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<p><font face="Calibri">Pressemitteilung<br>
<b>18.9.2020, 10:15 Uhr</b></font></p>
<p><font face="Calibri"><b>Aktivist*innen besetzen
Truppenübungsplatz Altmark</b><b><br>
</b><b>Bundeswehr muss Kriegsübung stoppen</b></font></p>
<p><b><font face="Calibri"><br>
20 Antimilitarist*innen haben am Vormittag das
Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) besetzt, um auf die
Kriegsvorbereitungen in der Altmark aufmerksam zu machen.
Jährlich üben hier mehr als 20.000 Soldat*innen aus vielen
Nato-Mitgliedsstaaten den Kampfeinsatz im Ausland. „Krieg
beginnt hier“ steht auf einem der Banner.</font></b></p>
<p><font face="Calibri">Die Aktivist*innen gelangten fast
ungehindert auf den 230km² großen Truppenübungsplatz. Ihr Ziel
war das ehemalige Heidedorf Salchau, dass 1936 für die
Truppenübungsplatznutzung weichen musste. Sie hängten Wäsche
auf, begannen den Boden zu beackern. „Wir machen diesen Ort
wieder lebendig und damit schützenswert, wie die gesamte
Colbitz-Letzinger Heide“ so Helmut Adolf. „Und gleichzeitig
erinnern wir an alle Menschen, die wegen militärischer Konflikte
Flucht und Vertreibung erleiden mussten“ ergänzt Fedele Friede.</font></p>
<p><font face="Calibri">Einige der Kinder, die in Salchau
aufwuchsen, lebten vor ein paar Jahren noch. So auch Günter
Horn. Als 1936 das Dorf geräumt wurde, um die militärischen
Versuche zu intensivieren, sei das für ihn der Auftakt des
Krieges gewesen. Das sei etwas, was er erst im Nachhinein so
sehe. Er erzählte bei einer Gedenkfeier darüber, wie er als
17-Jähriger eingezogen und an der Ostfront verletzt wurde und
dadurch knapp der russischen Gefangenschaft entkam. Nach dem
Krieg sei er Historiker geworden, "um die Gründe herauszufinden,
wie denn so ein unsäglicher Krieg mit soviel Leid beginnen
konnte", sagte er. Er wünschte, er hätte es nicht getan, gestand
er vor den Zuhörern. Die Gründe für Kriege mögen manchmal
vertretbar sein, wenn es beispielsweise um Schutz des eigenen
Landes gehe, sagte er. "Viel öfter sind sie es aber nicht. Ich
kann nur hoffen, dass Deutschland solche Zeiten nicht mehr
erleben muss", sagte der 90jährige im Jahr 2017. "Bitte vergesst
unser Salchau nicht", schloss er seine Rede. (Quelle:
Volksstimme 2012, 2017)</font></p>
<p><font face="Calibri">Daran knüpfen die Besetzer*innen an: „Nie
wieder Krieg“ darin sind sie sich mit Günter Horn einig und
genau deswegen haben sie als Ziel ihrer Aktion Salchau gewählt.<br>
Der Truppenübungsplatz Altmark zählt mit der genutzten Technik
und seiner Größe zu den modernsten der Welt. Kampfsituationen
mit Panzern und im Nah- und Häuserkampf werden geübt und per
Übertragungstechnik an die Auswertezentrale übermittelt und
bewertet. In diesen Tagen übt dort ein Panzerbatallion aus
Thüringen für ihren tötenden Einsatz.<br>
Bewusst wird die Landschaft vegetationsarm gehalten und
Übungsdörfer im Stil der Einsatzgebiete gestaltet. Im nördlichen
Zentrum des Platzes wurde für 140 Millionen Euro ein
Feldflughafen und die Kampfstadt „Schnöggersburg“ gebaut. Dort
gibt es Wohn- und Elendsviertel, ein Schwimmbad, einen
Sakralbau, die einzige U-Bahn in Sachsen-Anhalt. Hier lässt sich
nicht nur der Krieg anderswo üben, sondern auch die
Aufstandsbekämpfung im eigenen Land.<br>
Mit ihren emissionsreichen Übungen gehören die militärischen
Einheiten, die auf dem Truppenübungsplatz trainieren, zu den
größten Klimakillern. Aber nicht nur der Übungsbetrieb schädigt
das Klima, auch die Kampfeinsätze weltweit tragen zur Klimakrise
bei.<br>
Die „Gewaltfreie Aktion GÜZ abschaffen“ mobilisiert seit 2014
immer wieder zu Besetzungen des militärischen Gebietes. In ihr
arbeiten Menschen aus der BI OFFENe HEIDe, dem Jungen Netzwerk
für politische Aktionen (JunepA) und weitere engagierte
Friedensaktivist*innen mit.</font></p>
<p><b><font face="Calibri">Mit ihrer Platzbesetzung fordern die
Aktivist*innen, die Schließung des Truppenübungsplatzes, die
Abschaffung der Bundeswehr und die verstärkte Ausbildung und
Finanzierung von Friedensfachkräften.</font></b></p>
<p><font face="Calibri"><b>Zur Zeit dauert die Besetzung noch an.</b><br>
</font></p>
<p><font face="Calibri">Pressesprecherin:<br>
Katja Tempel (vor Ort) 0160-4400206<br>
Helmut Adolf (vor Ort) 0171- 8309988<br>
Pressebüro (Jan Stehn) 01590- 5050799<br>
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:kontakt@gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de">kontakt@gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de</a><br>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de">http://www.gewaltfreie-aktion-guez-abschaffen.de</a><br>
Foto (demnächst auch von der Aktion) zu freien Verfügung und zur
Veröffentlichung unter Angabe der Quelle: GÜZ abschaffen :
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.flickr.com/photos/junepa/albums/72157715968298088">https://www.flickr.com/photos/junepa/albums/72157715968298088</a></font><br>
</p>
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