[Pirateninfo] BUKO Seminarankündigung

BUKO mail at buko.info
Mit Okt 13 15:45:36 CEST 2004


*** BUKO Seminarankündigung ***


*** ....... Die BUKO unterstützen - Linke Politik stärken .......***
*** Weitere Informationen, wie Ihr die BUKO unterstützen könnt, ***
*** ... findet Ihr unter http://www.buko.info/buko/stelle.html ....***



Inhalt:
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1) BUKO28-Vorbereitungsseminar "Innere/Äußere Landnahme";
    19.-21.11.; Hamburg
2) BUKO-Seminar "Globalisierung und Globalisierungskritik";
    10.-12.12.; Aachen
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1) BUKO28-Vorbereitungsseminar "Innere/Äußere Landnahme";
19.-21.11.; Hamburg
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Die Vorbereitungen haben begonnen und viele Menschen freuen sich schon:
Im Mai nächsten Jahres kommt der 28. BUKO (Bundeskongress der
Bundeskoordination Internationalismus) für ein Wochenende (5.-8.05.05)
nach Hamburg. Dieser Kongress muss natürlich vorbereitet werden und
deswegen laden wir Euch alle herzlich zum ersten bundesweiten
BUKO28-Vorbereitungsseminar ein.
Dieses findet vom 19.-21.11.04 in Hamburg statt.
Zur Zeit existiert schon ein lokale (Hamburger) Vorbereitungsgruppe, die
dieses Treffen vorbereitet und schon erste inhaltliche Diskussionen zum
Kongressthema führt.
Der Vorbereitungsprozess ist für alle Interessierten offen.

!!Bei Interesse am Vorbereitungsseminar meldet Euch bitte in der
BUKO-Geschäftsstelle an!!

Im Folgenden dokumentieren wir den Stand der Diskussionen der Hamburger
Vorbereitungsgruppe.

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"Innere und äußere Landnahme" ist der vorläufige Arbeitstitel für den
Kongress im Mai 2005  in Hamburg. Wir beabsichtigen damit Brückenschläge
in vielfältige Richtungen: hin zu den neueren Debatten um Imperialismus
und Empire oder zu den Fragestellungen von Kolonialismus und
Postkolonialismus. Natürlich geht es dabei um die Facetten der
"Landnahme von oben", um die vielfältigen Zugriffe des globalisierten
Kapitalismus auf Regionen, Territorien, Körper, materielle und
immaterielle Ressourcen. Der perspektivische Ausgangspunkt jedoch ist
der globalisierte Widerstand gegen diese Zugriffe, der Kampf um
selbstbestimmte Kontrolle über die natürlichen und gesellschaftlichen
Ressourcen, die Grenzsetzungen von unten gegen den grenzenlosen
Verwertungsanspruch und nicht zuletzt die Formen und Praxen einer neuen
emanzipatorischen Inbesitznahme der Welt und ihrer Möglichkeiten. In
diesem Sinne soll der BUKO 28 die Bewegungsorientierung und die
Thematiken der letzten Treffen genauso mit aufgreifen und
weiterdiskutieren, wie die Debatten der jüngsten Konferenzen zu
Globalisierung, Kolonialismus, Migration und Prekarität. Der BUKO 28
will nach Querverweisen und Bezügen zwischen den unterschiedlichen
Bewegungen um Weltbürgerschaft und soziale Rechte suchen.
In den bisherigen Vorbereitungstreffen haben wir versucht, das Thema zu
konkretisieren:
- An welchen Punkten manifestieren sich die Kämpfe um Landnahme?
- Wer sind die Akteure/Subjekte?

Vier Bereiche sollen diese Fragen strukturieren:

NATUR:
Hierzu gehören etwa die Kämpfe um natürliche Ressourcen wie Wasser und
Boden, die Auseinan­dersetzungen um die Gentechnologie und die Kontrolle
von Saatgut, der Widerstand gegen Bio­piraterie oder auch der Kampf
gegen Eugenik.

GESELLSCHAFT:
Stichworte hier wären der Widerstand gegen die Privatisierung
öffentlicher Güter, die Auseinandersetzungen um die Nutzung und die
Kontrolle öffentlicher Räume, die Kämpfe gegen urbanes Facelifting und
für andere Wohnformen. Die Debatten um freie Netze sind hier genauso
angesiedelt wie die unterschiedlichen Bewegungen gegen gesellschaftliche
Ausgrenzungsmechanismen entlang eines zweifelhaften Begriffs von
"Normalität".

ARBEIT:
Das, was als Normalarbeitsverhältnis des 21. Jahrhunderts gilt, ist ein
vielfältig umkämpftes Terrain. Es berührt die unterschiedlichen Facetten
der Prekarisierung genauso wie die Kämpfe um die (Re-)Regulierung von
Arbeit. Die Konflikte um den Zugang zum Weltarbeitsmarkt, die autonomen
Migrationsbewegungen sind in diesem Bereich ebenso angesiedelt wie die
Frage, was als "Arbeit" überhaupt gesellschaftlich anerkannt wird.

