[netz-bb] Bitte um Unterstützung solidarischer Projekte

Elisabeth Voss post at elisabeth-voss.de
Mi Dez 21 14:05:57 CET 2016


Liebe Freundinnen und Freunde des solidarischen Wirtschaftens,

zum Jahresende möchte ich diejenigen von Euch, die noch etwas Geld 
abgeben können, um die Unterstützung von Projekten bitten, die mir 
besonders am Herzen liegen: Das *Alarmphone* rettet Flüchtlinge vor dem 
Ertrinken im Mittelmeer; solidarische Selbsthilfe in Griechenland 
organisieren zum Beispiel das *Nachbarschaftszentrum Perama* bei Athen 
und *Pervolarides* in Thessaloniki; die Kooperative *Cecosesola* in 
Venezuela ist von der Krise hart getroffen.

Unten habe ich kurze Beschreibungen zu diesen vier Gruppen 
zusammengestellt, mit Leseempfehlungen und Links zu weiteren Infos und 
zu den Bankverbindungen für Spenden.

Herzliche Grüße und friedliche Feiertage

Elisabeth


*Alarmphone*

In diesem selbstorganisierten Callcenter arbeiten seit Oktober 2014 rund 
um die Uhr mehr als 120 Menschen in vielen Ländern Europas und 
Nordafrikas in ehrenamtlichen Acht-Stunden-Schichten. Sie nehmen 
Informationen über Bootsrouten sowie Notrufe entgegen, alarmieren bei 
Bedarf die Küstenwachen, halten Kontakt mit den Menschen, die vom 
Ertrinken bedroht sind, und mobilisieren notfalls das Internationale 
Flüchtlingshilfswerk und die Öffentlichkeit. Ihre Arbeit ist 
gleichzeitig Nothilfe und politischer Protest gegen das mörderische 
Grenzregime.

Bericht über das erste Jahr Alarmphone (pdf):

https://www.alarmphone.org/wp-content/uploads/sites/25/2016/01/AP-1-Jahr-Doku-DT-Screen.pdf

Buchbesprechung in Oya 41/2016:

http://www.oya-online.de/article/read/2578-moving_on_buchbesprechung.html

Das Alarmphone braucht dringend Spenden für seine lebensrettende Arbeit, 
Infos und Kontonummer hier:

https://alarmphone.org/de/spenden/


_Kurzinfo: Solidarische Selbsthilfe in Griechenland_

Die deutsche Politik ist wesentlich verantwortlich für die 
Sparprogramme, unter denen so viele in Griechenland zu leiden haben. 
Arbeitslosengeld gibt es höchstens für ein Jahr, danach sind die 
Menschen auf Unterstützung durch Verwandte angewiesen. Umso 
beeindruckender finde ich es, wie sie sich in dieser Situation 
zusammentun, sich gegenseitig unterstützen, und auch noch anderen 
helfen, vor allem auch Flüchtlingen, die unter menschenunwürdigen 
Bedingungen in Lagern zusammengepfercht werden. So gelingt es – wenn 
auch oft nur notdürftig – die materielle Not zu lindern, und einen 
sozialen Zusammenhalt zu organisieren, damit nicht Vereinzelte in 
hilfloser Depression versinken. Diese Selbsthilfe ist gleichzeitig eine 
Anklage gegen die Kolonialisierung und die Forderung nach einem würdigen 
Leben für alle.

Ein paar Infos und Links zu Griechenland habe ich hier zusammengestellt: 
http://griechenland.solioeko.de/


*Nachbarschaftszentrum Perama (bei Athen)*

Nach den Platzbesetzungen 2011 organisierten sich Erwerbslose auch in 
der Hafenstadt Perama bei Athen. Sie versammeln sich regelmäßig in ihren 
Ladenräumen und beraten, wie sie sich gegenseitig unterstützen können. 
So organisieren sie zum Beispiel Aktionen gegen das Abschalten von 
Strom, für kostenlosen Nahverkehr und gegen Zwangsräumungen. Mit 
Lebensmitteln und Kleidung versorgen sie nicht nur sich selbst, sondern 
unterstützen auch Flüchtlinge. Das regelmäßige gemeinsame Essen hilft 
gegen den Hunger und schafft solidarische Gemeinschaft.

Ein aktueller Bericht über den „Besuch im sozialen Zentrum Perama“ ist 
in der Broschüre der gewerkschaftlichen Solireisegruppe 2016 
veröffentlicht (pdf Seite 16):

https://griechenlandsoli.files.wordpress.com/2016/12/reisetagebuch.pdf

Das Nachbarschaftszentrum braucht Spenden für die Ausstattung der Küche, 
und um Lebensmittel einzukaufen. Überweisung bitte an:

Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V. 
http://www.einwohnerverein-stgeorg.de/
IBAN: DE77 200505501230126359
BIC: HASPDEHHXXX
Verwendungszweck: Perama
Für Spendenquittungen bitte den Namen und die Adresse angeben.


*Pervolarides (in Thessaloniki)*

Mehrere Familien in Thessaloniki haben sich zusammengetan, um eine 
Grundversorgung mit Lebensmitteln für sich und die Nachbarschaft zu 
organisieren. Gemüse und Fisch können sie von einem Großmarkt abholen, 
sie kochen Marmelade ein und ernten Oliven von brachliegenden Feldern, 
aus denen sie Öl herstellen. Was sie nicht selbst brauchen, schenken sie 
Flüchtlingen. Einige aus der Gruppe bauen eine Imkerei-Kooperative auf. 
Sie brauchen Spenden für die Miete der Kellerräume, in denen sie ihre 
Gerätschaften lagern und die Lebensmittelspenden verteilen, für 
Transportkosten, sowie für die Ausstattung der Imkerei-Kooperative:

Mehr Infos zu Pervolarides und Spendenkonto: 
http://respekt-für-griechenland.de/?p=1251


*Cecosesola (in Venezuela)*

Bereits seit 1967 besteht der genossenschaftliche Zusammenschluss im 
venezolanischen Barquisimeto, der für seine ausgeprägte Basisdemokratie 
bekannt ist. Mit einem Gesundheitszentrum, einem Bestattungsinstitut und 
großen Gemüsemärkten versorgen die Mitglieder nicht nur sich selbst, 
sondern zigtausend NachbarInnen. Dies gestaltet sich jedoch in der 
aktuellen Krise mit hoher Inflationsrate und Mangel an allem 
Lebensnotwendigen immer schwieriger.

2012 erschien ein spannendes Buch von und über Cecosesola:

http://diebuchmacherei.de/produkt/auf-dem-weg-gelebte-utopie-einer-kooperative-in-venezuela/

Buchbesprechung in Contraste:

https://netz-bb.netz.coop/fileadmin/user_upload/Heft331-Seite3.pdf

Am 29.11.2016 erschien im ND der Beitrag von Jorge Rath: „Gemeinsam 
planen statt Anweisungen ausführen“:

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1033728.gemeinsam-planen-statt-anweisungen-ausfuehren.html

Spenden werden vor allem für das Gesundheitszentrum benötigt, in dem 
sowohl schulmedizinische als auch alternative Behandlungsmethoden 
angeboten werden. Der Spendenaufruf vom Februar 2016 ist immer noch aktuell:

http://cecosesola.solioeko.de/ und

https://netz-bb.netz.coop/fileadmin/user_upload/2016-02-spendenaufruf_cecosesola.pdf


-- 

Elisabeth Voß
Dipl. Betriebswirtin (FH) / freiberufliche Publizistin
Tel.: 0049 - (0)30 - 216 91 05
www.elisabeth-voss.de

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