[Pirateninfo] Fwd: Pressemitteilung: Europäisches Patentamt unterstützt Biopiraterie von Monsanto
Andreas Riekeberg
a.riekeberg at jpberlin.de
Mi Feb 26 11:21:07 CET 2014
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Von: "no patents on seeds" <info at no-patents-on-seeds.org>
Betreff: Pressemitteilung: Europäisches Patentamt unterstützt Biopiraterie
von Monsanto
Datum: Wed, 26 Feb 2014 10:03:16 +0100
Europäisches Patentamt unterstützt Biopiraterie von Monsanto
Patent auf Nutzung der biologischen Vielfalt zur Anpassung von
Sojapflanzen an Klimawandel erteilt
26. Februar 2014 München. Heute erteilt das Europäische Patentamt (EPA) in
München dem Konzern Monsanto ein Patent auf die Untersuchung und Auswahl
von Sojapflanzen (EP08742297). Diese sollen an unterschiedliche
klimatische Bedingungen angepasst sein und so einen erhöhten Ertrag
ermöglichen. Betroffen sind wilde und gezüchtete Sojapflanzen aus Asien
und Australien. Nach dem Wortlaut des Patentes wurden mehr als 250
Pflanzen aus den Herkunftsregionen untersucht. Für die konventionelle
Züchtung beansprucht Monsanto ein Monopol auf die Verwendung von mehreren
100 Genvarianten, die bei diesen Pflanzen natürlicherweise vorkommen. Das
Patent wurde auch in anderen Ländern wie den USA, Kanada, China und
Südafrika angemeldet, doch bisher scheint das Skandalpatent sonst
nirgendwo erteilt worden zu sein.
„Dieses Patent ist nichts anderes als Biopiraterie in großem Maßstab.
Monsanto versucht, die Kontrolle über die genetische Vielfalt zu erlangen,
die benötigt wird, um beispielsweise Nutzpflanzen an den Klimawandel
anzupassen“, sagt Ruth Tippe für die internationale Koalition Keine
Patente auf Saatgut!. „Nach korrekter Auslegung der europäischen
Patentgesetze darf das EPA keine Patente auf Verfahren zur konventionellen
Züchtung erteilen. Wir brauchen jetzt eine deutliche Reaktion von
europäischen Regierungen, um diese Patente zu stoppen.“
Bereits im Mai 2012 hatte das Europäische Parlament eine Resolution
verabschiedet, die das EPA aufforderte, Produkte aus konventioneller
Züchtung nicht mehr zu patentieren. Die Behörde hat diese Aufforderung
aber bislang weitgehend ignoriert. Eine politische Entscheidung, derartige
Patente zu stoppen, könnte durch den Verwaltungsrat des EPA getroffen
werden, der sich aus den Repräsentanten der Mitgliedsstaaten
zusammensetzt. Die deutsche Bundesregierung hat bereits eine Initiative
auf europäischer Ebene angekündigt. Auch der französische Senat hat im
Januar 2014 die Regierung von Frankreich aufgefordert, hier aktiv zu
werden.
Die Organisationen hinter „Keine Patente auf Saatgut!“ befürchten, dass
Patente die Marktkonzentration im Saatgutbereich weiter vorantreiben
werden und die Grundlagen der Ernährung somit in die weitgehende
Abhängigkeit von einigen wenigen internationalen Konzernen gelangen. Die
Koalition „Keine Patente auf Saatgut!“ wird von Bionext (Niederlande), der
Erklärung von Bern, Gene Watch UK, Greenpeace, Kein Patent auf Leben!,
Misereor, Rete Semi Rurali (Italien), Réseau Semences Paysannes
(Frankreich), Red de Semillas (Spanien), dem norwegischen Development Fund
und Swissaid getragen. Unterstützt von mehreren Hundert Organisationen,
setzt sich die Koalition gegen die Patentierung von Pflanzen und Tieren
ein.
Kontakte:
Ruth Tippe, Tel: 0173.1543409 rtippe at keinpatent.de
Christoph Then, 0049-(0)151/54 63 80 40, info at no-patents-on-seeds.org
Weitere Informationen: http://www.no-patents-on-seeds.org
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