KOLONIALISMUS:
Hier spielen etwa die Forderungen nach Reparationen eine Rolle, aber
auch der Widerstand gegen neue Formen eines paternalistisch begründeten
militärischen Interventionismus oder verschiedene Aspekte
antirassistischer Kämpfe.

Es ist klar: All diese Bereiche und Themen sind nicht trennscharf
abzugrenzen. Das ist auch nicht das Ziel, im Gegenteil: Auf die
thematischen Verbindungslinien kommt es ebenso an wie auf die
Verknüpfungen und Bezugspunkte unter den Kämpfen und Bewegungen. Aber
mit dieser vorläufigen Strukturierung gibt es zumindest schon einmal ein
paar Anhaltspunkte, an denen sich die BUKO-Vorbereitung weiter entlang
hangeln kann.

Weitere Infos und Seminarprogramm demnächst.

Macht mit beim Projekt BUKO!
Wir freuen uns auf Euch!



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2) BUKO-Seminar "Globalisierung und Globalisierungskritik";
10.-12.12.; Aachen
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Globalisierung und Globalisierungskritik -  Umkämpfte Projekte
Ein Seminar der Bundeskoordination Internationalismus
Termin: 10.-12.12.04
Ort: Aachen
Teilnahmegebühr: 35,- Euro.
[Am Geld soll eine Teilnahme nicht scheitern! Bei Bedarf bitte melden]

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Anmeldung bitte bis 5.11.05 in der BUKO-Geschäftsstelle
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Jenseits der Politikerweisheit, dass "die Globalisierung" sowohl Chancen
als auch Risiken birgt, will dieses Seminar folgende Themen genauer
beleuchten:

1. Der Strukturwandel der Weltwirtschaft und das neoliberale politische
Projekt als zwei Seiten der ökonomischen Globalisierung.
Klar, die Globalisierungstendenz ist im Kapitalismus angelegt (behauptet
Karl M. aus T.), aber dennoch hat sich seit den sechziger Jahren ja
schon einiges verändert: in den 70ern ist das Bretton-Woods-System
fester Wechselkurse ist zusammengebrochen, seit den 80ern hat die
Schuldenkrise die Länder der Dritten Welt fest im Griff, die
Finanzmärkte verschieben mittlerweile astronomische Summen um den
Globus, der Wohlfahrtsstaat wandelt sich zum "nationalen
Wettbewerbsstaat", und selbst China setzt mittlerweile auf ausländische
Investitionen und Weltmarktproduktion. Warum eigentlich? Weil es zur
neoliberalen Globalisierung keine Alternative gibt? Liberale und
konservative think tanks haben jahrzehntelang und mit großem Aufwand
daran gearbeitet, genau diese These zu verbreiten. Reagan und Thatcher
waren die ersten, Schröder und Blair wahrscheinlich nicht die letzten
Regierungschefs, die diese These politisch umsetzten und den
"Klassenkampf von oben" als einzige vernünftige und machbare Politik
verkauften.

2. Die Fallstricke der Globalisierungskritik und die Perspektiven der
globalen Protestbewegung.
Mittlerweile findet die neoliberale Strukturanpassungspolitik auch im
Norden statt und immer mehr Menschen fangen an zu protestieren. Und das
ist gut so. Allerdings bleibt ein Großteil der Kritik in
national(istisch)en Denkmustern ("vaterlandsloses Unternehmertum"),
traditionellen Politikbegriffen ("aufstehen, damit die da oben eine
bessere Politik machen") und einem antiquierten und patriarchalen
Ökonomieverständnis ("Umverteilung, damit die Wirtschaft wieder wächst")
verhaftet. Ein Teil der Proteste kommt gewiss nicht aus der linken
Ecke - auch die NPD mobilisiert gegen das "internationale
Finanzkapital". Dennoch (oder gerade deswegen?) hat die globale
Protestbewegung es in den letzten Jahren geschafft, das
Definitionsmonopol der Herrschenden aufzubrechen und ihren Slogan "Eine
andere Welt ist möglich" in die Öffentlichkeit zu bringen. Aber: wie
sieht sie aus, die andere Welt? Wie kommen wir dahin? Und wer ist
eigentlich "wir"? Das sind nicht nur philosophische, sondern auch
politische Fragen. Sie machen darauf aufmerksam, dass nicht nur die
"Globalisierung", sondern auch die Globalisierungskritik ein umkämpftes
Projekt ist.

Das genaue Programm, sowie einen Vorbereitungsreader folgen demnächst.



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Grüße vom BUKO-Geschäftsstellen Team

P.S.: Links, die die in der mail umgebrochen werden, funktionieren dann
nicht mehr per doppelklick. Dann bitte einfach den link kopieren und
manuell in das Adressefeld des Browsers einfügen.
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Wer aus diesem Verteiler raus will, bitte einfach eine entsprechende
Nachricht an uns zurück mailen.

Doppelsendungen bitten wir zu entschuldigen und uns zu melden!!!

Anmerkungen, Lob, Kritik zu den BUKO News werden gerne entgegengenommen
;o)
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Geschäftsstelle der BUKO (Bundeskoordination Internationalismus)
Nernstweg 32-34 .. 22765 Hamburg .. fon 040/393 156 .. fax 280 55 122
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