[Lebenslaute-Info] 2011 > 3. Rundmail (7.12.): Anmelden für Waltershausen, 6.-8. Januar
Lebenslaute-Info-Verteiler
lebenslaute-info at listi.jpberlin.de
Mi Dez 7 21:33:06 CET 2011
Liebe Freundinnen und Freunde, Menschen der LEBENSLAUTE!
Ein ereignisreiches Jahr geht zuende. Unter dem Namen LEBENSLAUTE gab es
am "Kriegsflughafen" Leipzig-Halle eine noch klangvollere Sommeraktion als
in den letzten beiden Jahren, auf www.lebenslaute.net wieder sehr gut
multimedial dokumentiert. Keine zwei Monate später wurde im Rahmen eines
Wochenendes die Atom-Endlagerbaustelle Gorleben von 40 Musiker*innen
lebenslaut blockiert - also in der Stärke früherer Jahresaktionen! Dazu
ein Bericht am Ende dieser Mail. Es gab - leider - keine weiteren
Rundmails mobilisierend zu und nach den kleinen Regionalaktionen wie zum
Beispiel den lebenslauten Beiträgen der letzten Castortransport-Proteste
Ende November. Die meisten der Aktionen und konventionelleren Auftritte
sind aber mittlerweile zumindest aufgelistet auf unserer Homepageseite
Regionalaktionen (http://www.lebenslaute.net/?page_id=112).
Weihnachtstipp: Stöbern auf www.lebenslaute.net, Links folgen, Lust und
Ideen für zukünftiges Musizieren entwickeln und damit hin zum
Winter-Jahrestreffen der LEBENSLAUTE!
Nach neun Januartreffen in Folge im ostwestfälischen Herford - danke
nochmal für die immer gelobten, atmosphärischen und herzlich warmen
Treffen! - findet das LEBENSLAUTE-Jahrestreffen 2012 mal wieder in einer
anderen Kommune statt. Einige Kommunard*innen der Thüringer Kommunen KoWa
und Burgmühle Haina haben die letzten Aktionen mitgemacht und werden uns
nun am LL-traditionellen ersten Wochenende nach Neujahr beherbergen. Lest
ihre Einladung und meldet euch vor Weihnachten an!
1.) Einladung zum Wintertreffen (von vier Lebenslauten aus der KoWa und
der Burgmühle Haina)
Wir möchten Euch ganz herzlich zum Lebenslaute-Neujahrstreffen von Freitag
6.- Sonntag 8.1. 2011 einladen. Es findet diesmal in der Kommune
Waltershausen www.kommune-kowa.de in Thüringen statt. Beginn ist am
Freitag 18.00 Uhr mit einem gemeinsamen Abendessen und das Ganze geht bis
Sonntagmittag.
Wir wollen die Lebenslaute-Aktion 2012 planen, klönen oder schwätza, Musik
machen, spielen, spazieren gehen und was uns sonst noch so einfällt. Es
besteht auch die Möglichkeit, die Kommune anzusehen und mehr über sie zu
erfahren. Wir haben einen beheizten Tagungsraum von 100 qm Größe zu
Verfügung, Essen (bio-vegetarisch oder auf Wunsch vegan) ist organisiert
und schlafen können bis zu 20 Menschen auf Matratzen in verschiedenen
beheizten Zimmern. Darüberhinaus gibt es dann noch die Möglichkeit, auf
Isomatten in warmen Räumen zu nächtigen.
Themen- Vorschläge sind willkommen, möglichst schon vorbereitet, damit wir
nicht soviel Zeit vor dem PC verbringen müssen, um genauere Informationen
zu bekommen. Eine Aktionseinladung aus 2011 von der Aktion „Aufschrei“
gegen Kleinwaffenfabrikation zum Beispiel bei der Firma "Heckler und Koch"
in Oberndorf am Neckar wurde für 2012 noch einmal erneuert und bekräftigt.
Wie kommst Du zu uns?: Waltershausen (Bahnhof) ist in 2 Minuten Entfernung
zur Kommune. Vom Bahnhof aus über die Straße, um die Straßenbahnschleife
links herum gehen und in die Toreinfahrt des großen Backsteingebäudes
reingehen.
Wer mit dem Auto kommt: A4 Dresden-Frankfurt von Erfurt oder Eisenach
kommend die Ausfahrt Waltershausen benutzen. Dann in den Ort rein bis zu
einem improvisierten Kreisverkehr, dann rechts in Richtung Innenstadt und
gleich wieder links in die August-Bebel-Str. einbiegen. Dann in die
Toreinfahrt des großen Backsteingebäudes auf der rechten Seite
hineingehen.
