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<p>Pressemitteilung<br>
</p>
Bonn, 28.10.2021<br>
<p><b>Vier Kriegsgegner*innen erklären: „Wir sind auch
verantwortlich für das, was wir nicht tun“</b><br>
<br>
Am heutigen Donnerstag wurden vier Aktivist*innen vom Amtsgericht
Bonn zu einem Bußgeld von 200€ bis 500€ verurteilt. Im Rahmen der
„Gewaltfreien Aktion GÜZ abschaffen“ besetzten sie im Sommer 2020
zusammen mit 19 weiteren Kriegsgegner*innen das
Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Altmark, um den Übungsbetrieb zu
stören. Vor dem Gericht protestierten 16 Unterstützer*innen im
Rahmen einer Mahnwache gegen die Kriegsübungen der Bundeswehr und
die Verhängung von Bußgeldern für Aktivist*innen. <br>
<br>
Jojo Müller aus der Pfalz erklärte vor Gericht: „Während wir uns
heute und in den kommenden Wochen vor diesem Gericht für eine
Ordnungswidrigkeit verantworten müssen, klagen wir auf der anderen
Seite das weitaus größere Unrecht des militärischen Status Quo an.
Wenn in den nächsten Jahrzehnten das System Militär weiterhin das
dominante Mittel zur „Lösung“ bleiben sollte, wenn wir nicht
Mittel und Wege gefunden haben, aufkommendes Konfliktpotenzial
anderweitig zu entschärfen, wenn wir nicht massiv abgerüstet und
die Bundeswehr in eine zivile Friedens- und
Katastrophenschutzmacht umgewandelt haben, dann werden wir uns als
globale Gemeinschaft in Situationen wiederfinden, die enorm viel
Zündstoff für Kriege bergen.“<br>
Als ausgebildete Klimaschutzmanagerin ergänzt sie:
„Militarisierung ist ein enorm ressourcen- und
treibhausgasausfwändiger Bereich und damit einer der wichtigsten
unterschätzten Klimakiller.“<br>
<br>
Ernst-Ludwig Iskenius, ehemaliger Kinderarzt aus Lübtheen,
berichtete von seinen Erfahrungen in ehemaligen Jugoslawien: „Ich
war 3 Jahre während des Krieges in der Verantwortung für
humanitäre Hilfe unterwegs. Ich bin Zeuge von Zerstörung,
Menschenrechtsverletzungen, ethnischen Säuberungen und
individueller und sozialer Gesundheitsschädigung geworden. Das
führte mich zu dem Schluß: Krieg ist die schlimmste Krankheit,
eine durch Menschen verursachte Seuche. Ihr ist nicht mit
vorbereiteten militärischen Gewaltmaßnahmen zu begegnen, sondern
nur mit konsequenten zivil-präventiven Maßnahmen.“ In seinem
Schlusswort erklärte er: "Wir sind nicht nur verantwortlich für
das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun."<br>
<br>
Dies Ansicht teilten auch die beiden anderen „Mittäter*innen“:
Rüdiger Wilke aus Bischofferode hat sich an der Aktion beteiligt,
„weil ich die immer größer werdende Gefahr eines atomaren
Konflikts sehe und die Schwelle zur Auslösung eines solchen
Konflikts sich immer weiter absenkt – dagegen wollte ich handeln.“<br>
<br>
Elke Schrage, Gynäkologin aus Branschweig, erläuterte die Basis
ihres Handelns: „"Von deutschem Boden soll kein Krieg mehr
ausgehen" ist tief in der sozialen Genetik der Bundesrepublik und
in mir verwurzelt. Dieser Grundwert wird durch die Vorbereitung
von Angriffskriegen, die auf dem GÜZ geübt werden, mit Füßen
getreten. <br>
<br>
Das „Gefechtsübungszentrum Heer“ nördlich von Magdeburg ist mit
seinen 232 km² und der genutzten Technik einer der modernsten
Truppenübungsplätze Europas. Soldat*innen aus vielen Nato-Ländern
werden dort auf ihre Auslandseinsätze vorbereitet, selbst
Häuserkampf wird dort geübt. Alle deutschen Soldat*innen, die in
den letzten 20 Jahren in Afghanistan eingesetzt wurden, haben dort
das Töten geübt.<br>
<br>
Für die Besetzung des Truppenübungsplatzes Altmark im August 2020
bekamen in den vergangenen Monaten 20 Aktivist*innen
Bußgeldbescheide in Höhe von 200 bis 500 Euro.<br>
Die Prozessreihe wird am 15.11.2021 fortgesetzt. <br>
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<br>
Pressefotos der Aktion 2020 können zur freien Verwendung hier
heruntergeladen werden:<br>
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</a><br>
Pressekontakt:<br>
Katja Tempel<br>
0160- 44 00 206 <br>
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:kontakt@gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de">kontakt@gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de</a> <br>
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href="www.gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de">www.gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de</a>
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</p>
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