From a.riekeberg at jpberlin.de Thu May 14 00:05:58 2020 From: a.riekeberg at jpberlin.de (a.riekeberg at jpberlin.de) Date: Thu, 14 May 2020 00:05:58 +0200 Subject: [Pirateninfo] neue Formen von Biopiraterie Message-ID: <720c5c5f2c629f957a19cea364d0d970@jpberlin.de> Hallo zusammen, lange war es still auf dieser Liste. Nun ein Hinweis: Das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) hat zum Thema Biopiraterie 2.0 über BioPiraterie per Verwendung von Digitale Sequenz-Information zwei Studien von mir veröffentlicht: ?Biopiraterie 2.0 ? Digitale Sequenz-Information (DSI) und ihr Potential für neue Formen der Biopiraterie? und ?Kaperbriefe für Biopiraterie 2.0. Worauf zielen die Studien über DSI im Vorfeld der 15. Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention?? In verschiedenen internationalen Verhandlungsforen steht die Frage, wem die biologische Vielfalt gehört, wieder auf der Tagesordnung, in diesem Jahr vor allem in der UN-Konvention über biologische Vielfalt CBD. Weil die Möglichkeiten der Synthetischen Biologie immer umfangreicher werden, tritt die Verwendung physisch vorliegender genetischer Ressourcen zunehmend in den Hintergrund gegenüber der Nutzung digitaler Sequenz Information über diese genetischen Ressourcen, die unter dem Begriff ?Digitaler Sequenz-Information (DSI)? gefasst werden. Im Nagoya-Protokoll hat die CBD zwar 2010 gewisse Regelungen zu Vorteilsaufteilung bezüglich genetischer Ressourcen festgelegt. Doch diese können über einen freien Zugang zu DSI leicht ausgehebelt werden. Der wissenschaftliche Beirat der CBD soll über diese Fragen im August beraten und danach die Vertragsstaatenkonferenz der CBD, die allerdings wegen der CoViD-19-Pandemie jüngst von September 2020 auf unbestimmte Zeit vertagt wurde. Mehr dazu in den beiden Studien hier: https://www.fdcl.org/publication/2019-12-30-biopiraterie-2-0/ und hier: https://www.fdcl.org/publication/2020-04-20-kaperbriefe-fuer-biopiraterie-2-0/ Würde mich über Rückmeldungen freuen! Viele Grüße Andreas Riekeberg