[Pirateninfo] Gen-Raps von Bayer: Belgien lehnt Zulassung ab

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Sent: Tuesday, February 03, 2004 10:38 AM
Subject: Gen-Raps von Bayer: Belgien lehnt Zulassung ab


Presseerklärung vom 3. Februar 2004



Belgien lehnt Antrag von Bayer CropScience ab

EU-weiter Anbau von Gen-Raps gestoppt



Europas Äcker bleiben vorerst frei von Gen-Raps. Die belgische Regierung
entschied am Montag gegen einen Antrag der deutschen Bayer CropScience,
genmanipulierten Raps anbauen zu dürfen. Hätten die Minister in der
belgischen Hauptstadt Ja gesagt, hätte einer EU-weiten Genehmigung nichts
mehr im Wege gestanden.



Bayer CropScience wollte in einem EU-Land eine Genehmigung erlangen, um
ihren Gen-Raps im Freiland anbauen zu können. Dabei sollte die Genehmigung
zum Wohle des Pharmariesen mit dem Zusatz "EU-weit" versehen sein. Dem hat
die belgische Regierung aber erst einmal einen Riegel vorgeschoben. Brüssel
bezieht sich dabei auf Forschungsergebnisse, die gezeigt haben, dass
Gen-Raps die Umwelt schädigt. Sowohl EU- als auch belgische Gesetze fordern
aber den Schutz der Umwelt.



"Das ist ein Sieg für die Umwelt und die Vernunft", freut sich Ulrike
Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. "Die belgische Regierung hat
erkannt, dass der Anbau von Gen-Raps eine Gefahr für die Umwelt darstellt
und entsprechend gehandelt."



"Die Entscheidung der belgischen Regierung setzt die deutsche
Landwirtschaftsministerin Renate Künast unter Zugzwang. In Deutschland
liegen zwei weitere Anträge von Bayer auf den Anbau von genmanipuliertem
Raps vor. Diese muss Künast ablehnen", sagt Brendel.



Schon am vergangenen Donnerstag hatte das Beratergremium der belgischen
Regierung in Gentechnikfragen vor den Umweltgefahren gewarnt. Es folgte
damit den Erkenntnissen, die in Großbritannien in großangelegten Feldstudien
gewonnen worden waren. Dort zog man den Schluss, dass der Gen-Raps-Anbau
schlimmere Auswirkungen auf wild wachsende Pflanzen und Tiere habe, als der
Anbau von herkömmlichen Raps. Weitere britische Untersuchungen haben
gezeigt, dass der Pollen des Gen-Raps von Insekten Kilometer weit
mitgeschleppt werden kann. Besonders Bienen kommen dafür in Frage. Wie man
Gentechnik-freie Rapsfelder davor schützen soll, ist völlig unklar.



Die belgische Entscheidung sei auch richtungsweisend für die aktuelle
Diskussion über ein Gentechnik-Gesetz in Deutschland, merkt Brendel an. "Der
von Künast dazu vorgelegte Entwurf berücksichtigt das Problem der
Ausbreitung von Gen-Pflanzen nicht ausreichend. Setzt die grüne Ministerin
ein solches Gesetz durch, gefährdet sie die konventionelle und ökologische
Landwirtschaft."

Autor: Greenpeace e.V.



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Eva Bulling-Schröter, ehem. MdB, Berlin
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
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Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld