[PM CompassCollective] 20 Menschen aus Seenot im Mittelmeer gerettet

KatjaTempel presse at compass-collective.org
Mo Okt 30 14:44:36 CET 2023


Westliches Mittelmeer, 30.10.23

*20 Menschen auf dem Mittelmeer von wendländischem Segelboot aus Seenot 
gerettet*

Heute morgen hat die Besatzung des wendländischen Segelboots Trotamar 
III 20 Menschen aus akuter Seenot gerettet.

Dabei handelt es sich um vier Ägypter:innen, 14 Eritrea:innen und zwei 
Südsudanes:innen. Die Menschen waren vor vier Tagen in Libyen  
aufgebrochen. Schon bald versagten die Motoren und das Boot driftete im 
Wellengang. Ein Frachter setzte einen Notruf ab und das Boot konnte in 
dessen Windschatten die Nacht überstehen. Doch das Wetter wurde rauher 
und um 8 Uhr morgens bei Windstärken um 5 Beaufort und Wellen von 2 
Meter Höhe nahm die Crew der Trotamar III in Absprache mit dem Kapitän 
des Frachters die 20 Seebrüchigen an Bord. Gleichzeitig wurden die 
Seeschiffahrtsbehörden informiert und gebeten, Hilfe zu schicken.

Die 13m lange Segelyacht Trotamar III ist seit August 2023 im dritten 
Einsatz auf der sogenannten Tunesienroute zwischen Lampedusa und 
Tunesien. Das CompassCollective sucht die Region nach Seenotfällen ab 
und rettet im Ernstfall auch selber. An Bord des Segelbootes befinden 
sich 230 Rettungswesten, zwei Centfloats (Rettungsschläuche) und 
Rettungsinseln, um im schlimmsten Fall Menschen über Wasser halten zu 
können.

Am heutigen Vormittag blieb der Crew keine andere Wahl, als die Menschen 
direkt auf ihr Boot aufzunehmen. Sie werden jetzt mit Wasser, Tee, 
warmen Essen und Rettungsdecken versorgt. Auch einfache medizinische 
Fälle können an Bord behandelt werden.

Schon gestern Vormittag, am 29.10.2023 fand die Besatzung ein 
seeuntaugliches Boot mit 40 Menschen. Sie verteilte Rettungswesten, 
Wasser, Müsliriegel und Schöpfbecher, damit das hereinbrechende Wasser 
aus dem Boot geschöpft werden konnte. Um das Boot gewichtsmäßig zu 
entlasten, wurden 4 Personen an Bord genommen. Die italienische 
Küstenwache reagierte auf den Notruf der Trotamar III und traf sieben 
Stunden nach Absetzen des Notrufs an dem Unglücksort ein. Sie übernahmen 
die Menschen aus dem Boot und auch die vier, die auf der Trotamar III 
ausharrten. Um 14.10 Uhr gestern hieß es: Operation completed.

Die Crew der Trotamar III und die 20 geretteten Menschen warten jetzt 
auf die dringend benötigte Zuweisung eines Sicheren Hafen. Das dies 
angesichts der fragilen Lage auf dem Segelboot nur Lampedusa sein kann, 
steht für alle Beteiligten außer Frage. Bisher gibt es keine Antwort der 
Behörden.

Die Verstärkung der Civil Fleet im Mittelmeer stammt aus dem Wendland, 
der Region in Niedersachsen, die 40 Jahre lang von der 
Auseinandersetzung um die Atomenergie geprägt wurde. 
Zivilgesellschaftlicher Protest konnte am Ende ein Atommüll-Endlager in 
Gorleben verhindern und bringt jetzt den Rückenwind, um solidarisch 
gegen Abschottung und das Sterben auf dem Mittelmeer anzusegeln.

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