[Jukss-post] Jukss-Newsletter August 2010

sarah strasser morgengrau.en at web.de
So Aug 15 16:50:53 CEST 2010


Hallo Jukssis,

eigentlich wollten die Organisator_innen des Juksses alle drei Monate
Informationen zum Stand des selbigen über dieses Medium verbreiten, nun
sind seit dem letzten verschickten Jukss-Newsletter aber bereits sechs
Monate vergangen. Die Ursache dafür ist einfach und bitter: Es scheinen
sich derzeit kaum bis gar keine Menschen mehr für den Jukss
verantwortlich zu fühlen, so dass sich viele dringende ToDo's angestaut
haben und es fraglich ist, ob es dieses Jahr (oder gar zukünftig) einen
Jukss geben wird. Die folgende Zeilen werden demnach auf ein
Jukss-Krisen-Newsletter reduziert.


1. KERNORGANISATION

Schon auf dem letzten Jukss in Elmshorn gab nur einen Menschen, der sich
vorstellen konnte bzw. verbindlich dazu bereit erklärte die
Kernorganisation des diesjährigen Juksses zu übernehmen.

In die Kernorga einzusteigen bedeutet in erster Linie verbindlich
(wirklich) viel Zeit und Energie, möglichst über das ganze Jahr, in die
Organisation des Jukss zu stecken. Außerdem sollten Kernorgas einen
Überblick bezüglich der anfallenden Aufgaben behalten, solche bei Bedarf
delegieren und gegebenenfalls Menschen an zugesagte ToDos / Deadlines
erinnern. Jene, die den Überblick über den Stand der Organisation haben,
können auch meistens Newsletter oder eMails an die Jukss-Orga-Liste
umfassender mit Informationen füttern. Fast immer sind die Menschen der
Kernorga auch im Vorstand des jat e.V. (Trägerverein des Jukss ->
http://jukss.de/Jukss-Verein ) und unterschreiben in aller Regel den
Schulvertrag. Sie übernehmen also zudem ein gutes Stück Verantwortung.

Derzeit gibt es anscheinend keine die Kernorga machen wollen oder
machen. Zwar haben einige aus der sich auflösenden Orgagruppe Schulen
besucht, Finanzanträge geschrieben, Orgatreffen vorbereitet/organisiert,
und andere Aufgaben erledigt, aber die Jukssorganisation war und ist für
jene eben nur ein 'Nebenprojekt'. Sprich es gibt grad keine, für die die
Jukssvorbereitung eine primäre Rolle in ihrem Leben spielt.

Da eine sogenannte Kernorga mitunter auch Hierarchien aufbauen kann,
wäre es sicher wünschenswert, dass erstgenannte überflüssig gemacht
würde. Dies würde aber voraussetzen, dass eine größere Orgagruppe (ab
acht Personen erscheint realistisch) gleich viel 'viel' für den Jukss
macht und möglichst auf dem selben Wissensstand ist. Zudem wäre dann
eine noch bessere, regelmäßige, für alle gut nachvollziehbare
Kommunikation innerhalb der Gruppe von Nöten und ein für vieles sich
mitverantwortlich fühlen.


2. ORGATREFFEN

Ob der Jukss dieses Jahr stattfinden kann, wird sich
höchstwahrscheinlich auf dem nächsten Orgatreffen abzeichnen. Dazu wurde
unter 
http://doodle.com/kthg6d3zieqtuqx9 
ein Doodle (Terminfindungsumfrage) eingerichtet. Wenn ihr den
Jukss retten wollt, könnt ihr dort Zeiträume markieren an denen ihr zu
einem Orgatreffen kommen könntet.


3. MANDU'S GEDANKEN (sind nicht unbedingt die der Menschen die sich im
Orgateam verorten!)

"Der Jukss ist für uns alle ein Neben-Projekt. Und für uns als
Individuen auch nicht mehr so unerlässlich, um unsere Ideen einer
anderen Welt umzusetzen, als dass wir nicht auch auf ihn verzichten
könnten. Aber die Frage ist, ob wir kollektiv auf den Jukss verzichten
könnten, ob die Welt auf den Jukss verzichten könnte?

