündnis Klinikrettung* 
sammelt Unterschriften:

www.gemeingut.org/krankenhausschliessungen/ 
<http://www.gemeingut.org/krankenhausschliessungen/>

*Migrantische Selbstorganisation*

*Der lange Marsch der Migration – Die Anfänge migrantischer 
Selbstorganisation im Nachkriegsdeutschland *

Die Rosa Luxemburg Stiftung veröffentlichte im September 2020 die von 
Albert Scharenberg herausgegebene Geschichte der Migration nach 
Deutschland, ausgehend von den „Gastarbeiter*innen“ (BRD) und 
„Vertragsarbeiter*innen“ (DDR) bis in die 1980er Jahre, teilweise auch 
bis heute.

Die Autor*innen beschreiben jeweils aus der Perspektive einer 
spezifischen Migrant*innen-Community, wie ihnen das Leben in Ost und 
West schwer gemacht wurde und wie sie sich organisiert haben und 
gemeinsam versuchten, ihre Situation zu verbessern.

Das Buch kann kostenlos bestellt oder als pdf heruntergeladen werden:

www.rosalux.de/publikation/id/42906/der-lange-marsch-der-migration 
<https://www.rosalux.de/publikation/id/42906/der-lange-marsch-der-migration> 


*Legalisierung jetzt!*

Die Coronakrise hat soziale Ungleichheiten verschärft und sichtbarer 
gemacht. Die Aktivist*innen von *Respect Berlin*schätzen, dass allein in 
Berlin zwischen 60.000 und 100.000 migrantische Personen ohne Dokumente 
leben. Als Illegalisierte haben sie keinen Zugang zu Sozialleistungen – 
auch nicht zur Gesundheitsversorgung – große Probleme bei der 
Wohnungssuche, und sie arbeiten unter meist sehr prekären Bedingungen in 
Haushalt und Pflege, auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. Sie leisten 
einen wesentlichen Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft, sind 
jedoch Ausbeutung und sexuellen Übergriffen ausgesetzt, weil sie sich 
aufgrund ihres unsicheren Aufenthaltsstatus kaum wehren können. Die 
Kampagne fordert „die dauerhafte und bedingungslose Legalisierung aller 
migrantischen Personen ohne Aufenthaltsgenehmigung in diesem Land“:

https://legalisierungjetzt.net/ <https://legalisierungjetzt.net/>

*Gesundheitsversorgung für alle – ohne Diskriminierung!!*

Auch in der Pandemie sind Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen 
mussten, gezwungen, in Gemeinschaftsunterkünften auszuharren. Mit diesem 
„Health Magazin“ von *Women in Exile* erheben geflüchtete Frauen ihre 
Stimme, berichten über ihre Kämpfe und Hoffnungen, und über die Kraft 
ihres Zusammen_Seins:

„Wir ermächtigen uns selbst

und öffnen uns politische Räume, um Brücken

und Allianzen aufzubauen.

Wir kämpfen für unsere Würde

im Gesundheitssektor und überall.

Wir rufen laut und deutlich:

Gesundheitsversorgung für alle ohne Diskriminierung!

Wir fordern:

Keine Lager für Frauen* und Kinder!

Alle Lager abschaffen!“

Bestellung oder Download:

www.women-in-exile.net/das-gesundheitsmagazin-ist-jetzt-online-zugaenglich/ 
<https://www.women-in-exile.net/das-gesundheitsmagazin-ist-jetzt-online-zugaenglich/> 


*Solidarity City Berlin*

„Solidarity City ist ein Netzwerk von Organisationen und Einzelpersonen 
und wurde Ende 2015 gegründet. Aus Berlin eine Solidarische Stadt zu 
machen heißt, Menschen mit eingeschränktem oder undokumentiertem 
Rechtsstatus Zugang zu städtischen Dienstleistungen zu gewähren“:

http://solidarity-city-berlin.org <http://solidarity-city-berlin.org/>

*Trotz allem: Visionen und Utopien*

*Zukunft für alle*

2019 lud das Leipziger Konzeptwerk Neue Ökonomie zu 13 
Zukunftswerkstätten ein: „Stellt euch das Jahr 2048 vor, überlegt euch, 
was Zukunft für alle sein soll“. Aufbauend darauf sollte im August 2020 
in Leipzig ein großer Kongress „Zukunft für Alle“ stattfinden. Aufgrund 
der Corona-Maßnahmen wurde er überwiegend online durchgeführt:

https://zukunftfueralle.jetzt/ <https://zukunftfueralle.jetzt/>

Das Buch zum Kongress ist im oekom Verlag erschienen unter dem Titel 
„Eine Vision für 2048“, und steht auch online zum kostenlosen Download 
bereit:

www.zukunftfueralle.jetzt/buch-zum-kongress/ 
<https://www.zukunftfueralle.jetzt/buch-zum-kongress/>

*Szenen aus einer Welt von morgen*

Leute von Attac haben gemeinsam mit den Audioutopistas (Aktivist*innen, 
Journalist*innen und Wissenschaftler*innen) utopische Texte über das 
Leben im Jahr 2048 zusammengetragen.

Die Audioutopistas stellten daraus einen Podcast zusammen, der auch in 
einer Textfassung vorliegt. Der Podcast wurde auf dem Kongress „Zukunft 
für alle“ in einem Online-Workshop vorgestellt und diskutiert: „Was 
brauchen wir, um aus der alternativen Blase herauszukommen, vielen 
Menschen Lust auf eine andere Zukunft zu machen und Ängste zu nehmen?“

Die Audioutopistas freuen sich über Einladungen:

www.attac.de/audioutopistas <https://www.attac.de/audioutopistas>

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*Mailinglisten des NETZ BB:*

Angebote und Informationen des NETZ für Selbstverwaltung und Kooperation 
Berlin-Brandenburg (teils auch auch überregional): 
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/netz 
<https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/netz>

Mailingliste zum Thema "Solidarische Ökonomie in Berlin-Brandenburg": 
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/solioeko 
<https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/solioeko>

Mailingliste für die deutschsprachigen Vernetzung zur Vorbereitung des 
Weltsozialforum Transformatorische Ökonomie im Juni 2020 in Barcelona 
(und danach): 
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/wsf-transformoek 
<https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/wsf-transformoek>

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/*Impressum*/

*netz aktuell – Mitgliederrundbrief des NETZ für Selbstverwaltung und 
Kooperation Berlin-Brandenburg e.V.*

*Verantwortlich: *Elisabeth Voß, Tel.: 030 - 216 91 05, 
_elisabeth.voss at netz-bb.de_ <mailto:elisabeth.voss at netz-bb.de>, 
_www.netz-bb.de_ <http://www.netz-bb.de/>

Die Inhalte dieser Ausgabe wurden sorgfältig und nach bestem Wissen 
zusammengestellt. Wir übernehmen keinerlei Haftung für Irrtümer oder 
versehentlich falsche Angaben, und bitten in diesen Fällen um Nachricht.



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10827 Berlin
Tel.: 0049 - (0)30 - 216 91 05 (AB)
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