[netz-bb] Für ganz Kurzentschlossene: 17./18.3.2018 Anti-Bias-Wochenendworkshop

solar e.V. Berlin organize at solarev.org
Fr Mär 16 11:41:30 CET 2018


Da zwei Menschen spontan wegen Krankheit absagen mussten, haben wir nun
noch zwei Plätze bei unserem Wochenendseminar morgen/übermorgen
(17./18.3.) zum Anti-Bias-Ansatz in Berlin frei... Interessent_innen
können sich noch kurzfristig anmelden!

____________


*WOCHENENDWORKSHOP: Der Anti-Bias-Ansatz als Beispiel für
intersektionale Ansätze *
*Sa. 17. März 2018*  (10:00h) bis*So. 18. März**2018* (17:30) im
tagungswerk im KuBiZ, Berlin-Weißensee

Der Anti-Bias-Ansatz ist ein maßgeblich in Südafrika (nach der
Apartheid) weiterentwickelter pädagogischer Ansatz zur
Auseinandersetzung mit eigenen rassistischen Vorurteilen & Stereotypen.
Der Anti-Bias-Ansatz zeichnet sich durch seine starke praxis- &
handlungsorientierte Ausrichtung aus, Ausgangs- & Ansatzpunkt für
Veränderungen hin zu einer diskriminierungsfreieren Gesellschaft ist
dabei immer die eigene Person. Mit intersektionalen Ansätzen in der
politischen und entwicklungspolitischen Bildungsarbeit sind pädagogische
Methoden gemeint, die die Verschränkung und Interdependenz verschiedener
Positionen sozialer Ungleichheit (wie Ethnizität, Klasse, Geschlecht,
Nationalität etc.) in den Blick nehmen und gleichzeitig verschiedene
Perspektiven (Nord- & Südperspektiven) in die Bildungsarbeit
integrieren. Mit Hilfe dieser Ansätze lässt sich die Komplexität von
Flucht- & Migrationsursachen besser verstehen, da verschiedene Faktoren
(Pull- & Push-Faktoren)& ihre Wechselwirkungen, die zum Verlassen des
Herkunftslandes führen, berücksichtigt werden. Damit helfen
intersektionale Ansätze auch dabei, stereotype Erklärungsmuster für
Flucht und Migration, die von Rechtspopulisten und Rassisten zur
Stimmungsmache benutzt werden, zu erkennen, zu entlarven und zu widerlegen.

*[Achtung: Die Veranstaltung richtet sich insbesondere auch an
Teilnehmende mit Wohnort außerhalb Berlins. Fahrtkosten können nach
Absprache (teilweise) erstattet werden!]*

*Teilnahmebeitrag*: 40€ (reduziert 25€), inkl. Übernachtung und
Vollverpflegung (öko-fair).
Die *Anmeldung* erfolgt unter http://solarev.org/be-aware/anmeldung.
*

_Ausblick: __
_Tagesseminar: Auf den Spuren des deutschen Kolonialismus**
**Sa. 14. April 2018*, 10:00 – 18:00 Uhrin Berlin


Dieses Seminar besteht aus zwei Teilen. Zunächst treffen wir uns in
Berlin-Mitte zu einem *Stadtrundgang* zur Berliner Kolonialgeschichte.
Zum gemeinsamen Mittagessen fahren wir nach Weißensee, wo der zweite
Teil im /tagungswerk/ Seminar- und Gästehaus stattfindet.

In den letzten Jahren zeigt der soziale und politische Kampf von
Nachkommen der Opfer des deutschen Kolonialismus erste Wirkungen: Ihre
Perspektiven und Forderungen werden sichtbarer und sind in den
gesellschaftlichen Diskursen vernehmbarer, erste Teilerfolge durch eine
partielle Verantwortungsübernahme für die Verbrechen der Kolonialzeit
durch die ehemalige Kolonialmacht wurden erzielt. Trotzdem gilt die
Kolonialzeit vielen Deutschen bis heute als eher unwichtige Epoche und
zentrale Forderungen bleiben bisher unerfüllt.

Als Teil der kritischen Auseinandersetzung mit dem deutschen
Kolonialismus nehmen wir in diesem Seminar die Auswirkungen der
(post-)kolonialen Ordnungen (gesellschaftlich, politisch, sozial,
kulturell, ökonomisch) bis heute auf das Leben der Menschen in den
ehemaligen Kolonien und auf Berlin als Hauptstadt der ehemaligen
Kolonialmacht in den Blick.
 
Am Vormittag werden wir zentrale Orte deutscher Kolonialgeschichte in
Berlin während eines Stadtrundgangs vorstellen und ihre Aktualität bis
in die heutige Zeit aufzeigen. Israel Kaunatjike, ein Angehöriger der
Herero im heutigen Namibia, wird im zweiten Teil des Seminars am
Beispiel der Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im damaligen
Deutsch-Südwestafrika von seinem Kampf für die Anerkennung der
Verbrechen und die Entschädigung der Opfer berichten.

Mit diesem Seminar wollen wir auch Gemeinsamkeiten und Unterschieden in
den jeweiligen Erinnerungskulturen in Afrika und hier in Europa
aufzeigen und unsere Sichtweisen auf den deutschen Kolonialismus erweitern.


/Israel Kaunatjike wurde 1947 in Okahandja, der Hauptstadt der Herero,
in Namibia geboren. Seit 1970 lebt er in Berlin. Er kämpft seit langem
für die Anerkennung des Völkermordes der Deutschen in den Kolonien und
die Entschädigung der Opfer./

Teilnahmebeitrag: 10€ (reduziert 5€), inkl. Mittagessen (öko-fair).
/Die *Anmeldung* erfolgt unter http://solarev.org/be-aware/anmeldung./

_______________________________________________________________________________________________

Die Seminare werden im Rahmen des Projektes /be aware!/
<https://solarev.org/be-aware/> gefördert durch Engagement global/BMZ,
Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit Berlin sowie die Heidehof
Stiftung.





Mehr Informationen über die Mailingliste SoliOeko