Der Jukss hat viele von uns politisiert oder mit anderen Politisierten
vernetzt, uns das Gefühl gegeben, dass es eine große Familie von
Gleichgesinnten gibt, die beim Zusammentreffen ne Menge bewegen kann.
Klar, da gibt es auch andere Möglichkeiten; aber die Mischung ist
einzigartig. Anders als auf Demos, Festivals, Öko-/Rainbow-Camps geht es
primär um Bildung, also einen kognitiven Zugang zur anderen Welt. Damit
ähnelt der Jukss Jugendkongressen von Jugendpresse, Parteien oder
Umweltverbänden -- und ist dabei von Form wie Inhalt der egalisierendste
(niemand steht über anderen) und utopischste (wir wollen über die
bestehende Ordnung grundsätzlich hinaus).

Damit befinden wir uns gewissermaßen im Selbst-Widerspruch, denn einen
Kongress für die Jugend zu machen, heißt immer, sich pädagogisch
gewissermaßen über andere zu stellen -- und wir sind von unserer
Infrastruktur her bisher immer mehr Teil der bestehenden Ordnung gewesen
als Camps und Festivals auf "befreiten" Kommunen-Geländen.

Hat sowas denn Zukunft?

Oder ist die Zeit des Jugendumweltkongresses aus mannigfaltigen Gründen
abgelaufen? Weil die aktuellen Orgas weder Teil der Jugend noch ihre
Lehrer sein wollen und sogar den Begriff Jugend fragwürdig finden? Weil
Umwelt heute entweder alles umfasst (z.B. jede Form von Polis, von
sozialer Umgebung) oder die konkrete politische Ausrichtung verloren
hat, die er in den letzten Jahrzehnten hatte? Weil Kongress
(eigentlich?) nur durch Identifikation von Menschen als Teil einer
Orga-Gruppe möglich wird und das zu Stress führt, der eigentlich Teil
der zu überwindenden Ordnung ist?

Hier am letzten Punkt könnte eine mögliche Umwälzung beginnen: Wenn es
keinen JAT-Verein mehr gebe, würde kein Stress von außen mehr die Gruppe
formen und jede_r könnte sich wirklich frei entscheiden, ob eine Gruppe
unter der Flagge "Jugendumweltkongress" die seine ist. Und wenn es
keiner Schule bedürfe, um sich zu treffen, dann ebenfalls. Aber was wäre
dann der Jukss noch außer einer weiteren Gelegenheit im Jahr, seine
politische Wahlfamilie zu treffen?

Wem gibt der Jukss so viel, dass er_sie dafür viel geben würde? Oder ist
das die falsche Frage???"


4. JUKSS-TERMIN & STAND DER SCHULSUCHE

Sollte der Jukss dieses Jahr in Leipzig stattfinden, wäre auf Grund der
Ferien in Sachsen (23.12.-02.01.2011) würde sich der Zeitraum für den
Jukss vom 25.12.2010 bis zum 02.01.2011 anbieten.

Es wurden eine ganze Reihe von Staatsschulen, Privatschulen und das
Schulverwaltungsamt in Leipzig bezüglich möglicher Räumlichkeiten
angefragt -- allerdings erfolglos, bis auf die Möglichkeit, in der
Waldorfschule für 7000 Euro den Jukss zu machen, wofür wir Anfang August
ne schriftliche Vertragsvorlage bekommen.

In Freiburg wurden ebenfalls erfolglos Schulen befragt, ansonsten gab es
bisher keine weiteren Versuche zur Raumsuche. Wenn ihr eine Möglichkeit
seht, dann engagiert euch!


Und zwar nicht nur, weil dieses Wochenende das zweite Orga-Treffen in
Folge ausfällt, weil trotz Bemühungen und Chancen noch immer keine
Schule klar ist und die Finanzen nicht auf Vordermensch sind, sondern in
allererster Linie, weil sich niemand mehr mit dem Jukss identifiziert --
es scheint niemandem wichtig, dass es den Jukss gibt.


Zumindest lenken die 5-6 Leute, die bei den letzten Orga-Treffen
regelmäßig dabei waren, ihre utopischen Energien primär in andere
Projekte wie Kochkollektiv, Hausprojekt, Kind, Besetzung, ... aber nicht
in den Jukss.

Abgesehen davon sieht der Stand des Orga-Prozesses situativ gefasst so
aus: Für das nächste Jukss-Orga-Treffen ist noch kein konkreter Zeit-Ort
gefunden worden, aber es war angedacht, ihn wenn möglich in einem
entstehenden Projekt in Mannsdorf/Sachsen zu machen. Es ist die Frage,
ob wir dann daraus ein ultimatives
Jukss-Krisen-Neukonfigurierungs-Treffen machen.

Also, wie geht's weiter??

frägt Mandus [noch wer?]



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