[Pirateninfo] PK mit Tewolde Egziabher: Der Biopiraterie einen Riegel vorschieben, 4.3. Berlin

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Don Mar 3 14:01:15 CET 2005


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Einladung zur Pressekonferenz des Forums Umwelt & Entwicklung 
 
Der Biopiraterie einen Riegel vorschieben

Am 4. März 2005, 13.00 Uhr
Presse- und Besucherzentrum, Raum 4
Reichstagssufer 14
10117 Berlin-Mitte

Mit:
Tewolde Egziabher, Leiter der Umweltschutzbehörde Äthiopiens und langjähriger Kenner internationaler Verhandlungsprozesse
Nika Greger, Leitungskreis Forum Umwelt & Entwicklung / Deutscher Naturschutzring e.V.  (Moderation) 


Schlank und schön werden? Die Hoodia-Pflanze macht's möglich. Schlank und schön werden auf Kosten der Armen? Die Hoodia-Pflanze enthält einen Appetitzügler, den sich die Völker der San im südlichen Afrika bereits seit Jahrhunderten zunutze machen. Die Pflanze und das traditionelle Wissen der San bilden eine gute Grundlage für einen industriell hergestellten Appetitzügler. Der Markt für Diätprodukte verspricht satte Gewinne. Die San pochen auf die Rechte an ihrem traditionellen Wissen, sie wollen von dem Kuchen ein Stück abhaben.
 
Und dabei haben sie das Völkerrecht auf ihrer Seite. Die Konvention über biologische Vielfalt sieht einen Mechanismus zum gerechten Vorteilsausgleich vor, der indigenen Völkern wie den San nützen soll. Tatsächlich wirksam ist dieser Mechanismus jedoch nicht, die Fälle von Biopiraterie, also der widerrechtlichen Aneignung genetischer Ressourcen und traditionellen Wissens aus Entwicklungsländern, ist gang und gäbe. Denn die Ressourcen des Südens sind wertvoll für die Pharmaindustrie, die Kosmetikbranche und die Landwirtschaft.
 
Die Industrieländer sperren sich gegen ein neues, völkerrechtlich verbindliches Instrument, das der Biopiraterie einen Riegel vorschiebt. Die Entwicklungsländer beharren dagegen auf verbindlichen Regulierungen, die auch den Patentschutz angreifen. Sie bestehen darauf, dass das Patentrecht des Nordens nicht länger die Rechte des Südens an seinen genetischen Ressourcen unterhöhlt.
 
Tewolde Egziabher berichtet aus eigener Erfahrung. Er ist Leiter der Umweltschutzbehörde in Äthiopien und ein langjähriger Kenner internationaler Verhandlungsprozesse. Bei den kürzlich zu Ende gegangenen Verhandlungen in Bangkok für ein neues Regime zum Vorteilsausgleich war er der Wortführer der Länder der Afrikanischen Gruppe.


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Ansprechpartner: 
Michael Frein (Leitungskreis Forum Umwelt & Entwicklung / EED), Tel.: 0173-5359992
Nika Greger (Leitungskreis Forum Umwelt & Entwicklung / DNR), Tel.: 0160-90544817




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