Wir bitten wegen der organisatorischen Planungen bitte vor Weihnachten um
Anmeldung. Fahrtkosten können umverteilt werden, Unkostenbeitrag nach
Selbsteinschätzung (Orientierungswert 25 Euro für das gesamte Wochenende).
An den Kosten soll eine Teilnahme nicht scheitern. => Anmeldung und
Klärung offener Fragen bitte per e-mail an info ät kommune-kowa.de.
Postanschrift: August-Bebel-Str.4, 99880 Waltershausen.
2.) Lebenslaute in Aktion - Bericht zur Blockade der Endlagerbaustelle in
Gorleben am 30.10. 2011 (Fotolink auf www.gorleben365.de)
Wie angekündigt haben sich am frühen Sonntagmorgen einige Menschen auf den
Weg begeben, den regulären Arbeitsbetrieb an der illegalen
Endlagerbaustelle in Gorleben zu stören, indem die Durchfahrten zum
Gelände durch Blockaden des Aktionsorchesters Lebenslaute versperrt
wurden.
Nach einem intensiven Samstagnachmittag, der gefüllt war mit dem Proben
der Musik, die am nächsten Tag erklingen würde, sollte es dann am frühen
Abend darum gehen, gemeinsam zu entscheiden, wie der nächste Tag so
ablaufen kann, dass sich alle Beteiligten mit der Aktion identifizieren
und sich wohlfühlen. Eine große Rolle spielte dabei die Kampagne
gorleben365, in deren Rahmen Lebenslaute zu dieser Aktion zusammengekommen
ist. Hierbei wurde wieder deutlich, dass der Widerstand in der Region seit
Jahrzehnten praktische Erfahrung angesammelt hat und wir sowohl inhaltlich
als auch, was das mögliche Gelingen oder Nichtgelingen dieser und
zurückliegender Aktionen angeht, entsprechend kompetent informiert wurden.
Dadurch, dass das Kampagnenteam von gorleben365 die gesamte Aktion
begleitet, wird es der Blockade erheblich erleichtert, Entscheidungen zu
treffen, weil z.B. nicht viel gerätselt werden braucht, wie gut oder
schlecht die Tore zu erreichen sind bzw. wie das Gelände und die Umgebung
dieses sogenannten Erkundungsbergwerks überhaupt beschaffen ist. Das ist
besonders, weil dadurch Menschen mit verschiedenen Erfahrungshorizonten
transparent gemacht wird, wie bisherige Aktionen verlaufen sind und eben
auch wie die eigene geplante verlaufen könnte. Das ermöglicht es einer
Vielzahl von Menschen, die Arbeiten dort zu behindern und selbst
Erfahrungen für die eigene politische Arbeit zu sammeln, den Widerstand
aktiv zu proben. Gründe dafür gibt es genug.
Praktisch sah es so aus, dass wir nach unserer Ankunft auf einem
öffentlichen Parkplatz ganz in der Nähe in kleinen Gruppen frühmorgens vor
um acht, also in der Zeit des geplanten Wachwechsels, auf dem Weg zu den
Blockadeorten zwar von der Polizei empfangen wurden, diese aber nicht
versucht hat, uns daran zu hindern, alle sechs Zufahrtstore zu erreichen
und uns dort mit 3 bis 5 Menschen niederzulassen. Die Zeit gestalteten wir
mit Frühstück, Unterhalten, Umschauen und eben auch Musik, insgesamt also
alles gemütlich und in Beobachtung des Wachpersonals, welchem nun bange
werden musste, dass sich die 12-stündige Schicht ins Ungewisse verlängert.
Nach etwas 1,5 Stunden und nachdem sich die Polizei für ein Tor
entschieden hatte, wurden die Blockierenden dort zur Seite getragen und
dem Austausch des Wachpersonals stand nichts mehr im Weg. Dennoch konnte
wieder deutlich gemacht werden, dass die Abfälle der atomaren
Energieerzeugung nicht sicher gelagert werden können und der Ausbau in
Gorleben sofort beendet werden muss.
Geschmeichelt vom warmen Frühherbstwetter wurde dann noch zwischen 10 und
14 Uhr mit etwa 40 Musiker_innen Klassik und Pop öffentlich geprobt und
konzertiert, auf der offiziellen Straße zur Baustelle und wieder mit
toller Unterstützung der Menschen vor Ort, sei es Fahnen schwingend,
mitsingend und wippend oder mit Wendländer Anti-Atom-Waffeln.
Jeden Tag einen rebellischen Ausflug wert, 365 mal im Jahr.
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